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Orgelnoten-Tipps
Zitat von Gemshorn im Beitrag #195
Warum man z.B. den Planyavsky-Satz zu "Ein Haus voll Glorie schauet" dispensiert hat, das weiß kein Mensch... Harmonisch war er unbedingt reicher als der aktuelle Satz. Einige Rohr-Sätze wurden ebenfalls dispensiert; umso unverständlicher, wenn auch die Melodie vom gleichen Komponisten war, wie z.B. bei "Wir sagen euch an den lieben Advent". Was war an Rohrs Originalsatz so schlecht, dass man etwas Neues schreiben musste? [ratz]
Bei dieser Entstehungsgeschichte liegt es nahe, dass sich die Verfasser der Sätze vollumfänglich selbst verwirklichen wollten... Und bei dem stattlichen Preis hätte sicher auch der ein oder andere gemäkelt, dass es nur alten Wein in neuen Schläuchen bietet.
Überhaupt ist es meiner Meinung nach ein Unding, dass mit Begleitsätzen in dieser Weise Geld verdient wird. Schließlich ist es nach dem Instrument das wichtigste Handwerkszeug zur Gottesdienstbegleitung, und nicht jeder hat problemlos Zugang zu einer Orgelempore.
Gerade um Anfänger oder Wiedereinsteiger zu gewinnen, sollten die finanziellen Hürden so gering wie möglich sein. Wenn ich bedenke, wie viele Pop-Kompositionen guter bis sehr zweifelhafter Qualität von kirchlicher Seite zum kostenfreien Download angeboten werden... wieso ist das nicht auch für Orgelsätze möglich? Die Verfasser von neuen Sätzen kann man relativ einfach verpfichten, ihre Rechte abzutreten, und wo die Melodie nicht gemeinfrei ist, wäre zumindest eine Lösung zum Selbstkostenpreis denkbar.
LG
Christian
Oh, Planyavsky oder auch Erwin Horn sind durchaus noch im neuen Orgelbuch vertreten; und beide haben manche ihrer Sätze von [1974]1975 nochmals überarbeitet. Es fielen aber auch Sätze dieser (m.E.) außer Diskussion stehenden Meister aus dem neuen Buch heraus.
Ceterum censeo: Ich halte es aus vielerlei Gründen für erstrebenswert, die Harmonisation eines solchen Buches, das immerhin den Organisten ganzer Länder (!) als Handreichung dient, einer möglichst repräsentativen Gruppe von Musikern anzuempfehlen. Dass man dies offenbar nicht getan hat, ist m.E. ein Armutszeugnis, wobei ich mir nicht sicher bin, für wen aller...
Hallo,
Zitat von Gemshorn im Beitrag #197
Oh, Planyavsky oder auch Erwin Horn sind durchaus noch im neuen Orgelbuch vertreten; und beide haben manche ihrer Sätze von [1974]1975 nochmals überarbeitet. Es fielen aber auch Sätze dieser (m.E.) außer Diskussion stehenden Meister aus dem neuen Buch heraus.
ich spiele nach wie vor sehr gerne die alten Sätze von Peter Planyavsky und Erwin Horn. Als das alte GL samt Orgelbuch Anfang der 70er herauskam, war Horn übrigens in Würzburg tätig. Damals wurden die Organisten auf das neue GL und Orgelbuch in zentralen Fortbildungen vorbereitet und es wurden kopierte Sätze verteilt. Auch mein Vater nahm daran teil und so besitze ich einige Zettel mit handgeschriebenen Sätzen, die von Erwin Horn stammen. Ob das auch die Schrift von Erwin Horn ist, kann ich aber nicht sagen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#201 RE: Orgelnoten-Tipps
Hallo Praestant,
wie sollten denn die Alternativsätze gestaltet sein?
Leichter - schwerer// 1, 2, 3, 4, oder Mehrstimmiger? // mehr Bewegung in den Begleitstimmen? / Leichtere Pedalführung? / Baßführung 2 gegen 1 ?....
Zu welchen Sätzen benötigst Du Alternativen?
Zitat von Gemshorn im Beitrag #195Zitat von Axel im Beitrag #194
Katholischerseits war es doch mit dem neuen Buch auch nicht besser. Da hat eine Kommission aus Würzburg (?) den Auftrag erhalten, sich um das Buch zu kümmern, mit dem Erfolg, dass sie es gleich selbst gemacht haben und nur wenige Autoren beteiligt waren
Diese Story wurde mir in anderer Version erzählt; angeblich hätten die Würzburger das neue Gotteslob durchharmonisiert, noch bevor die Kollegen aus anderen Diözesen auch nur gefragt worden waren. Das Ergebnis liegt vor - in der bekannten Qualität.
Nicht, dass ich alles im neuen Orgelbuch schlecht fände - das tue ich nicht! - aber manches ist im Vergleich zum Vorgängerbuch doch deutlich langweiliger geworden. Warum man z.B. den Planyavsky-Satz zu "Ein Haus voll Glorie schauet" dispensiert hat, das weiß kein Mensch... Harmonisch war er unbedingt reicher als der aktuelle Satz. Einige Rohr-Sätze wurden ebenfalls dispensiert; umso unverständlicher, wenn auch die Melodie vom gleichen Komponisten war, wie z.B. bei "Wir sagen euch an den lieben Advent". Was war an Rohrs Originalsatz so schlecht, dass man etwas Neues schreiben musste?
Selbst wenn irgendwer die Sätze quasi in der Schublade hatte, ist das für mich kein Grund, dass eine Gesangbuchkommission das auch so übernimmt.
