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Das neue Gotteslob 2013
Hallo,
am Sonntag im Weihnachtskonzert in unserer Kirche gab es katholische und evangelische Besucherreihen. Das lag daran, dass im Vorverkauf die einen Reihen im kath. Pfarramt, anderen in den evangelischen verkauft wurden.
Das Konzert selbst bestritten 2 "befreundete" evangelische Kantoreien zusammen mit professionellen Musikern/innen. - Nein das schreibe ich jetzt in den anderen Faden...
Zitat von Praestant
Es wurde bekannte (oder bekanntere) Lieder gestrichen und bei den ins neue GL. übernommenen Liedern wurde zuviel geändert. Es gibt sicherlich genug Gemeinden, welche geänderte Lieder dann nicht mehr oder nur nach der alt gewohnten Weise singen werden.
Es ist im wesentlichen das gestrichen worden, was eh kein Aas gesungen hat. Und wenn es derart bornierte Gemeinden gibt, die aufgrund von Texänderungen ein Lied nicht mehr singen, dann ist das nicht das Problem der Gotteslobkomission, sondern das der jeweiligen Gemeinde und deren Verantwortlichen. Bei der letzten Gotteslobeinführung 1975 war doch das Geschrei ebenso da und irgendwann haben sich die Gläubigen auch damit abgefunden, offenbar so gut, dass es jetzt wieder Geschrei gibt. Im neuen Gotteslob sind deutlich mehr protestantische und ö-Lieder vorhanden als im alten Gotteslob, wenn ich die alle aufzählen wollte, würde ich den Großteil des Gotteslobes auflisten. Dass ernsthaft verweigert wird protestantische Lieder zu singen kann ich zumindest hier im Umkreis von 50 km nicht feststellen, ebenso dass das neue GL nicht akzeptiert werden würde.
Das ist natürlich bei ALLEN neueingeführten Liederbüchern so - viele "Verluste" fallen gar nicht auf, weil es eh nie gesungen wurde ... außer natürlich in DEN Gemeinden, die es sehr wohl gesungen haben. Und das liegt halt a) ganz viel an landschaftlichen Gepflogenheiten - soviel Gutes ein für ALLE (Bistümer, Landeskirchen) gleiches Gesangbuch hat - DA hat es eben seine Nachteile. Und b) - das sieht man hier ja ganz deutlich - hängt es natürlich immer dafür ab, was der jeweilige Organist/Kantor/Pfarrer (Jugendmitarbeiter usw. usf.) für Vorlieben hat. Womöglich ist da ja auch jemand "zugewandert", dann verbindet sich auch noch a) und b) ......
Wer wurde denn je gefragt, was er drinbehalten oder rausschmeißen will? Hier gab es zumindest eine Umfrage fürs Brandenburger "Beiheft" "Singt Jubilate" - da sollte man angeben, welche Lieder denn häufiger gesungen werden und gern in so einem Buch gesehen würden. Und natürlich kann man dann wieder nur die häufig genannten berücksichtigen...
Was damals (vor über 20 Jahren) bei der letzten EG-Neuausgabe (mir) schmerzlich auffiel, waren die STROPHEN, die gestrichen wurden - allermeist die letzten, endzeitlich geprägten. Damit hat man sich dem Trend der Gesellschaft angeschlossen, Tod und Sterben schön an den Rand des menschl. Daseins zu drängen und JA NICHT im täglichen Leben zu bedenken ("auf daß wir klug werden" .....)
Ökumenisch ... ich guck jedenfalls gern mal über den Tellerrand, in dem Fall in entgegengesetzter Richtung - und freue mich über gelungenes Liedgut. Keine Ahnung, welche Lieder im "Singt Jubilate" aus kath. Feder gelangt sind - ist dort nicht gesondert gekennzeichnet. "Segne dieses Kind" hat schon der Vorgängerpastor meines Mannes vor über 20 Jahren "importiert" - wenn ich auch mit der bisherigen Melodie meine liebe Not hatte... - jetzt steht es mit zwei versch. Melodien im "Singt Jubilate", u.a. mit der Melodie aus dem aktuellen GL.
Im Vorwort heißt es: "Unser Ziel war ... insgesamt sowohl ökumenische Weite zu zeigen wie regionalen Besonderheiten Raum zu geben."
Zitat von Offenbass 32
Warum um hat man eigentlich "Ich steh an deiner Krippe hier" eine neue Melodie verpasst? Man erwartet doch wohl kein "Umlernen" ?
