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Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
#18 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
"Das ist wirklich ein Jammer. Welche Tondokumente wären mit diesem Mann an dieser Orgel möglich!
Falls Du noch Kontakt zu ihm hast und er mal jemanden brauchen sollte, der ihm einen brennfähigen bzw, pressfähigen Master macht: Ich würde (gegen Übernahme der Spritkosten) mit dem ganzen Besteckkasten anrücken ..."
Hallo Michael,
das werde ich ihm sehr gerne mitteilen!
Könnte mir vorstellen, daß er sich sehr darüber freuen würde!
Zur Landauer Steinmeyer-Orgel kann ich mit noch zwei CD-Tipps dienen, wenn auch nicht mit Rudolf Peter, aber ich denke, auch mit zwei hervorragenden Organisten:
Die erste ist bei "Priory" erschienen und eine der dort erschienenen, hervorragenden Edition der Orgelwerke von Sigfrid Karg Elert.
Organist: Stefan Engels
Die zweite CD, erschienen bei "Ifo" mit Markus Eichenlaub an der Orgel mit Werken von Mendelssohn und Rheinberger stellt insofern ein interessantes Zeitdokument dar, weil die Orgel in ihrem neobarock umgebauten Zustand zu hören ist. Allerdings wurden lt. CD-Inlay die den Originalklang störenden, neobarocken Register weggelassen. Auf dem Bild, das ich über das CD-Inlay angebracht habe, ist der in den 1950-er Jahren furchtbar verstümmelte Prospekt zu sehen!
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#19 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Danke!
Das ist genau der Stoff, der dieser Orgel wohl bestens ansteht. Und bei beiden Interpreten gibt's absolut nix zu meckern. Die haben's drauf ...
Bei der nächsten Bestellorgie sind beide Scheiben gesetzt!
(Aber nach der coronaren Durststrecke muß ich erst wieder ein paar Kasualienhonorare bunkern, aus denen ich solche Lustkäufe finanziere ...)
LG
Michael
#20 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Ja, stimmt!
Dieser klammheimliche Umbau in Passau in den 1980 ern, das praktisch in die Vernichtung des größten Orgelwerkes der Firma Steinmeyer führte, war alles andere als ein Ruhmesblatt für die seinerzeit Verantwortlichen!
Nun besteht ja offensichtlich die Hoffnung, daß es zu einer fachgerechten Restaurierung kommen wird.
Orgelkater
(
gelöscht
)
#23 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Nach einigem Stöbern habe ich auch die Unterlagen wieder gefunden, die mir einst aus aus dem Hause Steinmeyer "vermacht" wurden.
Zum einen einen foliantengroßen (45 x 29,7) " Sonderdruck aus dem Werke: Industrielle Welt - Deutsche Industrieunternehmungen in Wort und Bild", erschienen im Münchener Kunst-Verlag München. Aus dem Text geht hervor, dass das Erscheinungsjahr 1927 sein muss, aber schon ein Foto des 5-manualigen Spieltisches enthält. Ich meine mich an ein anderes Dokument erinnern zu können, dass die enormen Kosten damals u.a. auch durch eine Art "Bierpfennig" bestritten wurden. Dies schien eine sichere Art der Finanzierung zu sein. Und hat ja auch funktioniert. Es muss nicht immer Orgelwein sein.
Zum anderen drei Postkarten, von denen ich auch zwei als sehr alt einschätze. Das berühmte Foto mit dem Großen C des offenen 32' angelehnt an die Emporenbrüstung, links daneben zum Größenvergleich Hans Steinmeyer (?). Dann der alte Spieltisch, wohl noch im Werk fotographiert und schließlich ein Prospektfoto .
#24 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Ich habe in meinem Fundus ein gedrucktes Steinmeyer-Werkverzeichnis aus 1972 entdeckt. Da sind für den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte etliche größere Instrumente gelistet, deren weitere Geschichte mal intensivere Nachforschung wert wäre. Mir fehlt angesichts anderer Baustellen gerade leider die Zeit dafür ...
LG
Michael
Orgelkater
(
gelöscht
)
#25 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Ja, 1972 sind bei Steinmeyer zum 125-jährigen Jubiläum zwei kleine quadratisch praktisch gute Bände heraus gegeben worden. Einmal das erwähnte Werkverzeichnis (sw) und dann im roten Umschlag ein kleiner Bildband, der die wichtigen Instrumente der damaligen Zeit darstellt und so dokumentiert, was - einmal abgesehen von historischen Prospekten - vom Design und Klang her in Mode war.
