Gendergerechte Sprache

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22.06.2021 19:28
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#76 RE:Gendergerechte Sprache
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22.06.2021 21:30
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#77 RE:Gendergerechte Sprache
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Hallo Gemshorn,

ich versuche mal eine inhaltlich Erwiderung auf deine Thesen und Fragen.

Disclaimer vorweg: Es ist lang geworden, aber sicher nicht erschöpfend. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das alles hierhergehört. (Aus anderen Sach-Foren kenne ich es, dass politische Themen streng verbannt werden, um sachfremden Streit zu vermeiden.)

Zum Inhalt:

Zitat von Gemshorn im Beitrag #75
Der Vorschlag, Pronomina neu zu erfinden (!) und damit vom Schreibtisch einer einzelnen Person aus auf das Allgemeingut Sprache zuzugreifen, empfinde ich als ungeheuerlich. Ich erinnere mich noch an die etwas belanglose Debatte um das Fehlen eines Pendants zu "satt" im Bezug auf Flüssigkeiten... Keine der konstruierten Lösungen hat sich im Sprachgebrauch eingebürgert.
Sprache entsteht nicht am Schreibtisch, sondern im Sprechen. Aus ideologischen Motiven Einfluss auf Sprache nehmen zu wollen, riecht für mich nach totalitärem Denken. Die Palette der Attribute, die mir für so ein Vorgehen einfallen, reichen von anmaßend bis übergriffig, denn sie lassen genau jenen konstruktiven Diskurs vermissen, den unser Kollege CMP1985 zurecht eingemahnt hat.



Ich bin hier viel gelassener. Im Ausgangspunkt stimmt ich dir zu, dass Sprache nicht am Schreibtisch entworfen wird. Ich gehe nämlich - wie du - auch davon aus, dass sich im Wesentlichen (auch zukünftig) "keine der konstruierten Lösungen" durchsetzen wird. Wenn das stimmt, kann man manch Vorschläge oder Mode-Erscheinungen doch ganz gelassen beobachten oder sich irgendwie unemotional dazu verhalten. Ich kann daher wirklich nicht nachvollziehen, wieso solche Vorschläge als persönliche Angriffe aufgefasst werden und hoch emotionale Abwehrreaktionen verursachen.

Etwas zu weit geht mir die Annahme, hinter jedem Vorschlag "ideologische Motive" zu sehen. Es wäre ja auch eine Möglichkeit zu überlegen, welche Beweggründe/Bedürfnisse dahinter stehen. Die Angst vor aufgezwungenen Veränderungen durch einen Schreibtischtäter-Vorschlag kann ich nicht nachvollziehen. Denn die Sprache ändert sich im Kollektiv - niemand besitzt sie. Es gibt aber schon immer Unterschiede zwischen Schrift-Sprache und Sprech-Sprache (Umgangssprache). Jeder kann Sprache grundsätzlich so verwenden, wie er will. Im beruflichen Umfeld mag es zwar vom Arbeitgeber oder Auftraggeber Vorschriften geben - aber dort gibt es auch allerhand Vorschriften zu allerhand anderen Themen (Stichwort: Corporate Identity).

Ein kleine Einschränkung zu den Schreibtischtätern muss ich vielleicht noch machen: In Einzelfällen kann ich mir schon vorstellen, dass Sprachideen vom Schreibtisch sich im Sprachgebrauch durchsetzen. Dann war es aber offensichtlich ein guter Einfall, der von einer relevanten Gruppe aufgenommen wurde. Ist sicher nicht die Regel, kann aber auch mal passieren.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #75
Auch frage ich mich, 1. seit wann das eigene Fühlen, Empfinden, Entscheiden über wissenschaftliche Fakten gestellt werden will (genetische Geschlechtsidentität) und 2. ob dies überhaupt auf den Bereich der Sexualität begrenzt bleibt oder auch auf andere Bereiche der menschlichen Identität ausgeweitet wird oder werden wird.


