Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel

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11.06.2019 21:39
avatar  Aeoline
#31 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #29
Alles Quatsch. Der Griff zum Drehregler verbraucht viel weniger Zeit als der umständliche Aufruf via Menü samt mühseliger Einregulierung.

Ja! - klar!...

Besonders weil die Drehregler ergonomisch suboptimal unter der Gehäuseoberseite angebracht sind...


Da, wo nie jemand hingreift...


Da, wo nie jemand hinschaut...


Auch nicht die Admins einiger DO-Foren, deren die Existenz der Drehregler bis vor Kurzem noch gänzlich unbekannt vorkamen...


Alle anderen stimmen mir möglicherweise zu, dass die Lautstärkeeinstellung via Menu um einiges einfacher und effizienter ist, als den blöden Drehreglern...

OK - ich gebe zu, dass das Mäuseklavier an meiner Unico 400 mittig über dem III. Manual sicherlich viel ergonomischer angebracht ist, als an so mancher Concerto...

Ich muss auch mal Glück haben...

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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11.06.2019 21:55
#32 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Administrator

Haaarald, liest du eigentlich mit?

Zitat von Gemshorn im Beitrag #27
Ich meinte den Drehregler. Hoch aufs Bedienfeld damit.


*seufz*


Auf Orgelsuche.

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11.06.2019 22:26 (zuletzt bearbeitet: 11.06.2019 22:30)
#33 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
We

Also, ich gebe zu, dass ich es so wie Gemshorn mache.
Ich greife blind unter den Spieltisch und drehe den Regler auf die gewünschte Lautstärke (Tag- oder Nachtbetrieb, also mehr oder weniger Lärm). Da wäre es mir zu lästig, immer durch mehrere Menüebenen zu klicken.
Dummerweise erwische in 50% der Fälle dann den falschen Regler (REV statt MAS), ich hätte also auch nichts dagegen, wenn er gut sichtbar oben auf dem Spiltisch montiert wäre.


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11.06.2019 22:46
avatar  Michal ( gelöscht )
#34 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Mi
Michal ( gelöscht )

Bitte nicht falsch verstehen. Man regelt hier keinen Verstärker auf 100%. Man rechnet auf digitaler Ebene Nullen und Einsen bevor diese in den Digital-Analog-Wandler geschickt werden wo daraus dann analoge Signale gemacht werden, die dann wiederum die Endstufen oder die Verstärker der externen Abstrahlung so verstärken, dass man damit Lautsprecher ansteuern kann.
Es ist also optimal den Wandler mit dem maximalen verfügbaren Informationsgehalt, also der maximalen Dynamik zu beschicken = 100%. Da wird wohl kein Zweifel bestehen.

Jedes Bit mehr verdoppelt den möglichen Informationsgehalt. Jedes weniger halbiert ihn. Der Verlust von nur einem Bit bedeutet nur noch die Hälfte an theoretischen Informationen (bei der A-D-Wandlung - von der sprechen wir hier aber nicht - spielt das Sampling aber noch eine große Rolle). Außerdem bedeutet jedes Bit 6 dB Dynamik. Eine CD mit 16 Bit hat daher eine maximalen Dynamikumfang von 96 dB. Mehr macht auch keinen Sinn, denn wenn man einen Geräuschteppich von 40 dB (die Gewichtung ist jetzt mal egal) im Raum hat, dann kommt man bei voller Ausnutzung der 16-Bit-Dynamik schon an die Schmerzgrenze. Echte 24-Bit Signale klingen also nicht zwangsläufig besser als die 16 Bit CD-Qualität. Bei der Aufnahme kann es aber trotzdem Sinn machen, denn mit jedem zusätzlichen Bit verringert man auch die Quantisierungsfehler. Beim Signalprocessing ist die Sache aber nochmals anders. Hier wird geregelt (also viel herumgerechnet) und hier gibt es dann Verluste (und Verschlechterungen wie Summierungsartefakte). Beim Processing im Studio ist daher heute 48 Bit der Standard (oder sogar deutlich höher).

