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Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#16 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Michal, danke für deine sehr relevanten Erklärungen! Ich wusste das alles nicht, aber es entspricht vollkommen meinen persönlichen Hörerfahrungen.
Ich spiele oft nur mit einer Holpijp 8 oder Flöte 4 oder so etwas, dann kann die Lautstärke erhöht werden und tatsachlich ist dabn viel Detail zu hören. Als ob man auf einer kleinen Pfeifenorgel spielt.
Auch zum Beispiel ein Regal 8 hört sich dann plötzlich toll an.
Also, in die kleine "Hausorgelklangen" wird ein Physis toll sein, im Wohnzimmer (bei mir nur um ca 38 m2). Aber im Plenum....nein, es klingt nicht sehr gut.
In Bezug auf externe Abstrahlung denke ich nach Ihrer Erklärungen stark darüber nach. Aber ich bin ein absoluter Laie im Audiobereich. Was ist ratsam? Aktive Lautsprecher? Oder passive LS mit einem guten Verstärker? Welche Marken / Typen werden empfohlen? Haben Sie (oder jemand anderes) Ratschläge?
Und kann man das selbst anschließen oder muss ich den Händler danach fragen?
Danke im voraus, LG PM
#17 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Vielen Dank an Aeoline und Michal für die erhellenden Erläuterungen! Es gibt doch jeden Tag wieder Neues zu lernen.
Aber so sehr es mich jetzt auch in den Fingern kribbelt, neben dem bereits angeschafften Mivoc Subwoofer eine komplette externe Beschallung aufzubauen, werde ich es wohl doch sein lassen. Ich fürchte, für mein 12qm Musikzimmerchen wird jede externe Beschallung letzlich überdimensioniert sein.
#18 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#19 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Zitat von Michal im Beitrag #7
...Weil man auf digitaler Ebene möglichst bei 100% Lautstärke bleiben sollte (also bitte beim Lautstärke-Regler EXT im Menu nicht 75 % oder gar weniger).
Ach Michal - es ist immer so erleuchtend, von Dir zu lesen...
Ich weiß nicht mehr warum und woher ich das "Wissen" hatte, aber einen Verstärker auf 100% zu drehen, habe ich noch nie gemacht. Deine Begründung ist aber überaus einleuchtend. Daher werde ich das am kommenden Wochenende mal austesten...
Zitat von Michal im Beitrag #7
...Ich konnte beispielsweise eindeutig einen Unterschied hören als ich – wie man es halt sonst so macht – meine Unico mit dem MST-Regler auf „10 Uhr“ (als erster Anfang) eingestellt hatte und die Pipes entsprechend hochgedreht hatte. Der Klang – speziell die hohen Töne waren hingegen dann viel „glänzender“ wenn der DAC in der Orgel mit 100% angesteuert wurde (also volle Lautstärke) und die Pipes entsprechend nur noch auf ca. 30% liefen.
OK - den MST drehe ich auf Maximum. Uiuiui... - die Katzen werden ausziehen...
Wie stehen Deine Regler auf der Ebene B und C - also für die Werke und die Abstrahlungskanäle? - gehst Du da schon runter oder sind die auch auf MAX... (ANGST...)
VG
Aeoline
#20 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Zitat von Gemshorn im Beitrag #8
An meiner Concerto kann ich nicht einmal mit halber Lautstärke in der Wohnung spielen, ohne mich selber vom Lärm belästigt zu fühlen... Das bedeutet dann wohl, dass ich nur noch 30 % der eigentlich möglichen Klangqualität erhalte?
Ich denke, hier kann ich Dich beruhigen.
Man muss hier zwischen den Unicos und den Concertos unterscheiden.
Meine Unico kaufte ich 2012. Die Concertos kamen 2013 oder 2014 auf den Markt. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Physis-Instrument-Familien liegt in der Qualität der internen Abstrahlung.
