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"Unsittlicher Antrag"
Zitat von Erik
Es gibt aus Thun mehr Volkstümliche Musik für Orgel. Hier eine Fundgrube von Noten und Hörbespiele aus der Stadtkirche: http://www.stadtkirche-thun.ch/page06.html
Vielen Dank Erik - ist mir bekannt. Unser Stadtorganist Markus Aellig ist genial für alternative Kirchenmusik. Er schreibt die geeignete Literatur "orgeltauglich" um, oder komponiert sie selber und veröffentlicht sie für JedermannFrau offen zugänglich auf seiner Webseite.
Diese Art Engagement finde ich toll. Damit ist erwiesen, dass bei uns auch hauptberufliche und sehr kompetente Organisten sich für andere selbstlos, freiwillig einsetzen.
Ich erlebe immer wieder solche freiwilligen Engagements in der Musik - gerade darum rechne ich für etwas andere Literatur meinen Zusatz-Aufwand nicht primär in Franken und Rappen aus. Das ist mir die Musik wert. Ich achte aber sehr darauf, meine Kolleginnen und Kollegen nicht einfach mit "Gratisangeboten" meinerseits zu konkurrenzieren, bzw. "auszubooten". Bis jetzt funktioniert das sehr gut.
Gute Musik ist grundsätzlich unbezahlbar- das heisst aber nicht, dass sie einfach gratis ist!
Gruss
Martin
Zitat von mvn
Danke Gemshorn - als einfacher "Landorganist" (Amsoldingen) - aber auch in einer Kleinstadt tätig (Thun mit 45'000 Einwohnern) - freue ich mich, wenn auch arrivierte und bestens ausgewiesene OrganIsten ein offenes Ohr haben.
Geht mir auch so, denn auch ich bin nur ein einfacher Landorganist ohne besondere Ausbildung.
Hallo,
Zitat von mvn
Für manchen mag es "eigenartig" klingen, volkstümliche Musik mit Kirchen-Liturgie zu verbinden. In der Schweiz gab's und gibt's einige Komponisten, die Chor- und Solistische Musik sehr wohl mit geistlichen Texten verbinden - z. B. die Johannermesse von Peter Roth.
Hörbeispiel: https://www.youtube.com/watch?v=bAwMe3TU6m4
Schönes Beispiel. Was ja oft übersehen wird, ist, dass die katholische Kirche keine deutsche Landeskirche ist. Deswegen ist mein Verständnis von Kirchenmusik etwas breiter. Auch wenn ich selbst so etwas an der Waterkant nicht mache, gehört doch das Folgende alles zur katholischen Kirchenmusik und Gestaltung von Liturgie:
https://www.youtube.com/watch?v=5S6eP6kwgDI
https://www.youtube.com/watch?v=QQF1RMZt5M4&index=12&list=PL387777776DD3BF68
https://www.youtube.com/watch?v=R33GNx4rMJM
Und dass das alles nicht immer weit weg ist, zeigt folgender Bericht aus dem Bistum Augsburg:
https://www.youtube.com/watch?v=zgch_YEPlQo
Bei uns gibt es auch eine große Gruppe von Familien/Personen aus Afrika, vor allem aus Togo, aber auch aus Eritrea und von anderswo aus Afrika. Einer der hier tätigen Patres kommt aus Nigeria. Ich überlege schon, einmal zusammen mit dem Pater ein nigerianisches Halleluja einzuüben, auch wenn ich nicht weiß, wie die Leute aus Togo das eigentlich nun wieder finden. Aber ein bisschen Begegnung der Kulturen könnte ja Sinn machen.
Insofern sehe ich das alles, auch das Hochzeitsthema nicht so eng. So lange ich solche Sachen nicht spielen muss jedenfalls.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Beim ersten Video musste ich gleich mal schmunzeln. Die Musik gefiel mir direkt gut, weil offenbar sehr authentisch. Der Kirchenraum und die Kleidung (die liturgische wie die alltägliche) durch und durch westlich.
Blieb von der Kultur nur die Musik?
Übrigens hatte ich in meiner alten Gemeinde einmal einen wahren "Clash" der Kulturen erlebt, als der neue Pfarrer, stämmig aus Nigeria, in sein Amt eingeführt wurde. Die afrikanische Gemeinde Wiens kam zu dem Fest. Beim Einzug der Afrikaner kapitulierte ich an der Orgel; die braven Leutchen schafften es tatsächlich, die nicht gerade leise Orgel im Plenum zu übertönen - und zwar völlig. Erhebend war das Schlusslied "Wie groß bist du", bewusst von mir gewählt, da ich wusste, dass diese Melodie auch im englischen Sprachraum unter "How great Thou art" beheimatet ist. Jedesmal beim Refrain erhob sich ein zweisprachiger Gesang, den ich in dieser Wucht weder jemals zuvor noch irgendwann danach wieder gehört hatte.
