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Das neue Gotteslob 2013
Das GL soll ja ein Buch für alle sein, somit darf sich auch die Klampfenmesse-Abteilung daraus bedienen, gibt ja für "mich" genug weitere Auswahl. Wobei ich durchaus mal das ein oder andere neuere Lied probieren werde. Sind ja auch ein paar nette NGLS dabei. Was die Deutschen Ordinarien anbelangt, ich wüsste nicht, dass ich jemals schon eines komplett im Gottesdienst genommen hätte.
Hallo,
das GL ist für alle Gemeinden in Deutschland und Österreich gedacht, es ist also von der Nord- und Ostsee bis ins Burgenland verbreitet. Dieses Gebiet ist nun mal deutlich größer als die Region mit Sichtkontakt zum eigenen Kirchturm. Daher ist es an sich etwas müßig zu behaupten, dass irgendeines der Lieder doch gar nicht verwendet werde.
Zitat von GemshornZitat von Guilain
Man sollte freilich bedenken, dass gregorianischen Choral zu singen eine gewisse Schulung voraussetzt. Die Propriumsgesänge sind überhaupt für spezialisierte Chöre bestimmt, die außer der Quadratnotation auch die Neumen lesen und interpretieren können. Die Neumen sind eine Art Rhetorik-Schrift; erst sie zeigen den Rhythmus an.
So gesehen fragt man sich natürlich, warum diese Art von Gesängen überhaupt in ein Gemeindegesangbuch aufgenommen werden mussten.
Bei uns beispielsweise gibt es eine Schola, die diese Gesänge regelmäßig mit der Gemeinde singt. In der Nachbargemeinde sieht es schon wieder ganz anders aus. Das Gl wird ja nicht nur in Kleinkleckersheim benutzt, sondern auch in der Domgemeinde Paderborn oder eben bei uns in der Diaspora. Es soll ja für alle sein.
Zitat von Gemshorn
in meiner Gemeinde kommen zu den Begräbnissen 100 - 200 Leute: Niemand von denen singt mit, nichtmal bei "Schlagern" aus dem Bereich der Kirchenmusik. Wenn es in deiner Gemeinde funktioniert, beglückwünsche ich dich, aber der Regelfall ist das wohl kaum.
Bei uns in der Diaspora kommt das stark darauf an, wer stirbt. Da kann es dann sein, dass die Kirche voll mit erfahrenen, sangesstarken regelmäßigen Kirchgängern ist, es kann aber auch sein, dass die Hälfte aus Leuten besteht, die noch nie einen Gottesdienst besucht haben. Übrgens entschieden sich die Angehörigen in der Vergangenheit gar nicht selten für Teile der Alban- oder Paulus-Messe.
Zitat von Gemshorn
Trotzdem muss ich sagen, dass es weniger die Gregorianik ist, die mich stört als vielmehr der Wust an NGL. Wer braucht das? Sakropop ist für mich das Grauenhafteste, was es an liturgischer Unkultur gibt. Im neuen GL wurden aus diesem Bereich teils relativ alte Lieder aufgenommen, die in der Zielgruppe längst wieder "out" sind. Meine These: NGL ist kurzlebig und daher für ein Langzeitprojekt wie das GL gänzlich ungeeignet - auch, weil es sich über andere Medien verbreitet.
Hier in der Region sind viele Gemeindemitglieder seit DDR-Zeiten in sogenannten Hauskreisen aktiv. Das sind Gruppen von Gemeindemitglieder, die sich regelmäßig zu Hause treffen und neben normalen Freizeitaktivitäten wie Grillen oder gemeinsamen Ausflügen auch religiöse Themen besprechen, Andachten beten usw. Hier wird das GL auch benutzt und da werden gerade diese Lieder sehr gerne gesungen.
Zitat von GemshornZitat von jogo31
Das GL soll ja ein Buch für alle sein, somit darf sich auch die Klampfenmesse-Abteilung daraus bedienen
Gerade diese Abteilung lässt doch das GL links liegen...
Nicht unbedingt, weil das auch eine Finanzfrage ist (Kopien und vor allem die rechtliche Seite, siehe oben zum Stichwort copyright und GEMA). Zu unseren Gemeindefinanzen wäre als keliens Schlaglicht zu sagen, dass Kirche und Gemeindezentrum ausschließlich von Gemeindemitgliedern im Rahmen von "Subotniks" geputzt wird. Die oben erwähnten Hauskreise sind in den Putzplan eingebunden und man kommt so alle 6-8 Wochen dran.
Also: Ich finde das neue GL auch deswegen gut, weil es so breit gefächerte Angebote enthält und einen sehr guten Kompromiss zwischen all den Formen kath. Lebens in Deutschland und Österreich darzustellen scheint. Niemand muss alles nutzen und niemand sollte seine Form der Gottesdienste, des Gemeindelebens und der Sangesgewohnheiten für allgemeingültig halten.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
chp hat geschrieben:
Zitat
Übrgens entschieden sich die Angehörigen in der Vergangenheit gar nicht selten für Teile der Alban- oder Paulus-Messe.
Warum auch nicht. Es handelt sich um durchaus gelungene Vertonungen des Ordinariums. Auch die Leopoldmesse gehört für mich dazu. Schade, daß die Albanmesse nicht mehr vollständig ist.
Gerade habe ich beim Erstellen des neuen Liedplanes gemerkt,daß das wunderschöne und (jedenfalls in meiner Pfarre) beliebte Glorialied "Fröhlich laßt uns Gott lobsingen" (Diözesananhang Wien,GL alt 903) mit der einprägsamen Melodie von 1713 im neuen GL fehlt !
Es existiert zwar ein textidentisches Lied im Österreichteil (GL 865),aber mit einer völlig anderen Melodie,die meiner Meinung nach deutlich weniger Potential hat,sich durchzusetzen,weil sie einfach weniger "ins Ohr geht".
