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Liturgisches Leben und Corona
#781 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
kurzer Bericht von der nordöstlichen Waterkant. Hier gilt nach der Absprach zwischen Kirchen und Landesregierung für Gottesdienste nach wie vor 3G, obwohl ansonsten für Restaurant etc. 2G+ gilt und Versammlungen und Theater/Konzerte/Events verboten sind. 3G gilt ansonsten nur für Bus und Bahn sowie für Friseure. Die Gottesdienste sind damit eigentlich privilegiert, was von den 80 % Konfessionlosen hier in der Region auch kritisiert wird.
Gemeindegesang mit Maske ist nach wie vor (und war über Weihnachten) Personen erlaubt, die 2 m Abstand zum nächsten Haushalten einhalten können. Außerdem darf immer genau eine Person mit liturgischer Funktion (Priester, Kantor*in, Organist*in) ohne Maske und mit 2 m Abstand zur nächsten Person eines anderen Hausstands singen. Da wir in den Sonn- und Festgottesdiensten aber nur 1,5 m Abstand einhalten können (und die Plätze in der Kirche so markiert sind), darf von der Gemeinde nicht gesungen werden.
Ich habe mir so beholfen, dass ich, soweit möglich, einzelne Bekannte organisiert habe, die als Gemeindemitglieder mit Maske einzelne, wenige Liedstrophen mit mir (ohne Maske) gesungen haben. Diese Personen standen dabei bei mir an der Orgel. Mein Problem ist, dass ich die erste Strophe ganz gut singen kann, dann aber die ständigen Blickwechsel zwischen Text und Noten doch sehr anstrengend sind und Fehler im Spiel und im gesungene Text fördern. Ein*e textsichere*r Mitsänger*in entlastet da stark. Übrigens haben ich und meine Mitsänger*innen (alle 2G+Booster) stets noch einen Schnelltest vor dem Gottesdienst gemacht.
Auch die Christmette musste ohne Gemeindegesang auskommen. Da der Pastor der Mette eine Vigil mit 4 Stationen und 5 Liedern mit meist 3 Liedstrophen voranstellte, haben ich und meine Unterstützungsperson uns mit dem Pastor abgewechselt (1. Strophe von der Orgel, 2. vom Pastor, 3. von der Orgel). Ohne den Wechsel mit dem Pastor wäre das doch etwas sehr anstrengend geworden.
Eine Ausnahme von dieser Praxis stellte nur die ökumenische Jahresschlussandacht dar. Da wir bei der Vorbereitung (ev. Pastor und ich) nur um die 30 Teilnehmer*innen erwartet hatten, habe ich Liedzettel vorbereitet - und das hat auch geklappt: 2m Abstand waren kein Problem, so dass mit Maske gesungen werden konnte. Im Laufe der Andacht ist mir lediglich ein Paar aufgefallen, dass zu dicht an einer Dame eines anderen Haushalts saß, obwohl in der Bank genug Platz für mehr Abstand gewesen wäre. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass diese Leutchen gerne freiwillig nebeneinander saßen.*
Ansonsten habe ich im Advent und über Weihnachten längere Choralvorspiele, auch viele aus dem Schatzkästchen gespielt und eben nur wenige Strophen (meist eine oder zwei, zur Gabenbereitung auch rein instrumentaliter) gesungen. Ich finde es aber wichtig, dass gerade die Advents- und Weihnachtslieder im Gottesdienst gesungen werden und die Lust aufs Singen bestehen bleibt. Die Gemeinde, der aktive Teinahme ich am Gottesdienst für sehr wichtig halte, haben wir vor allem im Ordinarium einbezogen (Kyrie, Credo, Sanktus, Agnus Dei gesprochen), nur über die Weihnachtstage wurden spezielle "Weihnachtsglorias" vorgesungen.
Mal sehen, was die Omikron-Well nun bringt...
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
* Das mit den Haushalten ist immer so eine Sache: Das kann man ja leicht formal regeln, aber dann gibt es Leute bzw. Familien, die zwei nebeneinanderliegende kleinere Wohnungen permanent zusammen nutzen und bei Quarantäne-Maßnahmen dann für das Gesundheitsamt ganz formal trotzdem als 2 getrennte Haushalte gelten, was ich merkwürdig finde. Man muss da manchmal, vor allem im privaten Bereich, doch selbst überlegen, wie am besten und zum Wohl aller zu handeln ist. Insofern: Wenn diese Leutchen im Alltag de facto ständig zusammenstecken, ist es wohl zu ertragen, wenn sie im Abstand von 1,5 m mit Maske gesungen haben. Der Aerosoleintrag in die Kirche wäre bei 2 m Abstand derselbe gewesen und die gegenseitige Ansteckungsgefahr war in der Kirche wegen des Abstands von 1.5 m noch geringer als im Alltag, wo die Leutchen zusammen am Kaffeetisch mit einem Abstand von 80 cm sitzen.
