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Stammteil-Orgelbuch zum Gotteslob
Wunderbar, dann wird es wohl heute bei mir ankommen. Hoff ich mal, da das Bibelwerk mit DPD liefert, wäre heute die letzte Möglichkeit die Woche, da die ja Samstag nicht ausfahren. Gott sei Dank liegt ein Exemplar in jeder Kirche, da entfällt dann die Sackkarre. [grin] [grin]
Sagt mal - müsst ihr euch das Buch selber kaufen? Ist ja doch nicht ganz billig... Ich dachte, die Pfarreien bekämen vom Bistum für jeden regelmässigen Gottesdienstort eines gestellt.
Ich habe zwar auch keine feste Stelle und daher kein Buch permanent greifbar. Obwohl ich nichts dagegen hätte, ein Buch zu Hause zu haben, ist mir das doch ein bisschen teuer. Gehen nach wie vor ein Grossteil der Sätze mehr oder weniger vom Blatt oder sind die jetzt deutlich schwieriger geworden?
LG
Martin
Ich hab jetzt mal in die die Bücher reingekuckt, und das erste mal Satz für Satz durchgespielt.
Ich mag mir noch kein abschließendes Urteil bilden aber mal so weit:
Die Bücher sind ziemlich schwer. Die Bindung ist gewöhnungsbedürftig, jetzt ist es noch frisch und die Seiten haken noch etwas. Es kommt insgesamt trotzdem stabiler daher, als ich es mir vorgestellt habe. Das Vorwort ist im Vergleich zum alten Orgelbuch kurz, Registrierhinweise fehlen (Gott sei Dank), es wird vor allem auf die Kantorenbegleitung eingegangen.
Die Heftspiralen der Bücher sind in drei verschiedenen Farben gehalten, so dass man sie leichter auseinander hält, der Deckel ist, im Gegensatz zum üblichen Hellgrau, anthrazit. Es sind keine Lesebändchen vorhanden. Band I geht von den Psalmen bis zum Ende der Messgesänge, Band II fängt beim Advent an, Band III beginn ab den Gesängen für Verstorbene.
Über den jeweiligen Sätzen befindet sich ein grauer Balken, in dem Metrumsangaben, Ausführungshinweise und Alternativmelodie etc. angegeben sind. Wie schon im alten Orgelbuch, gibt es mitunter Querverweise auf Sätze, die bei einer anderen Nummer abgedruckt sind. Allerdings, jedenfalls beim ersten Überblick, wird nur innerhalb eines Bandes auf eine andere Nummer verweisen. Taucht die der selbe Satz bei einem anderen Lied auf, das sich im anderen Band befindet, wird der Satz nochmals abgedruckt.
Die Vorsängerverse wurden mit einem "Klangteppich" versehen, heißt in der Regel wird bei Vorsängerversen der Sopran nicht gespielt (Ausnahmen bestätigen die Regel), finde ich sehr sinnvoll. Bei unsicheren Kantoren, kann man notfalls immer noch die Gemeindebegeleitung her nehmen.
Bei langen Psalmen wurde das Begleitmodell alle paar Verse erneut abgedruckt, was ich sehr sinnvoll finde, um den Überblick über den Text nicht zu verlieren. Was schade ist, dass bei Psalmen, die über mehrere Seiten gehen, die Kehrverse nicht nochmals abgedruckt wurden. Wenn man ein Problem damit hat, sich den kurzen Satz zu merken kann dass, gerade falls man mal die Psalmen antiphonal singen will, zu einer Blätterorgie ausarten.
Das Lied Nr. 183 (mit Ausrufezeichen gekennzeichnet) findet sich aus umbruchtechnischen Gründen ganz wo anders, nämlich etlich Seiten weiter Vorne nach Nr. 176,5, das mutet doch sehr merkwürdig an.
Dann kommen wir zum Lied 188 "Nimm O Herr die Gaben die wir bringen" Dort findet man nur den Liedtext und den Hinweis, dass man trotz aller Bemühungen nicht die Rechte des Urhebers (sprich: Andrew Lloyd Webber bzw. die Really Useful Group, die für die Vermarktung des Musicalgiganten zuständig ist) erhalten hat einen Satz abdrucken zu dürfen. Man möge sich bitte an die Akkorde im Gemeindebuch halten.
