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Das neue Gotteslob 2013
#346 RE: Das neue Gotteslob 2013
Das wird man jetzt öfter erleben: Da heulen sich jetzt alle aus, die sich selber für kompetent gehalten hätten (Dogmatiker, Oberlehrer, Musikhistoriker etc. - allesamt konservativsten Einschlages nach dem Motto: Dogma schlägt Lebenswirklichkeit) - und die man aus guten Gründen aus den Kommissionen herausgehalten hat. Ich habe mal eruiert, wo der gute Mann ideologisch verortet ist. (Ich schreibe bewußt "idelogisch" statt "theologisch", denn mit letzterem hat das nur noch wenig zu tun...)
Die Milieuverortung sagt vieles, wenn nicht alles.
LG
Michael
Zitat von jogo31
Man kann ja vom neuen GL halten was man will und man kann sicherlich einiges kritisieren. Aber einen Unsinn wie den folgenden hab ich über das neue GL auch noch nicht gelesen, auch wenn er von einem Theologieprofessor, nämlich Johannes Stöhr stammt.
...
Sicherlich kann man vieles kritisieren.
Aber welchen Unsinn meinst du denn genau?
Ich kann mich der Kritik wie
"...statt eine kostenlose (ge- schützte) PDF&ndashDatei zu übersenden. Spielt dabei etwa eine Berücksichtigung von überzogenen ur- heberrechtlichen Ansprüchen eine Rolle?...",
"...Sehr befremdlich und umfangreich (S. 981-985) ist das Verzeichnis der Rechte (ähnlich auch noch einmal im Eigenteil)! Für den einfachen Gläubigen ist es völlig überflüssig!...",
"...Merkwürdig, dass außer in Deutschland die liturgischen Texte und Lieder in fast allen Landessprachen unentgeltlich für den Privatgebrauch aus dem Internet geholt werden können!! Könnte es vielleicht sein, dass Verlage und Autoren sogar daran interessiert sind, durch minimale und inhaltlich bedeutungslose Änderungen an Texten und Liedern längst erloschene Urheberrechte neu in Rechnung zu stellen?..."
anschließen.
Was ich absolut nicht nachvollziehen kann ist:
"---auf viele wird es abstoßend wirken, dass damit problematische Autoren (Helder Camara: S. 45), aufgewertet werden...",
"...Skandalös ist vor allem die engstirnig wiederholte Propaganda für Texte und Lieder von Abge- fallenen und Gescheiterten: Luther7 (Nr. 10, 3 zu Maria „... Gott hat große Dinge an dir gewirkt. Du bist deren keines wert gewesen...“ (!)), P. Oosterhuis (Nr. 414, 422 – dazu noch weitere!). Nach kirchlicher Lehre bedeutet schuldhafter Glaubensabfall Verlust aller früheren Verdienste vor Gott, und wenn er öffentlich ist, heißt das dann auch schon von Rechtswegen (ipso iure! nach can. 194 CIC) Rechtsverlust in der Kirche. Ich kaufe auch keine Brötchen (nicht einmal, wenn sie richtig gebacken wären!) von einem Bäcker, der meine Mutter beleidigt und verleumdet hat!..."
Das ist für mich kleingeistig und engstirnig.
Anderes in diesem Artikel möchte ich nicht beurteilen, da ich noch kein neues GL gesehen habe.
Über die Lieder, die der Autor so kräftig in den Keller tritt, da sind andere berufener als ich ihre Stimme zu erheben.
Aber alles ist doch nicht Unsinn - oder sitze ich da einem Missverständnis auf?
LG
Christoph
#348 RE: Das neue Gotteslob 2013
Da der Mann Theologe (emeritierter Dogmatiker mit Schwerpunkt Mariologie) ist, habe ich seine ideologischen Kritikpunkte abgeklopft. Musiker ist er m.W. nicht. Und dass die Liedauswahl subjektiv ist und Zeitgeist anno 2013 widerspiegelt - daran ist ja wohl kaum zu deuteln. Es lohnt kaum, das zu kritisieren. Sähe das Buch (musikalisch) anders aus, gäbe es andere Kritikpunkte.
Aber das ist eigentlich kein Problem, wenn ich das Referat von Schmitz richtig verstanden habe. Ihm zufolge ist ein Gesangbuch im 21. Jahrtausend kein Dogma, sondern eine Materialsammlung, die den Gemeinden als Primärquelle dienen soll und darf. Was nicht heißt, dass es jeder Ortsgemeinde bei Androhung ewiger Höllenpein verboten ist, Sekundärquellen zu nutzen - was ja längst gängige Praxis ist.
Die Auswahl dieser Quellen ist natürlich ein Thema für sich - auch sie ist zwangsläufig zeitgeistig.
Ich glaube, ich hatte es mal erwähnt: Ich sammle alte Gesang- und Orgelbücher. (Mein ältestes Stück ist aus 1637 und eine Mischung aus Katechismus, Evangelienharmonie, Tugendbuch und Gesangbuch und gehörte mal zur Brautmitgift in meiner weit verzweigten Sippe.) Und jedes, ausnahsmlos jedes Gesang- oder Orgelbuch ist Abbild des jeweiligen Zeitgeistes. Das GLneu kann davon nicht frei sein, weil das im System "Gesangbuch" systemimmanent ist ...