Ganz ehrlich, ich weiß nicht mit welcher Bittiefe das Processing in einer Viscount-Orgel läuft. Da der DAC aber sicher nicht mehr als 24 Bit verarbeiten kann (eher weniger) würde eine höhere Bittiefe einen ziemlichen Aufwand bedeuten. Der Aufwand für die Rechenoperationen, also das Modeling und das Processing wären ungleich höher und somit auch die Anforderungen an den eingebauten Linux-Rechner. Da es ohnehin nach ganz oben schon eindeutig auszumachende Schwächen gibt (warum sonst sollte der normale Einfüßer repetieren müssen) und die Lautstärkeregelung auch hörbar ist (und ich glaube behaupten zu können, dass ich mir das nicht eingebildet hatte – und wie man liest hatten andere Leute ähnliche Erfahrungen ohne um digitale Lautstärkeregelung zu wissen) ist es sehr wahrscheinlich annehmen zu können, dass man da im Processing keinen zusätzlichen Headroom eingebaut hat. Der käme in erster Linie der internen Abstrahlung zu gute und wenn man die Qualität der eingebauten PA-Verstärker ansieht, dann wird klar, dass dies keine höchste Priorität gehabt haben kann. Bei den Orgeln, die vornehmlich mit der internen Abstrahlung betrieben werden hat man halt die Abstrahlung verbessert. Das war schon ein großer Schritt um eine externe Abstrahlung entbehrlich zu machen. Trotzdem kann man nur das Maximum rausholen, wenn man eine gute externe Abstrahlung hat.

Alles was ich sagen wollte war, beim Einstellen der Lautstärken möglichst keine zusätzliche Verschlechterung „einzuregeln“.

Ich wollte keinesfalls jemanden nervös oder gar unzufrieden mit seiner Orgel machen.
Und wenn man unzufrieden mit dem Physis-Klang ist zuerst mal eine externe Abstrahlung anschaffen bevor man eine neue Orgel kauft. Es mag allerdings sein, dass es bessere out-of-the-box-Modelle am Markt gibt (dies trifft ganz sicher auf die Unicos zu – aber das hatte ich früher schon zur Genüge betont und da stimmt mir Aeoline sicher zu).

Wenn man jetzt darüber nachdenkt eine preisgünstige externe Abstrahlung mal dranzuhängen (mit Sub), dann fällt mir Teufel oder Bose ein. Ich habe allerdings damit keine Erfahrung. Ich habe die Viscount-Pipes und Nubert -Sub und Lautsprecher für den Hall. Die Pipes sind sicher nicht jedermanns Sache. Für den Nubert nuVero AW17 Sub wage ich aber meine Hand ins Feuer zu legen. Wenn ich bei einer neuen Aufstellung weniger Platz hätte oder gar die Pipes ersetzen möchte würde ich mal Teufel-Systeme ausprobieren. Generell sollte man aber vielleicht dort kaufen wo man auch beraten wird und ggf. auch umtauschen kann wenn es dann doch nicht passt. Aufwendige Abstrahlungen mit vielen Kanälen lassen sich sicher auch mit Studio-Monitoren und Subs realisieren. Da hab‘ ich aus der Hauptwerk-Ecke (da kam das ja wohl so richtig in Mode) aber noch nichts wirklich Überzeugendes gehört. Ich fahre meine alternative Hauptwerk-Orgel (eigentlich nur die Kinoorgel, sonst habe ich zwar etliche Hauptwerk-Orgeln aber in der Praxis mit meiner Unico schlichtweg keinen Bedarf dafür) mit Bose und Sony Hifi-Lautsprechern an mehreren Consumer-Hifi Yamaha A-S 700/701 Verstärkern und einem LD Systems SUB 88, der gar nicht sooo schlecht ist und irgendwas unter 80 Eur kostet! Meine analogen Synthesizer klingen an dieser Hifi-Anlage aber grottenschlecht (weil einfach kein Druck) und dafür habe ich mir den wirklich guten Bühnenorgellautsprecher Roland KC-880 gekauft (der wäre allerdings für Pfeifenorgel wiederum gar nicht gut – außer natürlich für die Spanischen Trompeten – so schmettern nicht mal die Pipes und in der Tat habe ich zwei Kanäle der Unico für diesen Zweck auf den Roland gelegt). Die Hammond wiederum ist an einem echten Leslie (alles andere ist nichts – es juckt mich schon lange in den Fingern mal eine Flöte der Unico, ähnlich einer Kinoorgel-Tibia, zu intonieren und auf das Leslie zu schicken).