Tut mir leid, ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst. Ich habe auch keinen repräsentativen Überblick über die wissenschaftlichen Fakten, auf die du hier abzielst. Für mich klingt aber die Meinung hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlecht...#Gender-Debatte) nachvollziehbar, dass die Gender-Debatte ideologisch erstarrt zu sein scheint. Vielmehr solle man die Unterschiede von männliche und weibliche Werten betrachten (wobei Männer auch weibliche Werte besitzen können und umgekehrt), nicht den Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #75
Sinnvolle Beispiele zu finden ist schwer, aber: Was wäre, wenn ein Mitteleuropäer „beschließt“, dass er eigentlich Asiate ist? Selbst wenn er ganz asiatisch denkt, empfindet, lebt - fehlt ihm dann nicht doch das Entscheidende, nämlich eine Abstammung aus Asien? Ist die Frage dumm? Oder gab es schon solche Fälle? Wie wird damit umgegangen werden?


Wir leben in einer globalen und mobilen Welt, Deutschland ist seit langem ein Zuwandererland. Wir haben viele hier, deren Eltern an einem anderen Ort geboren und aufgewachsen sind. Entscheidend für den Einzelnen ist doch die Sozialisation und der Ort, an dem er sich heimisch fühlt. Beispiel: Person A ist in Deutschland geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen; seine Eltern oder Großeltern sind in einem anderen Land aufgewachsen. Wo er sich zugehörig fühlt, kann doch nur Person A entscheiden. In vielen Fällen ist das vielleicht auch gar nicht eindeutig. Ein wichtiger Punkt ist aber sicher, ob die Sozialisation hier gut funktioniert hat, und nicht davon, ob irgendjemand beschließt, plötzlich etwas zu werden.

Daher: Die Zeiten, als Menschen sesshaft waren und ihr ganzes Leben im Umkreis von 30 km verbracht haben, sind vorbei. Die Menschen sind auch über Länder und Kontinente hinweg mobil. Natürlich kann sich jemand, der in Dänemark lebt, dessen Eltern in Russland und Deutschland geboren sind, im Laufe seiner Lebens Dänemark zugehörig fühlen. Vielleicht fühlt er sich aber auch als Weltenbürger. Ich kenne beides (in anderen Konstellationen).

Zitat von Gemshorn im Beitrag #75
In gewissen politischen Fragen wird - nach der Erfahrung der Shoah - eine bestimmte Denkungsart nicht einmal mehr als "Meinung" akzeptiert, sondern grundsätzlich und diskussionslos als Abscheulichkeit gebrandmarkt. Wiewohl ich der Zuordnung zur Abscheulichkeit viel abgewinne, frage ich mich trotzdem, ob die Gedanken noch frei sein dürfen... In diesem und in vielen anderen Bereichen, die heute - merkwürdig begründungsfern - mit einem Denkverbot belegt werden. Achtung: Ich heiße braunes Denken nicht gut! Aber kann es ernstlich Denkverbote geben...?


Also, auch ich kann bestätigen: Die Gedanken sind frei. Dennoch gehört m.E. nicht jeder Gedanken in die öffentliche Diskussion - schon gar nicht irgendwie beiläufig. Hier gibt es Grenzen, auf die wir uns als Gesellschaft geeinigt haben. Dazu gehört in Deutschland zuallerst das Grundgesetz, aber auch Strafvorschriften gegen Beleidigung und Volksverhetzung.

Zentral für den gesellschaftlichen Konsens ist Art. 3 Grundgesetz, der lautet:

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.


(Wer will, kann ähnliches aus 3. Mose 19,18 oder den offiziellen "Spielregeln" hier im Forum ableiten.)

Will sagen: Schau den Menschen an, nicht auf Äußerlichkeiten. Für mich verbietet sich daher schon aus Respekt jede Bezeichnung eines anderen Menschen mit einem Wort, das früher oder aktuell in einem rassistischen Kontext verwendet wird bzw. wurde. Die Verwendung eines solchen Wortes hat keinerlei Vorteil.** (Das gilt natürlich auch für andere Arten der Diskriminierung.)

Und: Jeder darf und soll seine Meinung sagen (können) - solange es dabei nicht die Rechte eines anderen verletzt. Hier ist die Grenze.

