Zitat von Ebi im Beitrag #91
Zitat von HeBo im Beitrag #90
Ob man die mühsam an der Soundkarte/am Soundinterface errungenen Millisekunden an weniger Latenz mit einem Bluetooth-Kopfhörer wieder mehr als hergeben sollte?
Ich bin da nicht so überzeugt. Ein handelsüblicher Bluetoothkopfhörer generiert mal schnell eine zweistellige Zahl an zusätzlichen Millisekunden auf dem Weg zum geneigten Organistenohr.
Hallo
Danke für die Aufklärung: man lernt immer wieder dazu. Würde das auch gelten, wenn man die reine Orgel (ohne Hauptwerk) mit Kopfhörer über bluetooth spielen würde?
Mag sein, dass man mit dem von trompetendulzian genannten Apt-x- oder einem LL-Codec auf eine noch erträgliche Latenz kommt und dann noch vernünftig Orgel spielen kann (LL steht für low latency).
Ich kann als noch morsender Zeitgenosse aus Erfahrung nur sagen, dass die Toleranz meines Gehirns für die Latenz zwischen Fingerbewegung (Schließen des Kontakts an der Morsetaste) und Hören des Tons (zur Kontrolle des gemorsten) bei einer normalen Bluetoothverbindung nicht reicht. Ich fürchte, das wäre an der Orgel nicht anders.
Halbwegs erfolgreich habe ich drahtlos an der Orgel folgendes ausprobiert:
- drahtloser TV-Kopfhörer (Markenhersteller). Auf der analogen Funkstrecke ist die Latenz kein Problem. Aber das ausprobierte Modell hat immer in die Lautstärkeregelung eingegriffen. Laute Passagen sind unnatürlich stark zurückgeregelt worden. Leise Stellen waren von auffälligem Rauschen begleitet.
Das Gerät habe ich an den Händler zurückgegeben (war Fernabsatz).
- NoName- bzw. Hausmarke eines InEar-Wirelesssystems, das man sonst eher auf der Bühne verwenden würde. Latenz okay. Aber auch hier deutlich zuviel Rauschen auf der Strecke. Das Einpegeln war kritisch, da das System bei Übersteuern auch schnell Artefakte erzeugt hat. Auch dieses Gerät ging wieder an den Händler zurück. Kostenpunkt um die 200 EUR übrigens. Deutlich teurere Geräte mögen das vielleicht besser hinbekommen. Aber um die 1.000 EUR ausgeben nur um drahtlos an der Orgel zu sitzen? Das Geld habe ich nicht.
- Gaming Headset der Firma L...tech. Das benutzt ein proprietäres Funkprotokoll im 2,4GHz-Bereich. Also da, wo sich Bluetooth und WLAN auch ungefähr tummeln. Die Latenz ist erwartungsgemäß niedrig, weil das computerspielende Volk ja auch mit hohen Latenzen nicht gut klarkommt. Leider kann man dann nicht seinen eigenen Kopfhörer nutzen, was mir wichtig gewesen ist. Der Klang fällt gegenüber meinem Beyerdynamic-Kopfhörer etwas ab, ist aber okay. Gelegentlich nehme ich das Headset mitsamt USB-Dongle mit an den Hauptwerk-PC. Ansonsten ist das fürs Homeoffice gedacht.
Kostenpunkt etwa 120 EUR.
In der Quintessenz habe ich mich mit dem Kabel an der Orgel arrangiert. Es fällt über meinen Rücken hinter der Orgelbank auf den Boden. Da ich den Kopfhörer abnehme, wenn ich von der Bank klettere, ist die Stolpergefahr minimal.
Ist schließlich eine neue Frage, der Verweis auf den vorherigen Post ist da wenig hilfreich.