Die Frage nach der Abstrahlung ist also wirklich schwierig. Der besten Lautsprecher (z. B. auch Studio-Nahfeldmonitore) können an einem Instrument nicht gut klingen – an einem anderen aber schon. Alles auch vom Raum abhängig und vor allem auf welche Eigenschaften man Wert legt!
Ich denke hier hilft wirklich nur ausprobieren.
Sorry, dass ich da kein gutes Rezept bieten kann.

Und Flauten: nein, regle einfach wie Du es brauchst. Weniger hin- und her ist aber oft besser. Und das mit den 100% bezog sich vornehmlich auf die Ebene A bei der externen Abstrahlung. Und wenn ich leise spielen möchte, dann ziehe ich halt nicht so viele Register. Man könnte aber auch auf ENC schalten (darf dann aber nicht mehr DIE Qualität erwarten).

Aber: Musik macht doch immer Spaß auch wenn der rein theoretisch erzielbare Hyper-Fidelity-Klang nicht 100000% optimal ist, oder?


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11.06.2019 22:51 (zuletzt bearbeitet: 11.06.2019 23:20)
#35 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
Ma

Zitat von Weidenpfeife im Beitrag #33

Ich greife blind unter den Spieltisch und drehe den Regler auf die gewünschte Lautstärke (Tag- oder Nachtbetrieb, also mehr oder weniger Lärm). Da wäre es mir zu lästig, immer durch mehrere Menüebenen zu klicken.


Ich kann „Drehregler nach oben“ gerne auf die Wunschliste setzen. Allerdings finde ich persönlich die Regler genau dort, wo sie sich derzeit befinden, optimal angebracht! Vom ersten Tag verändere ich Hall und Lautstärke öfter je nach Tagesform. Der Griff auf Gesamt- bzw. Halllautstärke ist mir absolut in Fleisch und Blut übergegangen! Ich persönlich habe wie bekannt kein Problem damit, Papierstreifen für Zusatzregistrierungen auf mein Laminatorgelchen zu kleben , finde aber Potis im Sichtfeld des Organisten wie teilweise bei den Johannus-Excellents unästhetisch. Da hat halt jeder seine persönlichen Vorlieben ...

In Fleisch und Blut übergegangen ist mir der Griff zum Hall- (und auch zum Lautstärke-)Regler, nachdem ich den Aha-Moment in der Kölner Kisselbach-Filiale erlebte, wo der Mitarbeiter endlich irgendwann an diesem Parameter rumschraubte, nachdem mir der Klang vorher die ganze Zeit viel zu trocken war (bei ALLEN Viscount-Orgeln so eingestellt) - „viele mögen die Viscount-Orgeln wegen des direkteren Klanges“ ... Ich mag halt eher in Hall baden. Eine 50-Register-Orgel mit Zungenchören, 32‘ etc. würde ich mir nicht in einem akustisch toten Raum anhören wollen!

Ach ja, was man auch mal in diesem Forum bräuchte: Einen zusammenfassenden Thread mit Links zu den ganzen hochinteressanten, im Forum verstreuten Beiträgen von Michal, bei denen man immer wieder dazulernt, auch ganz besonders im Bezug auf Physis.
VIELEN DANK!

