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Das neue Gotteslob 2013
Hallo zusammen,
hier noch ein Regionalanhang (Rottenburg-Stuttgart):
http://www.dekanat-lb.de/wAssets/img/Ver...register_03.xls
Viele Grüße,
fawe
F. Praßl hat in der Herder-Korrespondenz einen Artikel über das GL geschrieben. Ist über die Homepage abrufbar. Zitat: "...können sich alle als Gewinner fühlen"
Hier der Link: http://www.herder-korrespondenz.de/aktue...r=hk%2F20130419
Danke für den Link. Der Artikel bringt durchaus neue Facetten und Hintergründe. Interessant, dass Praßl die Achtelauftakte bei GL 595 (alt) als "Fehler" bezeichnet. Wie solche Fehler wohl passieren? Interessant zu wissen wäre, ob auch die bereinigten Achtelauftakte bei "Vom Himmel hoch" als Fehler deklariert werden. Schöne Grüße vom ökumenischen Liedgut...
Gut zustimmen kann ich Praßls Aussage über die Aufnahme neuer Melodien:
Zitat
(...) nicht wenige stammen aus der anglikanischen Tradition und haben die Kraft, sich auch hierzulande als „Hits“ zu entwickeln.
In der Tat, ich habe bereits einige sehr schöne - und dank aktueller Chorbücher nicht mehr ganz unbekannte - Melodien entdeckt, denen ich das erwähnte Hit-Potenzial durchaus zutraue. Zu nennen wären da etwa William Henry Monks Melodie, die es gleich mit zwei verschiedenen Textvarianten als Abendlied, GL 94 "Bleib bei uns, Herr", und als Osterlied, GL 325 "Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit" aus der inspirierten Feder Peter Gerloffs gibt. Erwähnung verdient auch GL 482 "Die Kirche steht gegründet" nach der eingängigen Melodie von Samuel Sebastian Wesley.
Unbedingt hinweisen möchte ich auf GL 548 "Für alle Heilgen in der Herrlichkeit" nach einer Melodie von Ralph Vaughan Williams, das ein mehr als guter Ersatz für das melodisch verunstaltete*) "Ihr Freunde Gottes" sein wird. Zur Williams-Melodie gibt es ein zweites Lied im neuen GL unter Nr. 552 "Herr, mach uns stark", welches der Kategorie "Die himmlische Stadt", also der Eschatologie, zuzuordnen ist; auch hier ein inhaltsstarker Text. Für Allerheiligen und Allerseelen dürfte mit diesen beiden Liedern bestens gesorgt sein. Speziell dem Totengedenktag mit seiner bisweilen unösterlich-düsteren Stimmung wird GL 552 ein neues Gepräge geben; in der zweiten Strophe heißt es dort: "Dein Lebenshauch bewegt das Totenfeld". Genial.
Es gibt also durchaus Lieder im neuen GL, auf die ich mich freue. Bei aller Kritik. [wink]
_______________
*) Nichts für ungut, liebe Freunde aus Köln...
"Fehler" bezüglich "Maria, breit den Mantel aus" meint, dass die gedruckte Erstfassung des Liedes keine Achtel-Auftakte enthält. Vermutlich sollte die Notation im GL 1975 zügiges Singen fördern. Ich hätte kein Problem damit gehabt, die 1975er-Version beizubehalten. Auch sonst wurde ja nicht überall die (erreichbare) Erstfassung gewählt.
Auf meine gezielte Anfrage betreffend melodischer Veränderungen altgedienter Lieder im Österreichteil erhielt ich heute folgende aussagekräftige Antwort seitens des Referats für Kirchenmusik, Wien:
Zitat
Nachdem ich in die Entscheidungsprozesse nicht eingebunden war, bin ich nicht über alle details informiert. Vermutlich werden in den nächsten Jahren ausführliche Kommentarwerke mit den entsprechenden Informationen veröffentlicht werden.
Wenn das Referat sich nicht auskennt, wer dann
Danke, dann werde ich versuchen, Hrn. Kircher mit meinen Fragen zu befassen.
Auf irgendwelche Kommentarwerke, welche "in den nächsten Jahren" erscheinen, kann ich nämlich kaum warten. Meine Gemeinden werden bei der Einführung schon wissen wollen, warum ihr Organist so seltsame Fehler macht...
Gemach, gemach ...
beim GL 1975 wurde der Beschluss, dass es gemacht wird im August 1962 gefasst. 1975 ist es erschienen, dann kamen die Werkbücher und 1988(!) der durchaus brauchbare, ergiebige und aufschlussreiche Redaktionsbericht – allerdings nur für den Stammteil. Was die Regionalteile angeht, sind nie welche erschienen.
Die Kommission für das GL 2013 wurde 2001 eingerichtet … ergo müsste der Redaktionsbericht etwa 2025 vorliegen. Ich arbeite gerade daran, die Entwicklung des Gesangbuch-Repertoires in Regensburg während der Reformationszeit wissenschaftlich aufzuarbeiten. Das ist eine wahnsinnige Fieselarbeit, weswegen ich glaube, dass das noch länger dauern wird.
