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Das neue Gotteslob 2013
Ich habe den Artikel gerade gelesen. Stimmt, auf jeden Fall lesenswert.
Ist der Anteil der Gregorianik wirklich zurückgegangen ? Ich habe leider noch kein eigenes GL, da derzeit vergriffen.
Eine Choralmesse wurde gestrichen. Dafüt stehen jetzt aber alle marianischen Antiphonen und Teile des Requiems drin.
Ein Problem eines Gesangbuches ist generell die begrenzte Anzahl an Seiten und Nummern (1-999).
Mir ist im neuen GL. eine Verschwendung von Liednummern aufgefallen. Wie im alten GL. werden die Ordinariumsgesänge einfach fortlaufend durchnummeriert. Das hat man im evangelischen Gesangbuch besser gelöst. Dort werden unter einer Nummer wie z.B 185.: sämtliche Santusgesänge aufgeführt und via "Strophenanzeige" durchnummeriert.
Interessant ist z.B., daß die Alban Messe nur noch aus Kyrie und Sanctus besteht. Man hätte diese verbleibenden Gesänge dann auch gleich zu den einzelnen Teilen des Ordinariums ab Nr.151 unterbringen können.
Die Paulus Messe ist noch vollständig. Ich kenne keine Gemeinde, welche diese Messe jemals gesungen hat.
Zitat von Praestant
Ich habe den Artikel gerade gelesen. Stimmt, auf jeden Fall lesenswert.
Ist der Anteil der Gregorianik wirklich zurückgegangen ?
Für meinen Geschmack ist davon fast schon zuviel drin. Mindestens hier am Land braucht kein Mensch Gregorianik. Beim Requiem singt ohnehin kaum noch jemand mit; wenn man Glück hat, geht da gerade noch „Wohin soll ich mich wenden“, oft auch das nicht mehr. Die Schrumpfung des Liedbestandes wäre einen eigenen Thread wert...
Zitat von Praestant
Mir ist im neuen GL. eine Verschwendung von Liednummern aufgefallen. Wie im alten GL. werden die Ordinariumsgesänge einfach fortlaufend durchnummeriert. Das hat man im evangelischen Gesangbuch besser gelöst. Dort werden unter einer Nummer wie z.B 185.: sämtliche Sanctusgesänge aufgeführt und via "Strophenanzeige" durchnummeriert.
Keine schlechte Idee, man würde dadurch beim Blick auf den Liedanzeiger leichter erkennen: "Aha, das ist ein Sanctus." Am Platzverbrauch qua Seitenanzahl - und darum geht’s ja primär - würde das aber nichts ändern. [sad]
Ihr im Norden scheint wirklich ganz andere Traditionen zu haben als wir im SüDen. Ordinarien sind bei uns so gut wie gar nicht in Verwendung, stattdessen fast ausschließlich Paraphrasen. Gerade mal die Kyrie-Vertonungen werden genutzt, Gloria und Sanctus sind jedoch für den Geschmack der hiesigen Bevölkerung zu farblos bzw. zu herb.
Dagegen:
Wie bereits erwähnt kenne ich keine Gemeinde hier im Norden (Oldenburger Münsterland, Ostfriesland), welche die Paulusmesse singt. Von den deutschen Ordinarien werden in einigen Gemeinden nur Teile der Leopld und Albanmesse verwendet. Insbesondere das nun entfallene Agnus Dei der Albanmesse ist hier auch in kleineren Gemeinden oftmals bekannt.
Das es bzgl. der Singtradition Unterschiede gibt ist doch eigentlich ganz schön.
Warum soll auch überall das Gleiche gesungen werden ? Als ich vor zwei Jahren im schönen Wien Urlaub gemacht habe, konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen mal einen Blick in den dortigen Liedanhang zu werfen.
Mir sind da in erster Linie die vollständigen Abdrucke der Haydn- und Schubertmesse aufgefallen. Aber auch bei den anderen Liedern stand sehr häufig "18/19 Jahrhundert" im Kleingedruckten.
Wie diese SWR-Sendung zustande gekommen ist, weiß ich nicht. Jedenfalls kommen hier ausschließlich Personen zu Wort, die als konservativ bekannt sind.