Gloria Concerto 350 Trend

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12.06.2019 06:53 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2019 06:54)
avatar  Flauten
#36 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Hallo Michal,

nochmals ganz herzlichen Dank für Deine wertvollen Hintergrunderläuterungen!

Zitat von Michal im Beitrag #34
Alles was ich sagen wollte war, beim Einstellen der Lautstärken möglichst keine zusätzliche Verschlechterung „einzuregeln“.

Intuitiv hatte ich wohl schon manches richtig gemacht. Nach dem Studium Deiner Beiträge verstehe ich jetzt aber, was ich da mache, und wie ich Verbesserungen erreichen kann / Verschlechterungen vermeiden kann.
Zitat von Michal im Beitrag #34
Ich wollte keinesfalls jemanden nervös oder gar unzufrieden mit seiner Orgel machen.

Keine Sorge, im meinen Fall ist Dir das nicht gelungen, im Gegenteil! Nun bin ich wieder aufs höchste motiviert, meine Orgel zu optimieren. Die Wahl auf Physis viel ja gerade deswegen auf diesen Typus, weil man hier die Möglichkeit hat, sich seine Wunschorgel(n) zu kreieren und zu formen.
Zitat von Michal im Beitrag #34
ie Frage nach der Abstrahlung ist also wirklich schwierig. Der besten Lautsprecher (z. B. auch Studio-Nahfeldmonitore) können an einem Instrument nicht gut klingen – an einem anderen aber schon. Alles auch vom Raum abhängig und vor allem auf welche Eigenschaften man Wert legt!

Das seh ich wohl auch so, aber: wer nix wagt, der gewinnt auch nix. Mal sehen, was sich auf diesem Weg alles erreichen / verbessern lässt . . .
Zitat von Michal im Beitrag #34
Aber: Musik macht doch immer Spaß auch wenn der rein theoretisch erzielbare Hyper-Fidelity-Klang nicht 100000% optimal ist, oder?

Und das ist wohl das allerwichtigste und war auch das gewichtigste Argument für den Kauf meiner DO.

Zusammengefasst: Nochmals ganz herzlichen Dank für Deine fundierten und ausführlichen Erläuterungen!

Flauten


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12.06.2019 07:07
avatar  Flauten
#37 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Zitat von Martin78 im Beitrag #35
Ich kann „Drehregler nach oben“ gerne auf die Wunschliste setzen. Allerdings finde ich persönlich die Regler genau dort, wo sie sich derzeit befinden, optimal angebracht! Vom ersten Tag verändere ich Hall und Lautstärke öfter je nach Tagesform. Der Griff auf Gesamt- bzw. Halllautstärke ist mir absolut in Fleisch und Blut übergegangen!


Dieser Aussage schließe ich mich gerne an: Mit das erste, was ich an meiner Orgel an Bedienung "gelernt" hatte, war das Einstellen der Gesamtlautstärke und des Halls via Regler: Schneller und unkomplizierter gehts nicht, und dass diese Regler nebst diversen Anschlüssen für USB und Kopfhörer nicht gleich für jedermann sichtbar sind, ist aus meiner Sicht eher ein Plus denn ein Manko . . .

Oberste Priorität auf der Wunschliste und aus meiner Sicht ein sehr großer Gewinn für die Physis-Technik wäre aber - und da wiederhole ich mich jetzt - die Möglichkeit den "Character" eines Registers analog zur Lautstärke für jeden Ton separat einstellen zu können. Meiner Meinung nach könnte man eigentlich erst ab diesem Zeitpunkt dann von einer echten "Intonation" einer DO sprechen. Denn genau das macht der Intonateur bei einer PO: Er passt durch verschiedene Eingriffe jede Pfeife den Gegebenheiten an und erschafft somit ein stimmiges Gesamtkunstwerk. Die Frage ist halt nur, ob mit solch eine Eingriffsmöglichkeit die verwendeten Rechnerkapazitäten nicht langsam an ihre Grenzen stoßen . . .