Die Fragen bzgl. Redaktionsbericht GL 2013 sind ergo:
– Wann die Beteiligten Zeit und Nerven haben, sich mit ihren Unterlagen zu beschäftigen; erfahrungsgemäß ist man bei größeren Projekten erstmal froh, wenn man es abgeschlossen hat
– Wer interessiert sich dafür? Will ich einem Musikwissenschaftler genügen, der eigentlich seine eigenen Möglichkeiten zur Recherche hat und dem manches einfach nicht reicht, oder soll „jeder“ was davon haben? Und wie groß ist dann der Kreis der Interessenten?
– Wie soll der Bericht aussehen? Ein Buch (wie 198 oder online (was heute sicher up-to-date wäre)
Natürlich ist es ungemein interessant, wie es zu bestimmten Entscheidungen gekommen ist. Für viele Kirchenmusiker/Organisten ist es aber eher uninteressant – die „Problematik“ geänderter Melodien wird nicht als solche gesehen. Entweder, man gewöhnt die Leute im Laufe der Zeit um, oder man singt sich das aus dem Gotteslob wie auch viele NGL einfach mal zurecht. „Haben wir doch immer so gemacht.“ – Das höre ich oft, wenn ich mich umhöre.
Eigentlich hilft nur das, was die Kirchenmusiker bei der Einführung des GL 1975 gemacht haben (ich habe so jemanden in der Familie, mir steht also jetzt die gleiche Arbeit bevor, wie meinem Vater vor knapp 40 Jahren): Sich mit dem neuen Buch beschäftigen, die Änderungen zur Kenntnis nehmen (was anderes half schon 1975 nicht) und dann das Buch, dessen jetzige Form wir die nächste Zeit nicht ändern können, den Leuten näherbringen.
Viele Grüße,
fawe
Ich glaube dir schon, dass die Materie recht komplex ist.
Trotzdem möchte ich wissen, welcher Teufel die Entscheidungsträger bei der Beschließung der einen oder anderen Melodiefassung geritten hat. Ich erkenne bei vielen Liedern nur noch Fragmente der bisher üblichen Melodiefassungen wieder. Herr Kircher hat übrigens schon geantwortet (Respekt!), allerdings wieder nur in allgemeiner Kürze:
Zitat
Zu Ihren Fragen, die die unterschiedlichen Melodiefassungen bekannter Lieder betreffen, kann ich ihnen die Auskunft geben, dass jeweils die Fassung übernommen wurde, die von der jeweiligen Diözese als "unverzichtbar" genannt wurde.
Ich tue mir reichlich schwer das zu glauben. Die nunmehr verbindliche Fassung von "Dem Herzen Jesu singe"*) sah ich in keinem der alten Diözesananhänge. Bei gravierenden Divergenzen regionaler Melodien hätten m.E. mehrere Fassungen abgedruckt werden müssen. Ich bleibe bei meinem Schluss: Die Entscheidung für einen gesamtösterreichischen Eigenteil war ein Schuss in den Ofen. [sad]
Zumindest hier bei uns hat das bisherige Nicht-Abfinden dazu geführt, dass im neuen GL (Eigenteil Österreich) wieder die Leipziger Melodiefassung von "Schönster Herr Jesu" steht, wenn auch mit Schönheitsfehler. Prinzipiell optiere auch ich für ein Akzeptieren der offiziellen Gesangbuchversionen. Es gibt aber Ausnahmen. [wink]
__________________________
*) Habt ihr Melodiefassungen aus alten Gesangbüchern zu diesem Lied? Ich wäre euch dankbar, ältere Quellen einsehen zu können.
Als ob jemand aus der Gemeinde danach fragt, ob eine Achtel oder eine Viertel am Anfang steht. Ich verstehe das ganz Genöhle, Gezicke und Gezeter eh nicht. Das Buch kommt im Advent raus, und dann wird danach gesungen, ist doch eigentlich ganz einfach. Soweit ich mich erinnere gab es im Vorfeld eine Befragung von Kirchenmusikern, ich meine mal einen solchen Fragebogen gesehen zu haben. Jetzt muss es dann auch gut sein. Oder soll am Ende vielleicht auch noch darüber diskutiert werden, warum Lied X die Nummer y und nicht z bekommen hat?
Und nochwas, liebes Gemshorn, meinst Du nicht, Dich als Dorforganist etwas zu wichtig zu nehmen? Ich glaube, die Leute an den verantwortlichen Stellen haben besseres zu tun, als sich jetzt für Entscheidungen zugunsten der einen oder anderen Melodie bei Dir rechtfertigen zu müssen. Sorry, aber laß bitte mal die Kirche im Dorf!
[attachment=0]Seiten aus 54217_Eigenteil_Oesterreich_23.10.2012_Teil_2.pdf[/attachment]
Hier ist die Datei mit "Dem Herzen Jesu singe".
- f7t907p12922n310.pdf
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