Das neue Gotteslob 2013
http://www.gotteslob.at/gotteslob/home/article/105540.html
Was heisst das nun? Dass der "offizielle" Startschuss 2014 stattfindet? Oder dass die Bücher für Eisenstadt, Gurk und Wien tatsächlich erst im Neuen Jahr kommen?
... habe gerade in vorauseilendem Gehorsam den Liedplan für Advent und Weihnachten gemacht und dabei das neue GL berücksichtigt... 
Edit:
Zitat
Die Pfarren werden das "Gotteslob" ab Mitte November bekommen; die Auslieferung für die Diözesen Eisenstadt, Gurk und Wien werde im Dezember beginnen, weil sich diese drei Diözesen für einen späteren Termin entschieden haben, so die Leiterin des Wiener Domverlages, Inge Cevela, im Rahmen der Pressekonferenz. Die Übergangszeit vom alten auf das neue "Gotteslob" werde flexibel gehandhabt, hier gibt es nach den Worten von Kardinal Schönborn unterschiedliche Geschwindigkeiten.
Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/58521.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.
Auf Orgelsuche.
#396 RE: Das neue Gotteslob 2013
Das ist aber wirklich nur ein Gerücht ...
ich komme gerade von der Synode der EKD. Und von den (theologisch) Verantwortlichen im Kirchenamt kamen eher Signale, dass das EG durchaus noch ein brauchbares Arbeitsbuch sei. Ein eher schadenfroh-mitleidiges Lächeln kam angesichts des Debakels um die GL-Einführung auf - natürlich noch getoppt vom mittelhessischen Finanzdesaster (Limburg).
Immerhin war das EGB von 1949 mehr als 40 Jahre lang gut. Und das EG feiert gerade mal 20. Geburtstag. Bei einer Neuauflage würde vermutlich ziemlich viel Unsangliches von den alt-68er Amelodikern und Arhythmikern und ein Großteil der neo-pseudo-mixolydischen möchtegern-Gregorianik (am besten zugunsten echter) hinausbugsiert. Möglicher Weise gelänge es (vor allem durch eine sorgfältige theologische Textkritik), das Lobpreis-Geplapper amerikanischer Provenienz weitgehend herauszuhalten. (Wer sich für so ein Zeug einsetzt, sollte bis zum Widerruf mit einer Endlosschleife von "laudato si" gefoltert werden - gespielt vom Blockflötenkreis der Mütterstillgruppe zur Gitarrenbegleitung des Vikars... 
)
Im Idealfall würde man sich wohl bei Neuaufnahmen auf das reiche (auch textlich tiefschürfende) Repertoire der Anglikaner fokussieren. Dort gab es auch in der 2. Hälfte des 20. Jh. (als es unseren Hofkompositeuren nicht spröDe, öDe und theologisch dürftig genug sein konnte) höchst gelungene Neuschöpfungen. Und das ist vor allem den jüngeren Kollegen durchaus bekannt und bewusst.
Hinzu kommt, dass sich in immer mehr ev. Gemeinden (neben Liederbüchern anderer Provenienz) das "customisierte" Gesangbuch durchsetzt - auch das "papierlose" Buch ist auf dem Vormarsch. Ein befreundeter Pfarrer hat bei der jüngsten Kirchenrenovierung einen Beamer installieren lassen. Das Ding ersetzt nicht nur die Liedtafeln. Darüber hinaus werden Noten, Text und Verse in Echtzeit eingeblendet - das erfordert natürlich eine kompetente und sensible Bedienung. Aber die Küsterin in dieser Gemeinde kriegt das super hin.
Wenn solche Modelle sich durchsetzen, dann entsteht dem klassischen Gesangbuch heftige Konkurrenz. Und die Notwendigkeit einer Überarbeitung sinkt rapide. Kehrseite der Medaille: das Gesangbuch als "geistliches Hausbuch", in dem man mal schnell Psalm X oder die Bekenntnisschrift Y, ein Gebet oder etwas aus Luthers kleinem Katechismus nachschlagen kann, wäre ein Auslaufmodell ...
In der Landeskirche Sachsens entscheiden übrigens die Gemeinden in eigener Hoheit, welches Gesangbuch sie einführen. Ich war von Jahren baff erstaunt, in etlichen Kirchen des Erzgebirges die EG-Ausgabe Bayern/Thüringen vorzufinden, weil die sächsische Landeskirche damals auf einen Eigenteil verzichtete bzw. erst zu einem späteren Zeitpunkt einen Eigenteil (ohne Stammteil) als separates Buch veröffentlichte.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Ein befreundeter Pfarrer hat bei der jüngsten Kirchenrenovierung einen Beamer installieren lassen. Das Ding ersetzt nicht nur die Liedtafeln. (...) Wenn solche Modelle sich durchsetzen, dann entsteht dem klassischen Gesangbuch heftige Konkurrenz.
Gott behüte! 
pa:
In meiner Gemeinde war das Jahre vor meinem Dienstantritt üblich - die Früchte dieser Unsitte "genießen" wir heute noch: Das Gotteslob ist für die Gemeinde auch nach inzwischen jahrelangem Gebrauch ein Fremdkörper, mit dem man nichts anzufangen weiß. Der Griff zum Gesangbuch fällt vielen schwer; bei nicht wenigen ent-fällt er ganz. Gesungen wird, was man auswendig kann... [sad]
Aus dieser tristen Erfahrung heraus bin ich zum vehementen Gegner des Beamens*) von Liedern geworden. Diese Praxis entfremdet vom Gebrauch des Buches - was auch ein Schaden für das private Beten zuhause ist.
_________________________
*) Scotty, verzeih mir... 
Auf Orgelsuche.
#398 RE: Das neue Gotteslob 2013
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