Mit Erschrecken stelle ich fest, dass es für Österreich keine Ausgabe mit Goldschnitt gibt.

Unter Nr. 666 sind übrigens die lateinischen Fassungen der marianischen Antiphonen versammelt.
Was soll uns das wohl sagen?

Vielen Dank für die Downloadlinks!
Die Idee mit dem Klangraum bei der Psalmenbegleitung finde ich spannend; gibt es dazu mehr zu sagen?

Sorry, den Link zur Einführung hatte ich wohl übersehen...
Danke! [smile]

Habe mich gerade eben orgelspielend durch den Österreichteil des neuen GL geackert - anhand des druckfrischen Orgelbuches, welches vor wenigen Tagen eintrudelte.

Zuallererst einige Worte zum Layout: Rein optisch ist das wohl das schönste Orgelbuch, das dem GL bisher vergönnt war. Sibelius ist ein tolles Notationsprogramm mit gefälligem Druckbild; die Ergebnisse können sich sehen lassen. Neu ist, dass nun die Achtelbalken und -fähnchen nicht mehr chortypisch nach Silben bzw. Melismen gesetzt wurden; stattdessen beherrschen nun Balken das Erscheinungsbild, was die Lesbarkeit des Orgelsatzes m.E. durchaus verbessert. - Die Größe des Liedtexte scheint mir recht klein gewählt; hier hätte ich mir dringend größere Schrift gewünscht.

Nun zu den Sätzen: Vieles klingt sehr schön, manches befremdlich.
"O komm, o komm, Emmanuel" und "Dem Herzen Jesu singe" hätte ich anders gesetzt. Gerade bei ersterem dürfte die singende Gemeinde beim ersten Hören ins Stocken geraten, weil man es einfach anders kennt und die neuen Harmonien der weichen/langweiligen Melodie diametral entgegenstehen.
Irgendwie schade, dass mancher Satz von Anton Heiller, der noch im alten Orgelbuch stand, gegen einen anderen ausgetauscht wurde. Fairerweise muss ich aber zugeben, dass die neuen Sätze wesentlich leichter spielbar und auch eine Spur wohlklingender sind (z.B. "Fest soll mein Taufbund" oder "Der Heiland ist erstanden".

Außerdem wurde manch "alter" Satz weiterverwendet, z.B. für "Tauet, Himmel, den Gerechten" oder "Lass mich deine Leiden singen", "Komm, o komm, du Tröster mein" und "Der Engel des Herrn". Bei "Tauet Himmel" (Wiener Fassung) übernahm man leider den mutmaßlichen Druckfehler im Tenor auf der ersten Viertelnote; ich könnte mir vorstellen, dass dort nicht a, sondern f gemeint war...

"Schönster Herr Jesu" wurde immerhin so harmonisiert, dass der strittige Aufgesang bei "Gottes und Marien Sohn" so wie gedruckt und so wie gewohnt dazu gesungen werden kann. Wenigstens etwas.

"Kommet, ihr Hirten" ist recht schlicht gestrickt, da hätte man wohl mehr daraus machen können. Aber hier geraten wir schnell in eine "De gustibus" Diskussion, die bekanntlich nicht viel bringt.

Dissonanzscheu zeigten sich die Satzschreiber nicht; bei "Glorwürd'ge Königin" und manch anderem Lied fand ich durchaus mutige Wendungen. Andererseits findet man aber auch das Gegenteil: fast schon kitschige Terzen, etwa bei "Gott und Vater, voll Vertrauen".

Vieles gefällt, manches nicht. Aufs Ganze betrachtet habe ich mit dem neuen Orgelbuch aber meine Freude, auch wenn ich die eine oder andere Wendung aus den "alten" Sätzen vermissen werde. Diese weiterzuverwenden bleibt natürlich jederzeit eine Option.

Du sprichst es aus - ich dachte es mir. [grin]
Da wäre eine Tiefertransposition schon realistischer. Gilt doch für den Kirchengesang ganz allgemein: Wir sinken.