Ein ähnlich trostloses Bild ergibt sich übrigens für die Bistumsanhänge. Da hat an dann irgendwelche Leute, die es mit dem Amt für Kirchenmusik gut konnten, verdonnert worden etwas zu schreiben. Dabei war wohl egal, ob die solche Sachen gut konnten. Ich bin mal Köln mit einem Korrekturstift durchgegangen, das Ergebnis war erschütternd. Ein Beispiel:
Satz zu 711:
T. 2 auf T. 3: Inverse Quinte T/B
T. 3 auf T. 4: ebenso
T. 5: unschön abspringender Leitton im A
T. 6 auf T. 7: Akzentparallele Oktave zwischen A/B, notdürftig mit Durchgang kaschiert
T. 9: wie T. 5
T. 9 auf T. 10: offene Oktave S/B
T. 10: offene Quinte T/B
T. 11: offene Quinte S/B
Ich finde, das darf man den Nebenamtlern nicht anbieten. Der Verfasser des Satzes ist ein netter Mensch, aber das kann mir nicht gefallen, es klingt auch nicht. Das gegenwärtige Totschlagargument ist natürlich, ach der Axel hat es nicht verstanden, ist einer der ewig gestrigen, die noch auf einem künstlich konstruierten Regelwerk des "reinen" Satzes aus dem 19. Jh. bestehen. Moderne und kreative Kirchenmusik sieht heute ganz anders aus. Nun ja...
Die bewährten Sätze aus dem alten Buch hätte man behalten sollen. Ich kenne Nebenamtler, die immer noch das alte Buch mitschleppen, weil sie die Sätze in den Fingern haben.
Mir gefällt es ja nicht, wenn jede Strofe gleich harmonisiert ist. Sinnvoll finde ich die im amerkanischen Raum gängigen Last Verses, die zu den Liedern für die letzte Strofe nochmal eine Steigerung anbieten. Das kann ein harmonisch reicherer Satz sein oder ein c.f. im Pedal.
#203 RE: Orgelnoten-Tipps
Na, wenn einer unter den GL-Autoren Sätze schreiben kann, die nicht nur "korrekt" (nach Dachs/Söhner) sind, sondern auch gut klingen, dann ist es Erwin Horn.
Seine Sachen "aus der Schublade" wären mir lieber als manches, was "lehramtlich" für orgelbuchwürdig erklärt wurde.
Man arbeite seine Bruckner-Transkriptionen oder seine "bruckneresken" Kompositionen durch (oder höre ihn an der Orgel der Würzburger Augustinerkirche improvisieren). Da sage ich nur: Chapeau!
LG
Michael
#204 RE: Orgelnoten-Tipps
Zitat
Mir gefällt es ja nicht, wenn jede Strofe gleich harmonisiert ist. Sinnvoll finde ich die im amerkanischen Raum gängigen Last Verses, die zu den Liedern für die letzte Strofe nochmal eine Steigerung anbieten. Das kann ein harmonisch reicherer Satz sein oder ein c.f. im Pedal.
hallo Axel,
aus dem OB zum alten GB erinnere ich gerne an die Sätze von Johanna Schell+. Eine der Aufgaben der damaligen Satzverfasser lag ja darin zur Melodie stilgerecht zu setzen - dabei allerdings die Nebenamtler nicht zu vergessen.
Zu Deinen Satzwünschen: Kennst Du die Publikationen von Golombek und Corinth? Bei beiden ist im "ö"-Bestand einiges Bereicherndes zu finden.
Hallo Clemens,
natürlich kann man bzw. ich mir auch Alternativsätze aus dem Netz suchen. Zu den Kernliedern ist bei mir auch jede Menge vorhanden. Oder man schaut sich nach entsprechenden Publikationen um. Dann brauche ich aber das Orgelbuch nur noch für die Begleitung der Wechselgesänge, lateinischen Messordinarien und Psalmen.
Es gibt auch nebenamtliche Organisten und Kirchenmusiker, welche sich nicht so sehr mit dem Thema "Wie kann ich eine bekannte Melodie mal anders begleiten" beschäftigen. Genau hier sollte ein offizielles (und teures) Orgelbuch in der heutigen Zeit ansetzen.
Die evangelischen Orgelbücher machen es ein wenig vor. Es gibt zu den meisten Liedern zumindest einen drei- und vierstimmigen Satz.
Möglichkeiten zu Alternativsätzen gibt es viele.
Ein abgedruckter Alternativsatz bzw. auch der reguläre Satz kann daher auch nur als Vorschlag gesehen werden.
Hallo,
Zitat von Gemshorn im Beitrag #199
Es wäre doch lohnenswert, diese alten Handschriften mal zu transkribieren, oder?
das ist jetzt nicht so sensationell, weil das im Wesentlichen die Sätze sind, die dann auch im Orgelbuch standen. Und dann stellt sich heutzutage ja wieder das leidige Copyright-Problem.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#207 RE: Orgelnoten-Tipps
Hier sind einige schöne Begleitsätze des Aacherner DO H. Voß veröffentlicht.
https://orgelbuch.wordpress.com/
Hier findet man Choralvorspiele und viele Begleitsätze von Bertold Hummel:
http://www.bertoldhummel.de/aktuelles/aktuelles.html
Einfach auf "Freier Notendownload" klicken. Auf der folgenden Seite geht es dann weiter, wenn man "Zahlreiche downloads kleinerer liturgischer Chorwerke" (letzter Eintrag unter der Kategorie Vokalmusik) anklickt.
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