Das Buch bietet an Sätzen zum einen bekanntes aus dem alten Orgelbuch (z. B. 380 Großer Gott (Planyavsky) sein Satz von Ein Haus voll Glorie schautet (alt 639, neu 47 ist leider nicht mehr enthalten), dann gibt es Sätze aus dem alten Orgelbuch, die bearbeitet wurden, sowie natürlich neue Sätze. Teilweise finden auch (teilweise leicht modifizierte) Originalsätze Anwendung, so bei den Liedern aus der Schubert-Messe, bei 482 Die Kirche steht gegründet (Samuel Wesley) etc. Bei den Liedern, die im GL mehrstimmig abgedruckt sind sind die Sätze natürlich Bearbeitungen des Chorsatzes. Schön finde ich zum Beispiel auch, dass bei den Liedern mit der Melodie von "Ach beleib mit deiner Gnade", also auch bei "Beim letzten Abendmahle" und "Christus der ist mein Leben" drei verschiedene Sätze benutzt werden, so der im alten Orgelbuch abgedruckte Satz bei "Beim letzten Abendmahle" (ich glaube von Gustav Biener), bei "Ach bleib bei deiner Gnade" ein Bach-Satz, sowie bei "Christus der ist mein Leben" ein Palchelbel-Satz.
In meinen Augen sind die Sätze gut spielbar, wobei einige, insbesondere beim NGL, doch etwas Übung brauchen werden. Es gibt teilweise Alternatvisätze. Dabei kann es sich zum einen lediglich nur um Transponierungen handeln, es gibt aber auch tatsächliche alternativen (meist mit A/B gekennzeichnet).
Mit unter sind auch alternative Phrasen angegeben, so z. B. bei 521 Maria zu lieben ist für die Phrase "ist allzeit mein Sinn" im Satz mit einer Achtelbewegung versehen. Am Satzende ist für diese Phrase eine vereinfachter Satz ohne Achtelbewegung abgedruckt. Ebenso gibt es einen alternativen Schluss für die letzte Strophe bei 478 Ein Haus voll Glorie schauet.
Schön ist, dass bei Liedern in denen es Vorsängerteile gibt, die aber auch oft ohne Vorsänger gesungen werden, z. B. 140 Kommt herbei, singt dem Herrn oder 223 Wir sagen euch an, den lieben Advent, Alternativbegleitungen für das Singen ohne Vorsänger gibt. Auch die Agnus-Dei-Lieder 202 O du Lamm Gottes oder 208 Christe du Lamm Gottes sind ad libitum mit oder ohne Vorsänger abgedruckt.
Beim ersten Blick konnte ich keine Satzfehler erkennen. Bei Lieder des NGL gelten ohnehin andere Regeln, was Parallelen anbelangt. Ich werde jetzt mal den ersten Band auf mich wirken lassen, vielleicht fallen mir doch noch Ungereimtheiten ein, ansonsten werde ich mich dann die Tage mit Band II näher befassen.
#98 RE: Stammteil-Orgelbuch zum Gotteslob
Hallo,
das
Zitat von jogo31
Über den jeweiligen Sätzen befindet sich ein grauer Balken, in dem Metrumsangaben (...)
hat mich wirklich überrascht! Es gibt mE wirklich sehr unterschiedliche Gesangstraditionen - ich habe da wirklich Zweifel, ob das irgendjemanden hilft, der (neu) anfängt.
Im Übrigen teile ich die geschilderten Beobachtungen. Alte und Neue Sätze - wobei "neu" auch eine leichte Veränderung der alten Sätze darstellt. Einige Sätze sind definitiv schwerer als früher, es gibt aber - wie dargelegt - innerhalb der Bücher Alternativen. Beim ersten Durchschauen dachte ich mir: der Trend geht zur Zwischendominante! Anders als im Orgelbuch zum Limburger Bistumsteil- hier wurden die Zwischendominanten eher ausgetauscht. Das ist aber auch nur eine vorläufige Einschätzung, höchst subjektiv und nicht validiert. Meines Erachtens ein brauchbarer Wurf, wenn die Bindung denn hält.
Gruß
Thorsten
Vielen Dank, jogo31, für diese erste - wie ich finde - hochinteressante Rezension!