Mit herzlichem Gruß

Flauten


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12.06.2019 16:09 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2019 16:12)
#38 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Besten Dank für die ausführlichen Antworten, liebe Leute!
Ja, ich sehe schon, daß ich noch viel mehr und tiefer in die "Physis-Materie" einsteigen müßte.
Habe zum Beispiel auch noch kein Update durchgeführt, seit ich die Orgel besitze (Mai 2017).
Das letzte Mal wurde sie im Juli 2017 durch Herrn Kilian von der Firma Kisselbach geupdatet, als dieser mir das Expansion-Kit einbaute. Habe immer ein bißchen Angst, etwas "kaputt zu machen". Die auf meinem PC installierte Editor-Generation dürfte ja wohl auch schon veraltet sein. Allerdings sind die bisherigen Updates wohl auch nicht allzu "nahrhaft", wie ich hier schon wiederholt lesen konnte. Genutzt habe ich das Expansion-Kit bisher allerdings auch noch nicht. Aber den Punkt "externe Abstrahlung" möchte ich unbedingt bald angehen, weil dies unbestreitbare Klangverbesserungen mit sich bringt, vor allem was die Räumlichkeit der Werke betrifft.
Nicht, daß die interne Abstrahlung nicht genügend "Wumms" hätte, zumal in meinem kleinen Räumchen... Was mich nun doch noch ärgert, ist, daß ich das "RSS" knapp verpaßt hatte. Abstrahlungsmäßig erscheint auch mir die Firma Teufel sehr interessant.
Was ich jedoch auch festgestellt habe, ist, daß die Klangauthentizität mit höherer Lautstärke besser wird.
Vielleicht kommt mich ja mal wieder ein kompetentes Forenmitglied besuchen und hilft mir und meinem Instrument auf die Sprünge?

Gerne natürlich bei gutem Essen und Trinken..

Herzliche Grüße
Canticus

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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12.06.2019 20:39
avatar  PM
#39 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
PM
PM

Auch von mir HERZLICH DANK Michal für die erlauterungen.

Im übrigen kann ich auch viele der andere beiträge zustimmen.

Kleine beitrag: die drehregler MST steht bei mir immer auf -40 wenn ich "GrossOrgel" spiele oder -30 wenn ich "Kleinorgel" spiele, im letzten fall ohne hall. Also, wie Aeoline schon sagte, das MST volume steht fest pro Intonation.

O ja, die vorlage von Flauten bezuglich die Characterparameter ist in der tat ein sehr wichtige.

LG PM

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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16.09.2019 22:32
avatar  Flauten
#40 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Zitat von Flauten im Beitrag #36
Das seh ich wohl auch so, aber: wer nix wagt, der gewinnt auch nix. Mal sehen, was sich auf diesem Weg alles erreichen / verbessern lässt . . .


Liebe Physis-Gemeinde,

hier in aller Schnelle ein klitzekleines Update zu meinem Physis-Projekt:
Nach langer und reiflicher Überlegung habe ich mir jetzt tatsächlich 4 externe Lautsprecher für meine Concerto gegönnt - und ich bin Hin und Weg von dem erreichten Ergebnis!

Nach vielen Gesprächen mit mir bekannten Musikern und einem sehr langen Beratungsgespräch mit einem großem Musikhaus sind es doch Nahfeld-Monitore geworden. Diese stehen links und rechts der Orgel, zwei ungefähr auf Ohrhöhe, zwei gut einen halben Meter darüber. Momentan werden die beiden unteren für das HW und einen kleinen Teil des Pedals benutzt, die beiden oberen für den Rest.
Der Lautstärke-Regler EXT steht auf "0", die Input-Regler der Monitore auf -6dB.
Der MST-Regler der Orgel stand ursprünglich auf -22, jetzt - leider - nur noch auf -35 (Sonst iss es aber einfach zu laut im Zimmer).
Und das Ergebnis: Phänomenal!!!!