Dann gibt es noch von Fischer und Wohnhaas das Standardwerk über den Firmengründer Georg Friedrich Steinmeyer. Zum 150-jährigen gab es noch ein schönes 16-seitiges prachtvoll bebildertes Jubiläumsheft, das im Gegensatz zu 1972 auch wieder den romantischen Anfang darstellte und chronologisch-exemplarisch die Firmengeschichte dokumentiert. 1996 war dann - soweit mir bekannt ist - der letzte Neubau in der Klosterkirche Speinshart.
Von den größeren Nachkriegsorgeln ist das 4-manualige Instrument mit 65 Registern in der Christuskirche in Düren bemerkenswert, das leider nicht so viel Aufsehen erregte wie es diese verdient hätte. Aber vielleicht war dies ja auch das katholische Umfeld...
Steinmeyer Christuskirche Düren
Unter diesem Link ist die Disposition zu finden. Wir schreiben das Jahr 1967 und solch ein Schwellwerk...
Ach, lieber Orgelkater,
jetzt hast Du mir das vorweggenommen,
ein wirklich sehr umfassendes Buch über die Firma Steinmeyer, erschienen 2011 im Pape-Verlag (GdO-Veröffentlichung), 627 Seiten:
20200503_113643.jpg
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Lieber Canticus,
vielen Dank für die Ergänzung, die ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Leider war das Buch damals sehr schnell vergriffen und ich bekam es auch über die Steinmeyers nicht mehr.
Auf ein interessantes Phänomen möchte ich noch hinweisen. Quasi um die Ecke von Oettingen im Nördlinger Ries befindet sich Holzkirchen, Sitz der Orgelbauer Sieber (diesen Namen trugen auch andere Orgelbauer). Stammvater ist Philipp Sieber (1841-1923). Die Nachfahren hatten noch bis in die 60er Jahre mit Orgelbau im Ries zu tun. Das Haus der ehemaligen Werkstätte stand Ende des letzten Jahrtausends zum Verkauf an, reif für eine Kernsanierung. An Sieber erinnerte nichts mehr. Das Interesse damals der lokalen Bevölkerung Sieber irgendwie in Erinnerung zu behalten, schien auch nicht sehr groß zu sein.
Presseartikel Sieber
Im Schatten Steinmeyers konnte sich Sieber als etwas ältere Firma dennoch behaupten. Die Qualität Steinmeyers übertrug sich auf Sieber, von dem die Nördlinger St. Salvatororgel das größte noch erhaltene und zwischenzeitlich vorsichtig erweiterte Instrument Siebers ist. Sehr sehens- und hörenswert. Dazu machten sich auch ehemalige Mitarbeiter Steinmeyers im Ries selbständig, z. B. Kunkel als Harmoniumbauer.
Vom Hölzchen auf Stöckchen. Es darf nicht übersehen werden, dass Steinmeyer auch als Harmoniumfabrikant sehr angesehen war und dies keinesfalls als Stigma angesehen wurde. Ich selbst habe ein zweimanualiges Pedalharmonium aus diesem Hause besessen, der Preis lag damals - wie mir Paul Steinmeyer mitteilte - bei über 3.000 Reichsmark ohne elek. Gebläse. Zum Vergleich: eine zweimanualige Multiplex-Orgel von Walcker mit 2 Grundstimmenreihen im schwellbaren Gehäuse + Gebläse kostete 1936 die Summe von 3600 Reichsmark. Diese Preise muss man vor allem über die qualitative Schiene durchsetzen können.
#28 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #10Zitat von Canticus im Beitrag #3
Leider ist seit dem Weggang von Rudolf Peter orgelmäßig nicht mehr allzuviel in der Landauer Marienkirche los, sehr schade!
Das ist wirklich ein Jammer. Welche Tondokumente wären mit diesem Mann an dieser Orgel möglich!
Falls Du noch Kontakt zu ihm hast und er mal jemanden brauchen sollte, der ihm einen brennfähigen bzw, pressfähigen Master macht: Ich würde (gegen Übernahme der Spritkosten) mit dem ganzen Besteckkasten anrücken ...
LG
Michael
Darauf komme ich bei Gelegenheit gerne mal zurück.
#29 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
#30 RE: RE:Steinmeyers Großorgeln im 20. Jh.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #29
Aber klar! Ungeniert per PN melden!
Zum Thema Bach: Die Triosonate auf der Scheibe aus Neckarsulm ist ein Träumchen ...
LG
Michaek
An der Triosonate arbeite ich gerade wieder, das geht noch besser. Mal sehen, vielleicht spiele ich sie in Großbüllesheim, so das Konzert am 21. Juni dort stattfinden kann.
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