#782 RE: Liturgisches Leben und Corona
P.S.:
Zitat von pvh im Beitrag #781
Auch die Christmette musste ohne Gemeindegesang auskommen.
Nach dem Schlusssegen und der Entlassung zog der Pastor mit den MInistranten vor die Kirche, die Gemeinde folgte. Ich spielte dazu 2 Choralvorspiele zu "Stille Nacht", sauste dann hinterher und stimmt "Stille Nacht" an, das dann eben im Freien a capella gesungen werden konnte. Da wir Schnee hatten, war das ganz schön.
Lässt sich eigentlich halbwegs vernünftig begründen, warum auch unter einer FFP2-Maske und mit Sitzabstand nicht gesungen werden darf?
Die österreichischen Bischöfe haben verfügt, dass möglichst wenig (aber eben nicht gar nicht) gesungen werden soll... Die Frage tut sich auf, ob die 2. Strophe gefährlicher ist als die erste.
#784 RE: Liturgisches Leben und Corona
Ja....
Spätestens ab der dritten Strophe dürfen alle Buchstaben nicht mehr gesungen werden, die besonders viele Aerosolose freisetzen...
Das F z.B. ist da sehr kritisch zu sehen...
Auch S oder gar Sch sind sehr gefährlich...
Ab der vierten Strophe sind zusätzlich alle Vokale verboten, da sie sich sehr für den Gesang mit geöffnetem Mund eignen...
VG
Aeoline
#786 RE: Liturgisches Leben und Corona
#788 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #786
Noch effizienter wäre es, mit fest zusammengepressten Lippen zu summen ...
Leider ja keine Satire. Zumindest in der Kirche von Kurhessen-Waldeck war eine Zeit lang, nachdem das Singen vorerst gänzlich verboten war, als Lockerung zeitweise nur das Mitsummen erlaubt.
#789 RE: Liturgisches Leben und Corona
Ich warte ja nur auf den seligen Tag, wo jemand verbotenerweise mitsingt und dann von mehreren Polizisten niedergerungen, geknebelt und aus der Kirche getragen wird...
PS: In einem mir bekannten Altenheim breitet sich derzeit ein Omikron-Cluster aus. Die gute Nachricht: Die allermeisten haben einen Verlauf ohne Symptome, einige wenige haben schnupfenartige "Beschwerden". Auf gut Deutsch: Alle sind wohlauf. (Alle sind auch geimpft, und zwar die meisten dreimal)
Passend zu Beitrag #769:
https://religion.orf.at/stories/3210732/
Zitat von MagisterPerotin im Beitrag #788
...Leider ja keine Satire. Zumindest in der Kirche von Kurhessen-Waldeck war eine Zeit lang, nachdem das Singen vorerst gänzlich verboten war, als Lockerung zeitweise nur das Mitsummen erlaubt.
Das war auch bei uns in der NAK Westdeutschland vorübergehend Vorschrift: Singen? - Nein! - Summen? - Ja!
Das war schon ein ungewöhnlicher "Sound" im Gottesdienst...
VG
Aeoline
In Österreich ist heute so etwas wie Freedom-Day: In Reaktion auf die epidemiologische Situation werden die allermeisten Coronaschutzmaßnahmen werden fallen gelassen.
Pünktlich heute morgen war auch die neue Rahmenordnung der Österr. Bischofskonferenz online. Die aus meiner Sicht wichtigsten Änderungen darin:
- keine Einschränkung des Allgemeinen Gesangs mehr
- keine Maskenpflicht mehr (aber: Maskenempfehlung)
Alle Details hier: https://www.bischofskonferenz.at/137763/...-lockerungen-an
Nie war das Wort vom Aufatmen passender...
#795 RE: Liturgisches Leben und Corona
Ja, wir waren damals mal alarmiert, wenn die Inzidenz über 35 geklettert ist. Das waren noch Zeiten.. Klar haben viele Leute die Nase voll, und solidarisch sein nervt vermutlich Einige, aber es gibt auch noch einige Vorsichtige, die freiwillig Maske tragen. Wenn man sieht, wie die Verweigerer die Masken bisher tragen (unterm Kinn, extra locker, etc), lohnt es sich wahrscheinlich auch nicht, sie weiter dazu zu zwingen ;)
Die Sorte, die der Lauterbach trägt (3M Aura 9320+), ist ziemlich gut; die sitzen auch tatsächlich dicht und kneifen nicht an den Ohren =)
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