Als ich diese Installation so in Rohform in Betrieb genommen hatte und mit meinem Prinzipal zu spielen begann, da dachte ich: Ich sitze vor einer absolut realen Pfeifenorgel! Das gleiche dann bei meinen Flöten, den Streichern, und den Zungen . . .
Ich war - und bin es immer noch - einfach nur noch begeistert. Erst jetzt habe ich begriffen und erfahren, was in der Physis-Technologie alles verborgen ist, und was da für Möglichkeiten bestehen!
Leider musste ich den MST-Regler etwas nach unten nehmen, das hat der Authenzität leider etwas geschadet, aber jetzt gibt es noch so viele Parameter/Variationsmöglichkeiten/Kombinationen, die ich ausprobieren muss/kann/darf, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Aber ein Entschluss steht bereits fest: Sobald die Finanzierung gesichert ist, wird die Orgel auf 12 externe Ausgänge erweitert, und diese dann mit weiteren Nahfeldmonitoren bestückt.
Und dann kommt's bestimmt zu einer Ehekrise, da ich dann von der Orgel gar nicht mehr weg zu bekommen bin . . .

Sobald ich mit meinen Experimenten ein Stück weiter gekommen bin, werde ich jedenfalls wieder berichten.

Mit glückseligem Gruß

Flauten


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16.09.2019 22:59
avatar  PM
#41 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
PM
PM

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

Frage an die Experten hier im Forum: Bedeutet die Verbesserung des Klangs durch die Verwendung externer Lautsprecher, dass die interne Lautsprecher von Viscount von Relativ schlechterer Qualität sind wie gute monitor LS?

Fragen an Flauten: Wie klingen die Mixture? (M.e. das schwache teil von Physis - aber vielleicht wird auch die Mixturklang PO Qualität mit die Externen?). Welche Nahfield Monitoren hast du gewählt? Und welches Modell Concerto ist es?

LG PM

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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17.09.2019 07:24
avatar  Flauten
#42 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Zitat von PM im Beitrag #41
Fragen an Flauten: Wie klingen die Mixture? (M.e. das schwache teil von Physis - aber vielleicht wird auch die Mixturklang PO Qualität mit die Externen?). Welche Nahfield Monitoren hast du gewählt? Und welches Modell Concerto ist es?


Lieber PM,

gerne will ich Dir antworten:
- Über die Mixturen habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet, werde das dann aber die kommende Tage versuchen zu tun, und dann berichten.
- Die Monitore, es mussten aus verschiedenen Gründen vier Stück sein, stellen einen Kompromiss dar, gebildet über die Faktoren Preis, Größe, Gewicht, und Bewertungen in diversen Portalen. Als Ergebnis herausgekommen sind die "Behringer B2030A Truth".
- Und meine Orgel ist eine Concerto 350 Trend.

Und zu den bordeigenen Lautsprechern: Die sind eigentlich nicht schlecht. Das Problem ist halt, wie an anderer Stelle von Michal beschrieben, die digitale Lautstärkeregelung.
Zitat von Michal im Beitrag #7
Die Viscount Physis Orgeln regeln die Lautstärke rein digital! Jede Lautstärkereduktion kostet Auflösung, Rauschabstand und Detailreichtum!
Wenn ich mit den internen Lautsprechern ein - nach meinem subjektiven Empfinden - gutes Klangergebnis erzielen will, dann geht das zu Lasten meiner Ohren, unserer Katze, unserer Ehe und den Nachbarn: Ich muss die Orgel einfach zu kräftig aufdrehen. bei mir sind das MST-Werte von ≥ -22, und das ist für eine normale Zimmergröße auf Dauer schlichtweg zu laut. Und wenn ich dann auf erträgliche Werte so um die -30 reguliere, dann verliert das Instrument einfach gewaltig an Detailtiefe, Farbe, und Schönheit.