Der Ansatz "Man wird es doch noch sagen dürfen" oder das Beklagen von "Denkverboten" * will Grenzen verschieben. Die Grenze dessen, was an öffentlichen Meinungskundgebungen von der Gesellschaft tolertiert wird, wird hierbei in kleinen Schritten verschoben. Jedes Mal ein bisschen weiter. Die träge Mehrheit stellt sich dem in der Breite nicht entgegen, zugleich fühlen sich die Grenzverschieber von der schweigenden Mehrheit bestätigt. Das grundlegende Problem ist hierbei: Am Anfang stand das Wort... dann fallen gesellschaftliche Tabus.... dann folgen Taten. Und hier sind wir wieder in der Geschichtsstunde...

* Der Vorwurf von "Denkverboten" ist doch wirklich absurd: Niemandem kann bei Bewusstsein das Denken verboten werden und das vermeintliche Verbot kann schon überhaupt gar nicht durchgesetzt werden! Und "Man wird es doch noch sagen dürfen" ist kein Argument für irgendwas, sondern will oft über fehlendes Wissen oder über fehlende Argumente hinwegtäuschen.

** Auch wenn es wiederholend ist: Ich empfehle in diesem Zusammenhang zur Veranschaulichung der gesellschaftlichen Entwicklung in der jüngeren Geschichte nochmal die Dokumentation "Schwarze Adler" in der ZDF-Mediathek anzuschauen - 100 gut investierte Minuten.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #75
Meine Anmerkungen und Fragen sind allesamt ernst gemeint und ich freue mich über jeden konstruktiven Beitrag, der dazu Stellung nehmen möchte.


Das hast du jetzt davon.


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22.06.2021 21:57
#78 RE:Gendergerechte Sprache
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Administrator

Alles gelesen, danke für den erschöpfenden Beitrag. In vielem stimme ich zu, in manchem bleiben mir Fragen und/oder Widerstände.

Für heute - weil es spät ist - nur eines: Alles, was in irgendeiner Weise „Weltanschauung“ ist, bezeichne ich (auch) als Ideologie. In meiner Sprache ist das nicht notwendigerweise ein pejorativer Ausdruck, auch wenn er heutzutage oft in eher negativer Konnotation verwendet wird.

Zitat von CMP1985 im Beitrag #77
dass die Gender-Debatte ideologisch erstarrt zu sein scheint. Vielmehr solle man die Unterschiede von männliche und weibliche Werten betrachten (wobei Männer auch weibliche Werte besitzen können und umgekehrt), nicht den Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Nun ja, aber auch dieses Statement bleibt dem binären System verhaftet, welches von LGBTIQ-Personen kritisiert wird.

Was den „österreichischen Asiaten“ betrifft: Vielleicht muss ich hier weiter denken. Vom Südtiroler Chinamissionar, dem Seligen Josef Freinademetz ist das Wort überliefert, dass er im Himmel ein Chinese sein möchte. So sehr fühlte er sich dem chinesischen Volk verbunden.


Auf Orgelsuche.

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23.06.2021 14:23
avatar  Georgy ( gelöscht )
#79 RE:Gendergerechte Sprache
Ge
Georgy ( gelöscht )

Man möchte heute (wieder?) permanent zeigen, dass man die richtige Gesinnung hat.

Was diejenigen, die das nicht nötig haben, ärgert, ist die Distinktion, die Abgrenzung "von den Falschen, Rückständigen und Dummen."......



"Machen wir uns auf ein Jahrzehnt gefasst, in dem das gut scheinen Wollen breiteste Kreise erfasst."

(so der hellsichtige Philosoph Sloterdijk)


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23.06.2021 14:27
avatar  Georgy ( gelöscht )
#80 RE:Gendergerechte Sprache
Ge
Georgy ( gelöscht )

Gab es schon immer: Pharisäer, Pietisten, ....

nicht zuletzt die früheren "Kanzelschwalben".....


Neueren Datums ist nur, dass diese penetranten Unsitten es bis in das staatliche Fernsehen und größere Teile der Presse geschafft haben. ;-)


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23.06.2021 14:34
avatar  Georgy ( gelöscht )
#81 RE:Gendergerechte Sprache
Ge
Georgy ( gelöscht )

Stefan Aust erklärt dieses Phänomen nach seinem höchst erfahrenen Journalistendasein damit, dass guter Journalismus gegenwärtlich viel weniger bezahlt wird. So gehen hervorragende Leute heute meist in eine andere Laufbahn.