LG
Michael
Kleingeistigem und theologischen Watschnausteilern werde ich hier keine Plattform bieten.
Wer bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit dem CIC in der Hand zu Felde zieht, den kann ich - sorry! - nicht ernst nehmen. Kirchenrecht statt Diskussion: Dieses Modell ist überholt und verdient keine Aufmerksamkeit.
Über den Zusammenhang von geistiger Enge und Angst kann bei berufenen Autoren mehr gelesen werden...
Kehren wir bitte zu einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung mit dem neuen GL zurück.
#350 RE: Das neue Gotteslob 2013
Öhm, doch …
– Christ fuhr gen Himmel (jetzt als Nr. 319 als Zweittext unter „Christ ist erstanden&ldquo
– Ihr Christen, hoch erfreuet euch (GL alt 229)
– Gott steigt empor (GL alt 232,5)
… das ist aber dann auch alles im Stammteil. Inwieweit die einzelnen Diözesen noch was „nachlegen“, kann ich nicht überblicken, Regensburg tuts jedenfalls nicht.
Gruß,
fawe
Zitat von Falcon 2000Zitat von jogo31
Man kann ja vom neuen GL halten was man will und man kann sicherlich einiges kritisieren. Aber einen Unsinn wie den folgenden hab ich über das neue GL auch noch nicht gelesen, auch wenn er von einem Theologieprofessor, nämlich Johannes Stöhr stammt.
...
Sicherlich kann man vieles kritisieren.
Aber welchen Unsinn meinst du denn genau?
Ich kann mich der Kritik wie
"...statt eine kostenlose (ge- schützte) PDF&ndashDatei zu übersenden. Spielt dabei etwa eine Berücksichtigung von überzogenen ur- heberrechtlichen Ansprüchen eine Rolle?...",
"...Sehr befremdlich und umfangreich (S. 981-985) ist das Verzeichnis der Rechte (ähnlich auch noch einmal im Eigenteil)! Für den einfachen Gläubigen ist es völlig überflüssig!...",
"...Merkwürdig, dass außer in Deutschland die liturgischen Texte und Lieder in fast allen Landessprachen unentgeltlich für den Privatgebrauch aus dem Internet geholt werden können!! Könnte es vielleicht sein, dass Verlage und Autoren sogar daran interessiert sind, durch minimale und inhaltlich bedeutungslose Änderungen an Texten und Liedern längst erloschene Urheberrechte neu in Rechnung zu stellen?..."
anschließen.
Was ich absolut nicht nachvollziehen kann ist:
"---auf viele wird es abstoßend wirken, dass damit problematische Autoren (Helder Camara: S. 45), aufgewertet werden...",
"...Skandalös ist vor allem die engstirnig wiederholte Propaganda für Texte und Lieder von Abge- fallenen und Gescheiterten: Luther7 (Nr. 10, 3 zu Maria „... Gott hat große Dinge an dir gewirkt. Du bist deren keines wert gewesen...“ (!)), P. Oosterhuis (Nr. 414, 422 – dazu noch weitere!). Nach kirchlicher Lehre bedeutet schuldhafter Glaubensabfall Verlust aller früheren Verdienste vor Gott, und wenn er öffentlich ist, heißt das dann auch schon von Rechtswegen (ipso iure! nach can. 194 CIC) Rechtsverlust in der Kirche. Ich kaufe auch keine Brötchen (nicht einmal, wenn sie richtig gebacken wären!) von einem Bäcker, der meine Mutter beleidigt und verleumdet hat!..."
Das ist für mich kleingeistig und engstirnig.
Anderes in diesem Artikel möchte ich nicht beurteilen, da ich noch kein neues GL gesehen habe.
Über die Lieder, die der Autor so kräftig in den Keller tritt, da sind andere berufener als ich ihre Stimme zu erheben.
;
Aber alles ist doch nicht Unsinn - oder sitze ich da einem Missverständnis auf?
LG
Christoph
Naja schon allein die Punkte mit denen du einverstanden bist, zeugen von Unkenntnis.
1. Berechtigt eine Genehmigung zum Druck nicht automatisch dazu, das urheberrechtlich geschützte Werk auch in Form von Dateien zu verbreiten. Das kostet in der Regel zusätzlich. Aus diesem Grund wird es auch keine ebook-Version geben. Die Behauptung, dass Verlage marginale Änderungen vornehmen um weiterhin Tantiemen zu kassieren halte ich für völligen Unsinn. Wenn ich die Wahl zwischen einem gemeinfreien Lied und einem gemeinfreien Lied, das aufgrund einer Änderung nicht mehr gemeinfrei ist, nehme ich natürlich die gemeinfreie und somit kostenfreie Version, es sei denn ich habe die Änderung beauftragt.
2. Die Auflistung der Rechte der betreffenden Lieder und Texte stehen zurecht im Anhang, denn dazu ist der Herausgeber verpflichtet.
