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Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Aeoline im Beitrag #435
Nennt mich einen Schwarzseher oder einen Pessimisten...
Ich gehe davon aus, dass wir erst zum Frühjahr hin wieder Lockerungen der Lock-Downs erleben werden...
Und wenn schon, verglichen mit den Epidemien (Pest, Cholera, . . .) bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein, oder den Kriegen und Hugersnöten auf anderen Kontinenten, die andere Menschen zu erleiden haben, ist das alles ziemlich harmlos.
Wir jammern hier schon auf sehr, sehr, sehr hohem Niveau . . .
Mit geduldige Gruß
Flauten
#439 RE: Liturgisches Leben und Corona
#440 RE: Liturgisches Leben und Corona
#441 RE: Liturgisches Leben und Corona
#442 RE: Liturgisches Leben und Corona
Mei, wenn es uns halt "aufgesetzet ist", um mit den Worten des vielleicht allseits bekannten Boandl-Kramers zu sprechen . . .
Und vielleicht eine kleine Geschichte dazu:
Als ich einen meiner ehemaligen Dienstpfarrer, zu dem wir ein sehr gutes Verhältnis hatten, kurz vor dessen Tod auf dem Krankenbett besucht hatte, habe ich einen überaus fröhlichen und glücklichen Menschen angetroffen, der dankbar auf sein Leben zurückgeblickt hat. Dem Sinn nach hat er zu mir gesagt, dass er des festen Glaubens sei, dass er in Kürze durch eine Pforte treten werde, hinter der ihn Wunderbares und Unvorstellbares erwarten werde. Würde er das nicht ganz fest glauben, hat er mir glaubhaft und voller Zuversicht versichert, hätte er ja schließlich auf hunderten von Beerdigungen die Menschen belogen und betrogen.
An dieses letzte Gespräch mit ihm erinnere ich mich immer wieder dankbar zurück, und ich schöpfe daraus die Zuversicht, dass wir in diesem irdischen Leben gar nichts annähernd so Schönes erleben können, wie eine einzige Sekunde im jenseitigen Leben an Freude und Glück für uns bereithalten wird.
Mit nachdenklichem Gruß
Flauten
Die neue Rahmenordnung der Bischofskonferenz wurde heute in meiner Diözese näher erläutert.
Kein Gemeindegesang, allenfalls Kantorengesang zu Gloria, Antwortpsalm, Halleluja, Sanctus - unbegleitet, um ja niemanden zum Mitsingen zu verführen. Auch die Liedauswahl soll so geschehen, dass unbekanntes Liedgut an den genannten Positionen eingesetzt wird.
Steht niemand zur Verfügung, der diese Gesänge vortragen kann, sind sie zu sprechen.
Karg...
#445 RE: Liturgisches Leben und Corona
Ich hatte gestern eine Trauerfeier in einer Kleinstadt im Hintertaunus zu beorgeln - in einer der üblichen, geschmacklosen kommunalen Aussegnungshallen, die an Trostlosigkeit kaum zu toppen sind und an einer mehr als 30 Jahre alten Ahlborn. Und es erstaunt mich immer wieder, mit welch fürchterlich labbrigen Klaviaturen und mit was für einem flachen, konturlosen Klang wir damals zufrieden waren. Aber letzeres nur nebenbei.
Die Verstorbene wurde "vor der Zeit" aus dem Leben gerissen. Sie hatte bei der Verwaltung gearbeitet, war entsprechend bekannt und vernetzt. Nachvollziehbar, dass außer der Kernfamilie eine Menge Leute aus dem Ort ihr die letzte Ehre erweisen wollten.
Natürlich gibt es auch in dieser Stadt eine Friedhofsssatzung, die die Beisetzungsfeierlichkeiten in Corona-Zeiten regelt und personell deutlich beschränkt.
Doch in der Halle (mit rund 80 Sitzplätzen) wurde es eng. Draußen standen zudem wohl hundert Leute in dichten Trauben - Abstand kaum, Maske in geringem Prozentsatz vorhanden.
Was tut man da? Die Leute zu "maßregeln" und an ihre Bürgerpflichten zu erinnern, würde wohl als pietätlos empfunden. Ich habe meine Maske, an der vorn neben dem Katafalk platzierten Orgel sitzend, demonstrativ aufbehalten. Obwohl ich das Ding auch nicht mag.
Ich kenne die Klagen einiger Trauerfamilien aus meinem Bekanntenkreis, dass die Corona-Auflagen inzwischen nicht einmal ein würdiges Begräbnis ermöglichen.
Andere Kommunen (und Kirchengemeinden) setzen die Beschränkungen so rigoros durch, dass bei den Beisetzungen zweier Menschen aus meinem näheren Umfeld (denen ich gern das letzte Geleit gegeben hätte,) nicht einmal alle Kinder mit Ehepartnern und Enkeln teilnehmen durften.
Eine Lösung? Ich habe keine. Zwischen der pandemisch bedingten Notwendigkeit und den verständlichen Empfindungen Trauernder klafft wohl eine Lücke, die auf dem Verordnungsweg nicht zu schließen ist ...