Übrig bleiben die Leute, die Journalismus mit Aktivismus verwechseln - also (auch für wenig Geld) schreiben, was sie gesellschaftlich bewirken wollen.

Das Ergebnis ist oft Unverständnis, Abscheu - ....... bis zum offenen Hass.....


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23.06.2021 17:35 (zuletzt bearbeitet: 24.06.2021 08:09)
#82 RE:Gendergerechte Sprache
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Moderator

Zitat von Georgy im Beitrag #81
Stefan Aust erklärt dieses Phänomen nach seinem höchst erfahrenen Journalistendasein damit, dass guter Journalismus gegenwärtlich viel weniger bezahlt wird. So gehen hervorragende Leute heute meist in eine andere Laufbahn.


Genau das kann ich aus eigener Beobachtung bestätigen. Die Tageszeitung, bei der ich einst gelernt habe, bezahlte in den 80ern und 90ern Tarifgehalt. Nach mehreren Besitzerwechseln (gerade gehört sie irgendeinem "Investor") besteht seit Anfang des Jahrtausends ein "Haustarifvertrag", für dessen Einstiegsgehalt wir als Volontäre keine Schreibmaschine angerührt hätten.
Noch desaströser sieht es im privaten Rundfunk aus. Die ganzen Dudel- und Dödelsender rekrutieren ihr Personal weitgehend unter den "Performern". Wer sich gut verkaufen kann, kriegt eine Chance zur Selbstinszenierung. Bezahlung? "Erfolgsabhängig." Nicht ohne Grund flogen in den vergangenen Jahren mehrfach "Kollegen" auf, die ihre Redaktionen mit selbst erdachten Beiträgen beglückt hatten.

In der Tat wandern viele gute Leute in andere Branchen ab. Sehr beliebt, da gut dotiert: Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei Behörden oder Kirchen. Da winkt die Verbeamtung im höheren Dienst (Einstieg in Bes.Gr. A13/A14).
Bei der Industrie ist die Karriereleiter nach oben offen. Da kenne ich die Pressesprecherin eines Großkonzerns, ehemals ev. Pfarrerin. Sie verdient mehr als ihr ehemaliger Kirchenpräsident. (Und der wird bezahlt wie ein Landesminister.)

Übrig bleiben in der Tat zu viele "Überzeugungstäter", die das Blatt als Medium betrachten, um die Leserschaft mit ihrer Privatideologie zu beglücken. Zur Monochromie in der Medienlandschaft trägt noch bei, dass große Zeitungskonzerne Zentralredaktionen betreiben, die weitgehend die Rolle der Nachrichtenagenturen übernommen haben. Eigene Recherche ist nicht erwünscht, denn Politiker X hat sich ja bereits gegenüber der "Funke-Mediengruppe" et al. geäußert.

Ach ja, ein weites Feld. Ich habe es immer genossen, zu den "gewöhnlich gut informierten Kreisen" zu gehören. Aber das wird immer schwieriger. Während meiner Dienstzeit galt, dass eine gesicherte Meldung aus mindestens zwei Quellen zu kommen hat. Heute gibt's oft nicht mal eine - nur irgendwelches vages Getwittere ...

Um den Haken zum Thema zu schlagen: Sprache (bzw. Pflege derselben) ist solchen "Journalisten" weitgehend egal ...

LG
Michael


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23.06.2021 19:07
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#83 RE:Gendergerechte Sprache
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Georgy ( gelöscht )

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25.06.2021 08:53
avatar  Georgy ( gelöscht )
#84 RE:Gendergerechte Sprache
Ge
Georgy ( gelöscht )

Mit 412 zu 212 Stimmen bei zwei Enthaltungen beschließt der Bundestag am 24.6.2021 um 23h16, dass Grundrechte "nach der Aufhebung der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite" ein weiteres Jahr lang eingeschränkt werden können.


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25.06.2021 11:54
#85 RE:Gendergerechte Sprache
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Wo ist jetzt der Bezug zu gendergerechter Sprache?