Mit dem jetzt von mir beschrittenen Weg der aktiven Studio-Monitore scheine ich für mich persönlich die - natürlich erst mal rein subjektive empfundene - richtige Richtung eingeschlagen zu haben.

Mit morgendlichem Gruß

Flauten


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17.09.2019 22:09
avatar  PM
#43 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
PM
PM

Danke für die Erklärung!
In Bezug auf das Volumen bin ich mehr oder weniger das gleiche. Ich spiele oft mit MST Volume 30/25, mit ein oder zwei 8'oder 4'. Und wenig Nachhall. Also quasi ein 'kleinorgel'.
Da ich ein Kabinett model habe ist die Raumlichkeit sehr gut, aber ich vermisse manchmal details im Sound, vor alle im Pleno mischungen.
Leider habe ich nur wenig Raum für zusatzliche LS.

LG PM

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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18.05.2020 21:44
avatar  Flauten
#44 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Werte Physis-Gemeinde,

derzeit bin ich am rumbasteln diverser Schwebungen, und da würde ich Euch doch ganz gerne wieder mal um Euren Rat anfragen wollen:

Nach intensivem Studium etlicher CC-Dispositionen werde ich "meine" CC-Disposition mit 2 Schwebungen ausstatten. Im Récit wird es eine Voix céleste zu einer Viole de Gambe geben, beide ausgelegt als eher zarte Streicher, und im Positif eine Unda maris zu einem Salicional, beide eher etwas flötiger intoniert. Nach allem, was ich an entsprechenden Beschreibungen und Tonaufnahmen habe finden können, sollte die Récit-Schwebung wohl etwas "schneller" (über-)schweben (Detune-Wert 4 oder 5?), die Unda maris dagegen etwas ruhiger (Detune-Wert 3) - ob über- oder unterschwebend, konnte ich leider noch nicht recht erschließen. Wer mag mir hier evtl. weiterhelfen, oder mir seine Meinung/Erfahrung kundtun?

Ich bin mir auch noch nicht sicher, welchen Detune-Type ich am besten verwende. Klanglich am sympatischsten wäre mir beide Male Typ B (mässig erhöhter Verstimmungsgrad im ober Bereich der Klaviatur), aber ist das so korrekt? In der mir zur Verfügung stehenden Literaratur konnte ich zu diesem Thema leider nix finden.
Ach ja: Beginnen würde ich beide Schwebungen bei c° lassen?

Weiß vielleicht zufällig außerdem noch, wie es sich bei Schwebungen in Barockorgeln verhält? Wie stark ist da "im Schnitt" die Verstimmung, und welchen Detune-Typ setzt man hier am Besten ein?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure zahlreichen Anworten!

Mit neugierigem Gruß

Flauten


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18.05.2020 22:06
avatar  Aeoline
#45 RE: Grundsätzliche Intonationsparameter bei der Intonierung einer Physis-Orgel
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Hallo Flauten,

also ich habe in meiner CC-Intonation (ohne Anspruch auf Authentizität zu erheben...) eine "Überschwebung" im SW ähnlich wie Du zwischen Voix Celèste und Viole de Gamba. Dazu kommt noch die zarte Zunge "Basson-Hautbois", die zwar nicht schwebt, sich aber herrlich unter die Schwebungsstimmen mischt.

Im Positiv habe ich auch die Unda Maris, die aber als deutliche "Unterschwebung" zum Bourdon und zur Gambe auftritt. So habe ich auf zwei Werken zwei unterschiedliche Schwebungs-Charactere... - um sie gekoppelt zu verwenden hat es etwas Arbeit gekostet - aber mittlerweile gefallen sie mir wirklich (auch gekoppelt) gut.

VG
Aeoline


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