Die Unicos (meine 400 und auch die 500 von Michal) legen keinen Wert auf eine adäquate interne Abstrahlung. Die Käuferzielgruppe dieser Serien setzen die Instrumente wohl eher in Kirchen ein. Daher auch das serienmäßige 12.1-Extension-Board und das Fehlen jeglicher Tweeter oder Seitenabstrahlungen. Vielleicht waren in dieser Sicht die Unicos auch zufälligerweise die "letzten ihrer Art"... - wie dem auch sei... - egal ob Unico 300, 400, 500 - die Biester betrachten den Organisten nicht wirklich als "Abstrahlungsempfänger".
Das gilt übrigens auch für die CLV-Serie der Unicos (CLV = Console Light Version) - die sich eben nur durch ein "billigeres" Gehäuse von den "richtigen" Unicos unterscheiden.
Daher gilt folgende Gleichung für Unico-Instrumente (nicht Concerto!! ):
Möglichst geiler Orgelklang = Unico + möglichst potente ext. Abstrahlung.
Das muss nicht gleich 12.1 sein - es genügt (je nach Raumgröße) auch im Minimum ein vernünftiges 2.0-System - aber irgend etwas muss da sein, was die die mittleren und oberen Frequenzen irgendwie an die Ohren des Organisten bringt. Unicos haben keine Tweeter. Unicos habe ein mondänes Gehäuse (nix "Trend"...) - der Klang aus der internen Abstrahlung muss sich von unten um den vorstehenden Spieltisch aus Eiche massiv und zwischen den Beinen des Organisten irgendwie nach oben kämpfen um dort vielleicht ein Ohrenpaar zu finden...
Bei den Concertos ist man in Sachen "interner Abstrahlung" einen völlig anderen Weg gegangen. Man hat die Tweeter. Man hat die seitliche Hallabstrahlung... - das ist um Welten besser als die Null-Acht-Fuffzehn-HB-Abstrahlung einer Unico!
Ich habe mir damals eine Unico gekauft, obwohl sie auf dem Bock den schlechtesten Klang hatte - weil ich eingesehen hatte, dass es noch eine zusätzliche ext. Abstrahlung braucht. Auf diese Meinung musste ich damals selber kommen - bzw. mit Hilfe von FestivalTrumpet8 - denn die Antwort der Grand Dame damals auf meine Frage, ob man zusätzliche Lautsprecher an die Unico 400 anschließen könne war... - auch schon ein running Gag hier im Forum: "Warum? - unsere Orgeln sind laut genug!"...
Als ich ein paar Jahre später die erste Concerto mit interner Abstrahlung gehört habe war mir klar, hätte es die 2012 schon gegeben, hätte ich mir die ext. Abstrahlung sicher gespart - mein Orgel-Wohnzimmer ist knapp 40qm groß...
Also - Gemshorn - Mach' Dir keine Gedanken darüber, dass Du nur 30% Physis-Klang hast, weil Du nur 30% Lautstärke aufdrehen kannst. Solltest Du jemals nach Frankenberg kommen und Dir meine Orgel anhören, dann schalte ich Dir gerne mal die ext. Abstrahlung ab und Du wirst erkennen, in welch kläglichen Klangwelten Du darben musst bzw. welche akustischen Welten Dir Deine Concerto in Deinem Wohnzimmer darbietet...
VG
Aeoline
#21 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#22 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Zitat von Gemshorn im Beitrag #10
Tatsächlich!
Unter den Klaviaturen befinden sich sogar zwei Drehregler: Einer für "Master Volume", ein anderer für "Reverb Volume".
Na die sind ja beide sehr komfortabel angebracht...
Macht es denn einen Unterschied hinsichtlich der Klangqualität, ob ich sie per Drehregler oder per Menü regle...?
Die Existenzberechtigung dieser physischen Drehregler hatte ich zu Anfang darauf zurückgeführt, dass die Unicos eben eher Kircheninstrumente sind. Ich dachte, dass wenn 28 verschiedene Organisten an der selben Orgel Dienst tun, dass man dann eben die "Organ Lock"-Funktion im Menu nutzen will, um den Spieltrieb einzudämmen und jegliche Lautstärken-Änderungen über das Menü (oder gar den Editor...) zu unterbinden.