LG
Michael
Wir haben in der KG Thun-Stadt (2 Kirchen) folgendes Konzept für die Adventszeit ausgearbeitet:
Idee: "Sonntäglicher Loop" anstelle eines Gottesdienstes
- 4 Mal 15 Minuten für jeweils 15 Personen
- Die Feier wird 4x ohne Unterbruch wiederholt. Wort und Musik/Gesang.
- Die Leute werden draussen von der Sigristin (und evtl weiteren Helfenden) empfangen, jede viertel Stunde dürfen max. 15 Leute an einem Loop teilnehmen. Wartenden wird gesagt, wann der Eintritt möglich ist.
- Advents- und Weihnachtlieder als möglicher roter Faden
- Die Pfarrpersonen wählen je ein Lied, das im Zentrum des Loops steht.
- Der Kantorei stellt jeweils eine Sängerin bzw einen Sänger, die (die) das Lied singt.
Zu jedem Sonntag wird auch ein Text / Audio oder Video von einer Pfarrperson auf die Webseite gestellt.
LG
Martin
#447 RE: Liturgisches Leben und Corona
Interessante Lösung. Bei uns ist noch nicht klar, wie es weitergeht. Wenn die derzeit geltenden Veranstaltungs- und Aufenthaltsverbote nicht greifen (worauf die Infektionszahlen weiter hindeuten), wird zumindest der status quo für einen weiteren Monat festgeschrieben. Wahrscheinlicher aber ist eine Verschärfung der Maßnahmen. Am Montag sollen die entsprechenden politischen Entscheidungen fallen.
Falls das gottesdienstliche Geschehen weiter eingefroren bleibt, werden wir via Gemeinde-HP auf die Leute zugehen. Für die, die keinen Webzugang haben, wird es dann wohl CDs geben.
Auf jeden Fall habe ich mal Rohlinge bevorratet und die Brennsoftware einem Tuning unterzogen.
LG
Michael
In Österreich erwarten wir für heute eine Verschärfung des Lockdowns; ob die Kirchen auch davon betroffen sind, lässt sich schwer sagen.
Nötig wäre es m.E. nicht, da der Gottesdienstbesuch seit März sowieso massiv eingebrochen ist; die Politik des Angstmachens zeigt Früchte.
Schon heute wird mir weh ums Herz, wenn ich an den bald beginnenden Advent denke...
Edit: Der neue Lockdown geht bis inkl. 6. Dezember, siehe hier: https://orf.at/stories/3189768/
Schauen wir einmal, was die BiKo dazu sagt. Die Formulierung, dass "individuelle Besuche von Orten der Religionsausübung" möglich seien, weist ja deutlich darauf hin, dass es keine gemeinsamen Feiern mehr geben soll.
#449 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
hier im Nordosten sind Trauerfeiern seit 2.11. aufgrund einer Landesregelung auf 20 Personen begrenzt. Die Regelungen des katholischen Erzbistum empfehlen, Taufen und Hochzeiten zu verschieben.
Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist durch Einhalten der Abstandsregelungen begrenzt, in Schleswig-Holstein müssen Gottesdienste mit mehr als 100 Personen von den Behörden genehmigt werden. Dafür kann ebenfalls in Schleswig-Holstein eine Sitzordnung nach Schachbrettmuster gewählt werden (je ein freier Platz links, rechts, vorne und hinten) , wenn insgesamt nur die Hälfte der Plätze belegt sind, alle durchgängig eine Maske tragen und für alle Anwesenden Kontaktdaten und Platznummer registriert werden. Auch in Mecklenburg-Vorpommern kann man so verfahren, was Weihnachten eine gute Auslastung der Kirchen ermöglichen würde. "Ansammlungen" von Gottesdienstteilnehmern/innen vor und nach den Gottesdiensten sind übrigens nicht zulässig. Und: "Ordner/innendienste, die die Einhaltung der Regelungen gewährleisten, bleiben verpflichtender Teil des Schutzkonzeptes".
Den Gottesdienst dürfen Kantoren/innen, Organisten/innen und weitere Musiker/innen im Rahmen ihrer
Berufsausübung mit gestalten, wobei die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden müssen. Eine
Verständigungsprobe vor dem Gottesdienst ist zulässig. Mit anderen Worten: Die üblichen Musikgruppen und Kirchenchöre sind nicht zulässig. Nicht professionelle Chöre (Freizeitchöre) und Musikensembles dürfen ihre Tätigkeit nicht ausüben.
Alle öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen sind untersagt. Also auch (Kirchen-)Konzerte. Mal sehen, wie es weitergeht.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#450 RE: Liturgisches Leben und Corona
Auch der Teil-Lock-Down kurz vor dem endgültigen Aus sämtlicher Gottesdienste ab 17. 11.2020 wurde in Österreich höchst unterschiedlich gehandhabt: in meiner Dienstpfarre, wo seit kurzem ein neuer Pfarrer installiert wurde, verzichtete dieser die letzten 2 Wochen auf jegliche Musik im Gottesdienst. Er war zwar damit der einzige weit und breit, da in den anderen Nachbarpfarren zumindest solistisches Orgelspiel vorgesehen war.
Er bevorzugt offenbar NGL (=Neuer geistlicher Lärm), da er selber sehr gerne Gitarre zu Gottesdiensten spielen würde bzw. in der Vergangenheit fallweise gespielt hat.
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