Es mag sein, dass nicht alle Musiker an Gott glauben; an Bach jedoch alle. - Mauricio Kagel

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25.06.2021 12:30
avatar  Georgy ( gelöscht )
#86 RE:Gendergerechte Sprache
Ge
Georgy ( gelöscht )

Dass vieles als Ablenkung benutzt wird, um die großen Sachen still und heimlich unter dem Radar der Öffentlichkeit durchzuwinken.

Hauptsache, die "Richtigen" behalten moralisierende Diskursoberhand.

Herzliche Grüße


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25.06.2021 19:44
#87 RE:Gendergerechte Sprache
Me

Ich hab jetzt vieles - nicht alles - in diesem Thread gelesen und ich finde viele Dinge einfach gut, aber: ich habe mich früher zwar schon unter den vielen männlichen Begriffen miteingeschlossen gefühlt. Dennoch gabs ganz viele Situationen, wo man quasi als "das ist ja nur eine Frau" hinüberkam. In diesem Sinne ist es schon recht angenehm, sich als Frau durch gendergerechte Sprache direkt angesprochen zu fühlen. Das gilt dann auch für alle anderen ...
Natürlich ist die sprachliche Umständlichkeit und Unlesbarkeint ein Thema und eine feine Lösung noch nicht gefunden. Aber nur zu den alten Gewohnheiten zurückzukehren, ist für mich nun auch keine Lösung.
Dies nur ein Denkanstoß ohne das Thema noch weiter anreizen zu wollen.

LG
Metallgedackt


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29.06.2021 15:00 (zuletzt bearbeitet: 29.06.2021 15:01)
#88 RE:Gendergerechte Sprache
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Wenn mehr Zeit dem tatsächlichen Inhalt einer Nachricht gewidmet würde als dem 'korrekten' Gendern, dann wäre in meinen Augen schon sehr viel gewonnen.

Auf der anderen Seite ist es eine gute Gelegenheit, unliebsame Korrespondenz mit Genderfans ins Leere laufen zu lassen. "Sehr geehrte Noch- und Schon- Damen und -Herren, Transgender und Andere...". Statt Maschinen schreibe ich dann von "Maschinen und Maschininnen" und statt drei Zeilen brauche ich dann eher 10 Seiten. Dafür aber konsequent gendergerecht. So viel Zeit muss sein.

Gruss Mike


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29.06.2021 16:22 (zuletzt bearbeitet: 29.06.2021 16:25)
avatar  Positiv
#89 RE:Gendergerechte Sprache
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Die katholische Kirche bei uns begrüßt auf einem Plakat (für die Zeit des Umbaus) die Geschwister der evangelischen Schwesterkirche und heißt alle herzlich willkommen. Da dachte ich gleich wieder: eigentlich doch die Geschwister der Schwester- und Brüderkirche! Der oder die Kirche. Warum ist eine noch männlich regierte katholische Kirche feminin?

Übrigens: die neuapostolische Kirche verwendet- wer weiß wie lange noch- die Predigtanrede: Liebe Brüder und Geschwister! Brüder sind die hierarchisch zuerst genannten Amtsbrüder (Diakone,Priester, Apostel). Wenn bald Amtsbrüderinnen dazukommen also: Liebe Brüder und Schwestern und Geschwister oder: Liebe Brüder und Schwestern und Schwestern und Brüder. Hurra!

Und Herr Brandner AfD bei seiner Rede kürzlich im Bundestag: Oberbürgermeister + Oberinbürgerinmeisterin!

Michael


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29.06.2021 17:00 (zuletzt bearbeitet: 29.06.2021 17:07)
avatar  wohli
#90 RE:Gendergerechte Sprache
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Zitat von Positiv im Beitrag #89


Übrigens: die neuapostolische Kirche verwendet- wer weiß wie lange noch- die Predigtanrede: Liebe Brüder und Geschwister! Brüder sind die hierarchisch zuerst genannten Amtsbrüder (Diakone,Priester, Apostel).
Michael




Ich habe in fast 3 Jahrzehnten als PR immer "Liebe Geschwister, [liebe Brüder]" begonnen. Und wenn wir Gäste begrüßen durften, kamen die noch davor an die erste Stelle ... Das ist nie von "höherer"" Stelle kritisiert worden ...

LG Bernd


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