3. In Deutschland gilt das Urheberrecht und nach diesem ist es verboten urheberrechtlich geschützte ohne Genehmigung des Rechteinhabers zu veröffentlichen. Auch Musiker und Komponisten und Texter müssen irgendwo von Leben. Gemein freie Lieder und Texte findet man sehr wohl online.
Ansonsten handelt der halbe Text vom Messkanon und über fehlende Rubriken und Diskussionen um Übersetzungen. Diese Diskussionen sind beim Gotteslob völlig sinnfrei, da das Gotteslob ein Gemeindebuch ist und kein Messbuch. Das Argument, katechetische Hinweise seien im Gotteslob seien unnötig, denn regelmäßige Kirchgänger wissen sowieso bescheid und weniger regelmäßige mögen bitte den Katechismus lesen ist völliger Quatsch. Welcher Gelegenheitskirchgänger hat bitte Zugriff zum Katechismus?
Und so weiter und so weiter...
Aber jetzt Schluss damit, ich wollte nur mal darstellen, was es.neben vielen hilfreichen Informationen noch so alles gibt.
http://www.gotteslob.at ist online!
Die dort veröffentliche Konkordanz enthält leider etliche Fehler... [sad]
Wir hatten doch hier schon mal die Frage, ob es Österreich auch mit einer Verspätung erwischt ...
http://www.katholisch.de/de/katholisch/t...ws.php?id=21247
Zitat von fawe
Wir hatten doch hier schon mal die Frage, ob es Österreich auch mit einer Verspätung erwischt ...
http://www.katholisch.de/de/katholisch/t...ws.php?id=21247
Heute teilte mir unser Pfarrer mit,daß wir trotz rechtzeitiger Bestellung NICHT am 1. Advent mit dem neuen GL loslegen können,eben aufgrund der im obigen Link beschriebenen Lieferverzögerungen aufgrund der Papierqualitätsprobleme. [sad]
Ich soll also mindestens bis Weihnachten noch mit den alten GL-Nummern den Liedplan erstellen.
Schade,denn ich hätte gern zum Advent "Tochter Zion" eingeführt und zur Weihnachtszeit "Engel auf den Feldern singen".
Übrigens,ich erinnere mich,noch vor kurzem das neue Orgelbuch um 198 EU angeboten gesehen zu haben,aber neuerdings kostet es bei Amazon 208 EU. Ist diese Preisteigerung auch auf neues,dickeres Papier zurückzuführen oder waren die ursprünglichen 10 EU Vergünstigung eine Art "Frühbestellerbonus" ?
Die neuen Lieder lassen sich doch auch jetzt schon mittels Liedblättern realisieren.
Zu Allerheiligen/Allerseelen lege ich damit in meinen Gemeinden los; mit dem Korrigieren der Melodiefassungen habe ich schon im Sommer begonnen (für Österreich z.B. die Schlussphrase von "Segne du, Maria".
Zitat von Gemshorn
mit dem Korrigieren der Melodiefassungen habe ich schon im Sommer begonnen (für Österreich z.B. die Schlussphrase von "Segne du, Maria".
Was mir am neuen GL übrigens überhaupt nicht gefällt:
Bei "Ihr Freunde Gottes allzugleich" wurden die Halben teilweise eliminiert,sodaß die ganze Melodie nun komisch und unausgewogen wirkt. Früher war es mal so ein schönes Lied und außerdem paßt jetzt meine selbstkomponierte Intrade nicht mehr dazu. Dagegen:
Es ist auch zum Singen sehr gewöhnungsbedürftig. Einziger "Vorteil": Es ist kürzer !
Wollte man damit in unserer stressigen Welt einfach nur Zeit sparen ?
Andererseits:
Bei "Vom Himmel hoch" wurde das Gegenteil getan:
Die kurzen Achteln,mit denen die Gemeinde immer schon ihre liebe Not hatte,wurden nach Bach´schem Vorbild auf Vierteln gedehnt,was diesem feierlichen Weihnachtslied nicht nur gesangstechnisch eher zugute kommt. (obwohl die Fassung mit den kurzen Achteln in Wahrheit die Ältere ist.) Dafuer:
Die "Gottesfreunde" habe ich auch schon kritisiert; mir gefiel die Fassung des GL 1975 sehr gut.
Diesmal haben sich offensichtlich die Kölner durchgesetzt... Ich frage mich nur, ob die derzeit noch gültige Fassung von den Redakteuren 1975 erfunden wurde - oder ob es einen frühen Beleg für jene halben Noten gibt.
Gut finde ich, dass bei "Segne du, Maria" auf die Komponistenfassung zurückgegriffen wurde. Die 2 - 3 Töne, die sich für die österreichische Kirchenmusiklandschaft dadurch ändern, sind zu verschmerzen. Ich wünschte nur, man hätte auch für den Österreichteil im Zweifelsfall das Original des Komponisten zur Hand genommen; so hätte sich wohl mancher Fehlgriff verhindern lassen. (Ja, ja, ich wiederhole es wie eine tibetanische Gebetsmühle; aber es ärgert mich da wirklich Manches!)
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