Das Vorgehen bei "Nimm, o Herr, die Gaben" finde ich richtig... Wenn die Rechteinhaber geizig auf ihren Rechten beharren, dann müssen sie eben damit leben, dass die an sich gute Melodie landauf landab mit viel Pfusch harmonisiert werden wird. Dem Namen wird auf diese Weise jedoch allerhöchstens Unehre bereitet; denn "really useful" finde ich so ein Vorgehen nicht. Aber sei so. Ich brauche das Lied nicht unbedingt, obwohl ich den neuen Text gut gelungen finde.
Das mit dem Klangteppich halte ich ebenfalls für eine gute Sache. Ist das so ähnlich wie im Grazer Psalter? Dort fand ich die Melodien recht schön und die sparsame harmonische Untermalung auf jeden Fall gelungen.
Mehrere Sätze zu ein und derselben Melodie klingt ebenfalls super...
Bin schon sehr, sehr gespannt, wie "modern" die Harmonisierungen sind. (Bearbeitet) Originalsätze zur Schubertmesse gibt es auch im Österreichteil; die finde ich allerdings schrecklich langweilig und für das akustische Dirigieren auch nicht sehr hilfreich. Das Schubert-Heilig muss in seinem 3/4-Metrum für die Gemeinde doch erspürbar sein; da ist es mehr als kontraproduktiv, wenn auf einer punktierten Halben in der Melodie auch die Harmonie unbeweglich verharrt, anstatt durch Fortschreiten im Metrum den Puls des Liedes am Leben zu erhalten... Aber gut.
Insgesamt wurde meine Neugier durch deine Rezension noch geschürt. Nochmals Danke dafür! [smile]
Zitat von Offenbass 32
Ich habe mir aber auch noch einen privaten Satz geordert und bin gespannt wann der endlich kommt.
Als alter Evangele habe ich mir gestern zu meinem Namenstag einen Satz beim Bodensee-Musikversand bestellt. Man staune - heute Vormittag ist er bereits angekommen! Ich weiß also nicht was hier immer alle mit langen Lieferzeiten haben [wink]
Natürlich habe ich gleich mal kreuz und quer durch alle drei Bände gespielt und muss für meinen Teil sagen: sauber! Bald brauchen wir Protestanten kein eigenes Orgelbuch mehr - ist ja eh jetzt fast alles im NGL mit drin Prost:
Gruß Michael
#101 RE: Stammteil-Orgelbuch zum Gotteslob
Der BMV liefert sofort. Bei mir sind Bestellungen auch immer am nächsten Tag da. Der Laden ist nicht nur gut sortiert, sondern auch gut organisiert.
Mich würde das Orgelbuch auch interessieren - es ist mir aber schlicht zu teuer. Ich gucke mal beim Nachbarn vom anderen Gesangbuch 'rein. Und wenn es soviel taugt, wie Ihr sagt, dann suche ich nach jemandem, der es mir schenkt ... [grin]
LG
Michael
So heute Nachmittag habe ich mir den zweiten Band vorgenommen. Auch wenn einige Besucher der Kirche sich sehr gewundert haben, mal einen kurzen Abriss des Kirchenjahres in einer halben Stunde zu hören. [grin]
Auch hier viel bekanntes dabei, aber auch einiges Neues. Insgesamt kann ich nach dem Marathon aus dem Orgelbuch nur feststellen, dass es durchaus gelungen ist. Es wurden (mit Ausnahme des schon erwähnten Satzes zu "Ein Haus voll Glorie schauet" von Planyavsky ) die wenigen Perlen aus dem alten Orgelbuch übernommen und der Rest entweder durch neues Sätze aus den letzten zwei Jahren oder aber auch durch Sätze bekannter Meister ersetzt bzw ergänzt. Auch die neuen Lieder sind großteils mit guten Sätzen versehen. Ich hab jetzt nicht wirklich was gefunden, dass mir so gar nicht gefallen hat. Der Schwierigkeitsgrad tendiert im Vergleich zum alten Gotteslob eindeutig etwas nach oben, was ich aber für keinen Fehler halte. Trotzdem dürften 99% der Sätze ohne unverhältnismäßiges Üben erlernbar sein. Der Organist ohne Harmoniekenntnisse, der bisher aus dem alten Orgelbuch eine strickte 4-Stimmigkeit gewohnt ist, wird sich an die Sätze gewöhnen müssen, die teilweise mindestens fünstimmige Abschnitte haben.