Vielleicht aus ökumenischer Rücksicht...?
Natürlich erwartet "man" ein Umlernen (auch wenn der Hinweis auf die Alternativmelodie im Kleingedruckten steht) - allerdings hat die österreichische Gotteslobkommission dieser Intention einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie "Ich steh an deiner Krippe hier" in alter Melodiefassung als Nr. 806 in den Österreichteil aufnahm.
Zitat von Offenbass 32Zitat von Gemshorn
Ökumene hat NICHTS mit Liedmelodien zutun.
Naja, dem würde ich grundsätzlich doch widersprechen [wink]
Zumindest, wo man ökumenische Gottesdienste feiert, ist das doch sehr hilfreich. Ich freu mich jedes Jahr wieder, daß wir endlich unfallfrei "Großer Gott, wir loben dich" gemeinsam singen können. Wo wir übrigens der kath. Variante gefolgt sind - und das war ein hartes Stück Arbeit, weil es immer nur wenige Töne sind ("geht's da rauf oder 'runter?" - eine gänzlich andere Melodie ist da oft einfacher.
Da unsere kath. Ortsgemeinde fast geschlossen ist, kriechen doch einige kath. Geschwister bei uns unter ... und dann sind da noch die wöchentlich wechselnden Fernseh-Gottesdienste (und ich staune immer wieder, wie viele dann doch erzählen, dass sie die sehen ... auch wenn mir lieber wäre, sie würden sich live aufmachen, so sie noch können... )
In den rund 20 Jahren "neues" EG hab ich einige Melodien neu eingeführt - weil ich es auch grundsätzlich schöner finde, wenn es eigene Melodien gibt, und nicht ein Dutzend Lieder auf ein und dieselbe Melodie (wo einem auch sehr schnell die Vorspiele ausgehen). Zum Beispiel: "Jauchzet, ihr Himmel" (nicht "Lobe den Herren" und "Gott sei Dank durch alle Welt".
Bei "Ich steh" ist das natürlich so eine Sache. Die bisherige im GL ist nun mal die ältere, durch das WO auch sehr bekannt ... aber ohne die - aktuelle - Bachmelodie (die andere hat er ja nur verwendet, nicht komponiert) möchte ich auch nicht mehr. Aber ursprünglich war die ja nicht für den Gemeindegesang gedacht, sondern als Kunstlied...
Wie gemeindetauglich sie ist, wenn man sie nicht "schon immer" kennt (ähnlich Diskussion zu "Tochter Zion"!), vermag ich nicht zu beurteilen ... würde sie mir im kommenden ev. Gesangbuch aus ök. Rücksicht "geklaut", würde ich sie wohl andersrum "widerrechtlich" benutzen - schon wg. dem wunderschönen Bach-Bass...
... habe sie mit viel Freude diese Jahr schon dreimal zelebriert!
(Wenn auch in der Christnacht mit Geiger eine Strophe zuviel - in den Christvespern hatten wir je 4 Strophen gesungen, da sollten es jedoch nur drei sein *oops* - naja, auch schön zum Zuhören [wink] )
Zitat von GemshornZitat von Offenbass 32
Warum um hat man eigentlich "Ich steh an deiner Krippe hier" eine neue Melodie verpasst? Man erwartet doch wohl kein "Umlernen" ?
Vielleicht aus ökumenischer Rücksicht...?
Natürlich erwartet "man" ein Umlernen (auch wenn der Hinweis auf die Alternativmelodie im Kleingedruckten steht) - allerdings hat die österreichische Gotteslobkommission dieser Intention einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie "Ich steh an deiner Krippe hier" in alter Melodiefassung als Nr. 806 in den Österreichteil aufnahm.
Ausgerechnet dieses Lied halte ich dafür aber für ein schlechtes Beispiel. Denn die Luther-Melodie ist a) die ältere Melodie und b) auch bei den protestantischen Konfessionen bekannt, auch mit dem Text "Ich steh an deiner Krippe(n)" hier. In einem ökumenischen Gottesdienst wären somit durchaus beide Melodien zum Text singbar.
Mir gefällt die Bach-Melodie sehr gut und sie hat bei mir auch in einer "meiner" Gemeinden, die neuem nicht so ohne weiteres aufgeschlossen ist, ohne große Probe gut geklappt und ich werde die Bach-Melodie auch in Zukunft bevorzugen, da ich die Luther-Melodie recht monoton finde.