Die Zahl der gregorianischen Gesänge ist gegenüber dem GL 1975 nicht gesunken, sondern gestiegen; das lässt sich der vom Österreichischen Liturgischen Institut herausgegebenen Konkordanz entnehmen (auch im Internet: http://www.gotteslob.at/gotteslob/materialiendownloads). - Man sollte freilich bedenken, dass gregorianischen Choral zu singen eine gewisse Schulung voraussetzt. Die Propriumsgesänge sind überhaupt für spezialisierte Chöre bestimmt, die außer der Quadratnotation auch die Neumen lesen und interpretieren können. Die Neumen sind eine Art Rhetorik-Schrift; erst sie zeigen den Rhythmus an.
Zitat von Guilain
Man sollte freilich bedenken, dass gregorianischen Choral zu singen eine gewisse Schulung voraussetzt. Die Propriumsgesänge sind überhaupt für spezialisierte Chöre bestimmt, die außer der Quadratnotation auch die Neumen lesen und interpretieren können. Die Neumen sind eine Art Rhetorik-Schrift; erst sie zeigen den Rhythmus an.
So gesehen fragt man sich natürlich, warum diese Art von Gesängen überhaupt in ein Gemeindegesangbuch aufgenommen werden mussten.
Das sind aber ganz wenige Stücke, und es fragt sich, ob zB "Requiem aeternam" von der ganzen Gemeinde und nicht besser von einem Chor gesungen werden soll. Die Notation zeigt den Rhythmus nicht an, sodass viele ungeübte Sänger/innen alle Töne gleich lang und gleich schwer (außerdem zu langsam) nehmen.
Mir würde nie einfallen, bei ner Totenmesse "Requiem aeternam" auf den Speiseplan für den Gemeindegesang zu setzen... Das geht vielleicht in einer Pfarre mit angeschlossener Ordensgemeinschaft, aber sicher nicht in einer Normalpfarre.
Trotzdem muss ich sagen, dass es weniger die Gregorianik ist, die mich stört als vielmehr der Wust an NGL. Wer braucht das? Sakropop ist für mich das Grauenhafteste, was es an liturgischer Unkultur gibt. Im neuen GL wurden aus diesem Bereich teils relativ alte Lieder aufgenommen, die in der Zielgruppe längst wieder "out" sind. Meine These: NGL ist kurzlebig und daher für ein Langzeitprojekt wie das GL gänzlich ungeeignet - auch, weil es sich über andere Medien verbreitet.
Notabene: Die Gesänge aus Taizé sind für mich eine eigene Kategorie; niemals würde ich sie unter NGL subsumieren möchte.
Bei uns wird das Requiem z. B. seit dem ich denken kann gesungen und es klappt hervorragend. Das traue ich jeder Gemeinde zu, man muss nur Mut haben es mal zu versuchen. Wichtig ist in meinen Augen eine gute Orgelbegleitung dann ist das Vorliegen und die Kenntnis von Neumen nicht zwingend erforderlich. Probleme würde es geben, wenn man die Gesänge a capella singen wollte.
Lieber Jogo, in meiner Gemeinde kommen zu den Begräbnissen 100 - 200 Leute: Niemand von denen singt mit, nichtmal bei "Schlagern" aus dem Bereich der Kirchenmusik. Wenn es in deiner Gemeinde funktioniert, beglückwünsche ich dich, aber der Regelfall ist das wohl kaum.
Da bei uns noch regelmäßig Messstiftungen, Jahrtage etc. gefeiert werden, wird das Requiem relativ oft gesungen. Letztendlich geht es mir aber um die Gregorianik im allgemeinen. Wenn man mal den inneren Schweinehund überwunden hat macht das nämlich richtig Freude. Es lohnt sich das der Gemeinde beizubringen. Auch in einer "meiner" Gemeinden glaubte man das wäre nicht durchsetzbar, das Gegenteil ist der Fall. Es lohnt sich das der Gemeinde beizubringen.
Doch, einfachere Choralmessen gehen durchaus mit der Gemeinde (z.B. Missa mundi, de Angelis, Missa 10, Missa 16-1.
Was das NGL betrifft so stimme ich Gemshorn zu: Es ist oft zu kurzlebig. Desweiteren hat fast jede neue geistliche Gemeinschaft (Jugend 2000, Gemeinschaft Emmanuel...) sowieso ihr eigenes Gesangbuch. Warum also jede Menge NGL in das GL aufnehmen, die dann keiner singt. Bei den Deutschen Ordinarien hätte man sich ruhig mehr Mühe geben können, mehr besser singbare und vollständige Ordinarien aufzunehmen.
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