Das ist Quatsch, weil die "Organ-Lock"-Funktion eben die Lautstärken nicht schützt.
Daher erscheint mir die Präsenz der "Drehregler" einfach ein Hommage an die "Mäuseklavier-Abstinenzler" zu sein...
Wie Michal schon (etwas weiter oben im Thread) völlig richtig beschreibt, passt kein Blatt Papier zwischen die Wertigkeit von Drehregler und Menü-Einstellung... - egal, was ich vor dem Ausschalten der Orgel als Lautstärke-Wert im Menü eingestellt habe - es wird beim Wieder-Einschalten vom Wert des Drehreglers überlagert. Probiert es mal...
Warum es die Drehregler daher gibt? -
VG
Aeoline
#23 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#24 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Zitat von Gemshorn im Beitrag #23
Immerhin ist das eine für mich brisante Information, denn mir ist die Orgel bei jedem Neustart viel zu laut... Nun weiß ich, wo ich das beheben kann. *harhar*
HAR HAR HAR!!... - Ja!...
Wie wär's mit dem Drehregler...
Stell' den mal auf "Null" - und wüsstest Du nicht, dass es ihn (den Drehregler) gibt, würdest Du denken, Deine Orgel sei kaputt..
VG
Aeoline
#25 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#26 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#27 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#28 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Nö.
Abschaffen.
Einfach abschaffen.
Weil - die Möglichkeit die MST oder REV-Lautstärke im Menü einstellen zu können, kann nicht weggenommen werden. Wozu also eine redundante Einstellungsmöglichkeit offenbaren?
Wer eine DO kauft, muss sich IMHO bewusst sein, dass er ein filigranes, technisches Werk kauft, dass eben eher über ein "digitales Menü" denn über physische Drehregler bedient wird...
Also: raus damit...
Die nächsten Samsung-Handys werden auch keine 3,5mm Klinken-Kopfhörerbuchse mehr haben...
Hallo Leute! - wir sind in der digitalen Revolution...
VG
Aeoline
#29 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
#30 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Lieber Michal,
liebe Forumsgemeinde,
vielen Dank für diese für mich sehr anregende und fruchtbare Diskussion um das grundsätzliche Funktionsprinzip der Physis-Laustärke-Regelung. So viele Lichter sind mir schon lange nicht mehr aufgegangen, und ich kann mir nun endlich manche Beobachtung an meinem Instrument, die ich mittlerweile gemacht habe, schlüssig erklären.
Noch eine abschließende Frage an Michal, damit ich sehe, ob ich das Ganze richtig verstanden habe:
Zitat von Michal im Beitrag #7
Weil man auf digitaler Ebene möglichst bei 100% Lautstärke bleiben sollte (also bitte beim Lautstärke-Regler EXT im Menu nicht 75 % oder gar weniger).
Ich sehe das richtig, dass vom Grundsatz her alle Regler (MST, Werkspezifisches Volumen, virtuelle Lautstärke der Einzelregister, Einzeltonlautstärke via Editor) auf 100% stehen sollten. Da alle diese Reguliermöglichkeiten auf digitaler Basis arbeiten, führt eine Lautstärkereduktion mit jedem dieser Regler zu einer prinzipiellen Verschlechterung des theoretisch möglichen Idealklangs.
In der Praxis wird das jetzt wohl bedeuten, dass meine Orgelchen entweder ins Freie auswandern muss, oder ich mir nen ordentlichen Gehörschutz zulege (Was mach ich allerdings mit meiner Frau?), oder die Orgel baldmöglichst zusätzlich mit externen Lautsprechern ausgestattet werden muss, oder ich einfach mit dem "schlechteren" Klang vorlieb nehmen muss . . .
Seufz, wenn das mal keine schwierige Entscheidung wird . . .
Mit herzlichem Gruß
Flauten
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