"Jauchzet ihr Himmel" halte ich mit der Melodie von "Lobe den Herren, den mächtigen König" für besser bedient, als mit der Melodie aus dem evangelischen Gesangbuch, die mir so gar nicht zusagt. Aber ich glaube auch im EG wird bei dem Lied auf die Alternativemelodie "Lobe den Herren" verwießen.
Die Monotonie der Melodie kann durch gute Harmonisierung abgefangen werden. Ich denke da etwa an den fünfstimmigen Eccard-Chorsatz*); der demonstriert in gekonnter Weise, dass diese Melodie durchaus reizvoll klingen kann.
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hier: http://www1.cpdl.org/wiki/images/4/47/Ecc_Ich.pdf
Zitat von Gemshorn
Die Monotonie der Melodie kann durch gute Harmonisierung abgefangen werden. Ich denke da etwa an den fünfstimmigen Eccard-Chorsatz. Der macht in gekonnter Weise vor, dass diese Melodie durchaus reizvoll sein kann.
Nun ja, die Melodie ist schlicht (das kann man mögen oder nicht) und sie ist meiner Meinung nach auch so angelegt, daher halte ich nix von einer allzu ausschweifenden Harmonisierung.
Ach, der WO-Satz ist schon nett - viele Jahre mit Genuß gesungen.
Mein Problem ist eher, daß mir immer im Ohr klingt "Da wird das Lachen werden teu'r, und alles wird vergehn im Feu'r ... ("Es ist gewißlich an der Zeit" - da wird mir nicht so wirklich weihnachtlich-feierlich zumute [wink]
Und wenn man halt von Kindesbeinen an mit so einer schönen Melodie lebt (die Bach-Mel.) ...
Bei manchen Melodien scheitert man auch. Zum Jahreswechsel habe ich wacker die aktuelle zu "Von guten Mächten" gespielt ... okay, die ist auch etwas herb (im GL gar nicht). Aber da gerade der Jahresschluß-Gottesdienst doch - mangels "eigenem" Gottesdienst - sehr geprägt ist von den Geschwistern aus der "Landeskirchlichen Gemeinschaft", wurde wieder und wieder die Fietz-Melodie (GL im u.a. Brandenburgischen Anhang) gefordert ... naja, meinetwegen. Muß man nur wieder Ansagen machen, weil eine Strophe zum Refrain wird ... aber das wissen die meisten dann eh.
Und dann gibt es die Fälle, wo der Organist eigene Prioritäten hat [wink] (und im Zweifel krieg ich meinen Gatten überzeugt) - auch Jahreswechsel: "Der du die Zeit in Händen hast" geht bei mir nur nach der (jetzt als Alternative gennanten) Melodie von "Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn", weil ich die einfach viel schöner und sanglicher finde .. die im neuen GL kenn ich gar nicht. Also keine Angst, das GL folgt keinesfalls blindlings dem EG [grin]
Zitat von jogo31
Nun ja, die Melodie ist schlicht (das kann man mögen oder nicht) und sie ist meiner Meinung nach auch so angelegt, daher halte ich nix von einer allzu ausschweifenden Harmonisierung.
Guck dir den Eccard-Satz wenigstens an - da ist nichts ausschweifend. [wink]
@chrimo: Ich steh auf der Leitung. Was ist "WO"?
"Der du die Zeit in Händen hast" hab ich schon vor dem neuen GL mit der Melodie von "Dein Lob Herr ruft die Himmel aus" eingeführt (im neuen GL ist die Melodie nun auch "offiziell" als Alternativmelodie angegeben), da ich sowohl die Melodie im alten, als auch die im neuen nicht sonderlich hübsch finde.
Morgen werde ich übrigens zur Abwechslung "Nun freut euch ihr Christen" (Herbei, o ihr Gläubigen) mal lateinisch singen lassen, dass das "Adeste fideles" nicht ganz umsonst im neuen GL steht.
Die Gemeinde ist recht pflegeleicht, die singt alles was der Liedanzeiger an die Wand wirft. [grin] Im Ernst, bei uns wird regelmäßig Latein gesungen. Marianische Antiphonen, Ordinarien, Pange lingua/Tatum ergo. Heute morgen wurde auch von der Präfation bis zum Friedensgruß auf Latein gebetet/gesungen, wie immer wenn der Chor oder sonst auch die Gemeinde eine lateinische Messe singt. Allerdings begleite ich dann immer die Akklamationen und das Pater noster/Quia tuum est regnum... dezent mit der Orgel, weil es dann doch recht unregelmäßig gesungen wird und nicht bombenfest sitzt.
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