Hallo,
Zitat von Gemshorn
Beim ersten Video musste ich gleich mal schmunzeln. Die Musik gefiel mir direkt gut, weil offenbar sehr authentisch. Der Kirchenraum und die Kleidung (die liturgische wie die alltägliche) durch und durch westlich.
Blieb von der Kultur nur die Musik?
nun ja, die westliche Kleidung ist wohl billiger. Unsere Afrikaner tragen so Kleidung wie im letzten Video nur an Sonn- oder gar Festtagen. Und auch nur im Sommer.
Ansonsten gibt es schon Unterschiede. Soweit ich unseren Eritreer richtig verstanden habe, sitzen dort in seiner Kleinstadt oder GroßDorf die Leute noch nach Geschlechtern und Alter getrennt in der Kirche. Der nigerianische Pater erzählt, dass Fronleichnam oder überhaupt Prozessionen in Nigeria für den Zelebranten eine ziemliche Tortur werden könnten.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von Guilain
An welchen Stellen des Gottesdienstes und bei welchen Anlässen soll man denn solche Musik spielen?? [sad]
Markus Aellig spielt jeder Sonntag noch ein halbstündiges Orgelmatinée. Da gibt es natürlich mehr Möglichkeiten. (Da kommen auch Leute erst nach der Gottesdienst angereist).
Ausserdem gibt es solche Anlassen wo es hier schon ein bisschen freier gestaltet wird. Sehe sein Blogeintrag über die Konfirmation von letzter Monat: "Star Wars" an der Konfirmation:
http://www.stadtkirche-thun.ch/page05_2015.html#oa15_06a
#39 RE: "Unsittlicher Antrag"
Puuh, Christoph, bei Deinem dritten Beispiel, dem "erhebenden" Gemeindegesang, rollen sich mir die Fußnägel. Im Westfälischen gibt es russlanddeutsche Baptistengemeinden, da laufen die MäDels mit Kopftuch herum und singen so ähnlich - mit "sääääähr viiel Gääfieeehl" und Portamento vom Boden bis zur Decke. Das klingt wie ein Haufen Sirenen beim Stuka-Angriff ... *grusel* Ich wäre da keines andächtigen Gedankens mehr fähig, sondern hätte nur noch ein Manöverziel: Schnell 'raus hier und Prost: ...
LG
Michael
Zitat von Guilain
An welchen Stellen des Gottesdienstes und bei welchen Anlässen soll man denn solche Musik spielen?? [sad]
Zwei Beispiele:
- Die St. Johannermesse von Peter Roth besteht aus folgenden Teilen:Kyrie - Gloria - Sanctus - Gebet - Agnus Dei - Ave Maria
- Unlängst spielte ich anlässlich der Beerdigung der langjährigen Sigristin in Eggwil (ein kleines Dorf tief im Emmental. Die Angehörigen wünschten Musik eines bekannten und beliebten Schweizer Jodellied-Komponisten. Noch selten erhielt ich nach dieser Trauerfeier spontan so viele Komplimente der Anwesenden zur Orgelmusik.
Wenn ich passende Literatur aus Barock oder Romantik gespielt hätte, wären die Reaktionen wohl ausgeblieben - so nach dem Motto: "ja, die Orgel hat gespielt......."
Fazit: mit Flexibilität und Einschätzungsvermögen der aktuellen Situation lässt sich so die Musikvielfalt sinnvoll erweitern.
Gruss
Martin
Ich nehme an, dass bei solchen Gesängen nicht nur gejodelt wird, sondern dass es sich um Mundart-Texte handelt. In den katholischen Diözesen Österreichs werden Dialekte nicht als liturgische Sprache angesehen. Auch wenn Gesänge wie Annette Thomas Bauernmesse (muss dass künftig "Bauern- und Bäuerinnen-Messe" heißen?) verbreitet sind.
#43 RE: "Unsittlicher Antrag"
Ich schlage als politisch korrekte Neologismen "Bauernde" oder "LandwirtendInnen" vor ...
Alternativ: "Ackerbauende und Viehzüchtende" ...
Die EKHN ist da schon seit langem "Trendsetzende". In der Dienstordnung heißt es nicht mehr "Organisten und Chorleiter", sondern "Orgelspielende und Chorleitende" - eine Meisterleistung sprachlicher Eleganz, wie ich die Landeskirchenmusikdirektorierende mal wissen ließ ...
LG
Michael
#45 RE: "Unsittlicher Antrag"
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