Schade,damit geht für mich eines der schönsten Glorialieder verloren ! [sad]
Dafür gibt´s den Schubert-Klassiker "Wohin soll ich mich wenden" gleich doppelt,einmal im Stammteil (GL 145) und dann nochmal im Österreichteil (GL 711.2),völlig identisch,nach dem Motto "Doppelt hält besser".
Einerseits eliminiert man manch gutes Lied,dafür nimmt man andere doppelt ! Ist das gescheit ?
Da beginnt man,nostalgische Gefühle für das alte GL zu entwickeln.
Der Österreichteil hat viele, viele Schwächen... Das Fehlen dieses 20-Sekunden-Liedes zähle ich jedoch nicht dazu. Es gibt genug schöne Glorias und Sanctus im Stammteil, da fehlt mir dieses Lied (das ich nicht einmal als Paraphrase werten würde) nicht.
Zu dem Doubletten: Vergleiche mal 770 mit 198. Musste das denn sein? Hätte die eine österr. Diözese nicht die Stammteilvariante ganz leicht übernehmen können? Bei anderen Liedern war man da viel großzügiger, was die Umlern-Zumutung betraf.
GL 865 war im alten Innsbruck/Feldkirch-Anhang ein Gloria-Lied. Für eine Gloria-Paraphrase ist der Text schon sehr dürftig. Da der Feldkircher Diözesanvertreter das Lied als unverzichtbar bezeichnete, kam es zu folgender Lösung: Es erhielt weitere Strophen und steht nun unter "Lob, Dank und Anbetung". Ähnlich verfuhr man beim Salzburger "Anbetung, Dank und Ehre" (GL 861) und bei "Lobpreisend dankt dem Herrn und Gott" (GL 871) (in Innsbruck/Feldkirch bisher ein Sanctus-Lied!!).
Zitat von Gemshorn
Das Fehlen dieses 20-Sekunden-Liedes zähle ich jedoch nicht dazu.
Für mich sagt die Länge eines Liedes nichts über dessen Qualität aus. Sollte man eine amtlich vorgeschriebene "Mindestlänge" von 1 Minute einführen ? So gesehen müßte man vieles abschaffen. Putz:
Happy birthday (wenn auch zugegebenermaßen kein Choral) ist noch kürzer,sollte man es deshalb nicht mehr singen ?
(Nicht daß ich so blasphämisch wäre,ein Trinklied Prost: mit einem Choral vergleichen zu wollen,aber es geht mir nur um´s Prinzip. [wink] )
Im Gegenteil,in der Kürze liegt die Würze,auch ein kurzes Lied kann schön sein und umgekehrt,wobei ich ersteres entschieden vorziehe. Dafür würde es ja auf dem Papier auch nicht viel Platz wegnehmen.
Außerdem,wenn die Länge schon ein Argument sein soll,spricht nichts dagegen,das besagte Lied mit 3 Strophen zu singen,Text siehe 865 !
Und wenn das Papier schon sooo knapp ist,dann hätte ich als Ausgleich bei 711.2 einfach hingeschrieben: "Siehe GL 145 !"
Und selbst wenn es "genug" schöne Glorias gibt,wobei genug nie genug sein kann und schön immer Geschmacksache ist,bleibt es trotzdem schade um ein schönes,einprägsames und beliebtes Lied.
Außerdem kennt meine Pfarre die neuen,angeblich schönen Glorias nicht und versuch mal,in meiner Pfarre ein neues Lied einzuführen ! Meine Pfarre hatte bisher ein Repertoire von gerade mal 7 Glorias (mein selbstkomponiertes muß sich erst durchsetzen),aber nach dem Wegfall von GL alt 903,da waren´s nur noch 6. [sad]
Hier haben ein paar alteingesessene Mitglieder panische Angst davor,daß nicht genug Leute mitsingen könnten !
Das habe ich schon oft ausprobiert,meist stellt sich dann irgendein selbsternannter Liedplan-Sheriff ein und schlägt 5 Minuten vor der Messe beim Pfarrer Alarm,mit dem Ergebnis,daß dann doch gekniffen und ein altbekanntes genommen wird,das ist super aufbauend,vor allem,wenn man sich die Mühe gemacht hat,für ein "neues" Lied auch ein (wirklich) neues Präludium zu komponieren.
Mein Tip zu 771: Laß´ einfach das Wort "Amen" weg und nimm´ dazu die Melodie von "Heilges Kreuz,sei hochverehret" (GL 823),das wird sicher ein Hit ! [grin]
Zitat von Gemshorn
Welche Lieder werden bei euch noch fehlen, Romanus?
Diese Frage kann ich jetzt noch nicht genau beantworten,denn ich bin gerade erst dabei,meinen 1. Liedplan mit den neuen Nummern zu erstellen,aber es fällt schon einiges weg und eine Pfarre mit einem derart beschränkten Repertoire und der Lernbereitschaft eines Alzheimer-Patienten trifft das schon ziemlich hart,gegen die hier vorherrschende Innovations-Inakzeptanz wird auch der ambitionierteste Organist zum Einzelkämpfer gegen Windmühlen !
Bei uns (Rottenburg) ist "Fröhlich lasst uns Gott lobsingen" auch raus. Dafür hat "Lasst uns Gott dem Herrn lobsingen" mit der Melodie von Johann Georg Ebeling 1666 ein wörtliches Gloria (Kantillationsmodell von Christoph Hönerlage) "verpasst" bekommen und dient nun als Rahmenstrophe, was mir sehr gut gefällt. Notfalls kann man die Rahmenstrophe per Strophenanzeige (724, 3) auch wie gehabt separat als Paraphrase nehmen.
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