Zwei Sätze halte ich durchaus für anspruchsvoll und man sollte sie doch mal genauer anschauen, gerade für diejenigen, die nicht frei harmosieren können. Zum einen wäre es der Satz zu 245 "Menschen, die ihr wart verloren", der allerdings schon vor einem Jahr als Lied des Monats verschickt wurde und von manchen wohl bereits schon erarbeitet ist, zum anderen der Satz zu 400 "Ich lobe meinen Gott, von ganzem Herzen". Dieser ist geprägt von Achtelbewegungen und zwar durch die Bank. Jemand der es nicht gewohnt ist auf der ORgel Arpeggio-Akkorde zu spielen, wir daran ein bisschen verweilen.
Auch in diesem Band gibt es Satzalternativen zu einigen Liedern. So zum Beispiel bei 360 "Macht weit die Pforten in der Welt", bei 267 "Jesus, dir sterb ich" oder 425 "Solang es Menschen gibt auf Erden".
Soweit so gut. Morgen steht dann noch Band III an, in dem dann die Requiemgesänge, Maria und die Heiligen, sowie die wenigen eschatologischen Lieder an der Reihe, bevor es dann noch um das Stundengebet geht.
Gestern kamen unsere Sätze jetzt auch in der Kirche an.
Zitat von jogo31
Allerdings, jedenfalls beim ersten Überblick, wird nur innerhalb eines Bandes auf eine andere Nummer verweisen.
leider war das nur der "erste Überblick". Ich habe gleich beim ersten Aufschlagen zwei Gegenbeispiele gesehen: 540 und irgendwas bei den Marienliedern. Wenigstens hätte man den Titel des referenzierten Liedes dazuschreiben können.
Zitat
Was schade ist, dass bei Psalmen, die über mehrere Seiten gehen, die Kehrverse nicht nochmals abgedruckt wurden.
Bei 664,5 hat man es geschafft. Auch hier anscheinend uneinheitlich.
Zitat
Man möge sich bitte an die Akkorde im Gemeindebuch halten.
Was bei NGL in den meisten Fällen sowieso die bessere Variante ist.
Was mir auf den ersten Blick noch so auffällt: wir haben wieder Septakkorde im Orgelbuch. Teilweise aber auch des guten zuviel an unmöglichen Stellen.
Ja beim Stundengebet hinten, hat man die Antiphonen wiederholt abgedruckt. Allerdings wurde es wieder mal versäumt überall unter die Antiphonen das Magnificat oder Benedictus zu setzen, man darf also bei der Vesper an Kirchweih, wieder vor zum Advent blättern.
Was die NGL angeht. Ich finde die Orgelsätze dazu im Buch gar nicht schlecht und die Benutzung dieser viel Sinnvoller, als ein unmotiviertes Akkordgegreife in der Akkord-Grundlage, wie ich es schon oft gehört habe.
EDIT: Als ich gerade den Karton in dem die Bücher geliefert wurden entsorgen wollte, ist mir noch ein Tütchen mit verschiedenfarbigen Lesezeichen aus Plastik in die Hand gefallen, die man an den Heftspiralen anklipsen kann.
Hallo zusammen,
nachdem der Stammteil jetzt auch in unserer Pfarrei angekommen ist, habe ich mal angefangen mir die Bände intensiv durchzusehen, angefangen bei den Psalmen in Band 1.
Ich kann mich nicht damit anfreunden, daß bei den Kantorenparts die Orgelbegleitung nicht die Vorsängermelodie enthält, teilweise ist die Sopranstimme der Orgelbegleitung auch über der Melodie des Kehrverses. Ich meine, das ist nur etwas für geübte Kantoren, die trotz dieser Begleitung sicher die Melodie treffen. Das dürfte bei Laiensängern wie mir eher selten der Fall sein. Da die Zielgruppe für das Orgelbuch doch nebenamtliche Hobbymusiker sind, halte ich diese Art der Begleitung für praxisfremd. Ich werde daher auch für den Kantorenpart die Gemeindebegleitung der Kehrverse verwenden, nur 3-stimmig ohne Tenor und für die Psalmodie die Begleitsätze aus dem alten GL. Auch bei den Chroralmessen enthalten die Kantorenparts nicht die Melodie. Ich werde daher weiterhin die alten Sätze zu den Choralmessen aus dem 1975er GL verwenden, beorgle derzeit monatlich eine Messe in der außerordentlichen Form daher gehören die Choralmessen zu meinem Standardrepertoire....
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