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"Ars Organi" 71. Jg. Heft 3, Sep. 2023, S. 203-204
#47 RE: "Ars Organi" 71. Jg. Heft 3, Sep. 2023, S. 203-204
Viele PO in meiner Gegend sind in einem guten Zustand und gepflegt und ich schätze sie alle und würde sie momentan auch einer DO vorziehen. Aber ich halte nichts von Artikeln, die maßlos übertreiben und Effekte generalisieren.
Angenommen, alles in dem Artikel würde zutreffen: Es wäre ein Leichtes, die Software heutiger Orgeln auf die Phänomene anzupassen und auch mit einem Mikrofon den Gemeindegesang oder die Oboe aufzunehmen und die Orgel automatisch anpassen zu lassen. Zack, schon ist dieser "Vorteil" der PO dahin.
DigitalPipes
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gelöscht
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#48 RE: "Ars Organi" 71. Jg. Heft 3, Sep. 2023, S. 203-204
The truth is that it is almost impossible to build a pipe organ that fits the environment perfectly. This is because, based on their experience, the organ builders make building choices that tend to a result but do not achieve precisely that result. Every pipe organ is, finally, a surprise for the builder too. So, they should spare us all the blah blah blah about artistic and inspired making. The truth is that, with pipe organs, sometimes things go well, and sometimes they don't. When they don't, there is simply no way to correct the problem.
Paradoxically, a digital organ is more flexible from this point of view because it can be voiced and revoiced and revoiced until it perfectly fits the environment (and we talk here about those DO that provide deep voicing features, you name them...). The problem of the digital organ today lies in the wrong installation approach: too many stops with too few speakers. You cannot fire 70 stops in 12 speakers. It would be better to have way fewer stops and an adequate amplification system. With the correct voicing, then, the DO can do a very decent job.
Zitat von DigitalPipes im Beitrag #48
organ builders make building choices that tend to a result but do not achieve precisely that result. Every pipe organ is, finally, a surprise for the builder too.
Das ist gut auf den Punkt gebracht. Mehrmals konnte ich das selbst erleben, und ich fand es völlig natürlich. Wie auch soll der Orgelbauer eine absolut "perfekte" Mensur etc. hinbekommen, wenn es doch in vielerlei Hinsicht eine Geschmacksfrage ist, ob das Gedackt etwas kecker klingt oder lieber etwas dumpfer.
Sicher spielt bei der Orgelplanung Erfahrung eine Rolle, sicher auch Phantasie und Extrapolationsvermögen, aber genauso sicher auch der persönliche Geschmack des Orgelbauers. Wenn er die Orgel im Raum aufbaut und die Pfeifen auf ihren Löchern stehen, muss auch der Orgelbauer sehen, dass er den Klang so gut wie möglich an den Raum anpasst und - wieder nach seinem und ggf. nach des Kunden Geschmack - intoniert. Zumeist findet sich bei der Abnahme auch ein wohlwollender Sachverständiger, der das neue Werk kollaudieren und nicht zerreißen möchte.
Mir ging es bei der Lektüre des Artikels wirklich wie Paolo. Bei der ersten Suggestivbemerkung, die mit Wissenschaft nichts mehr zu tun hatte, sondern nur noch Esoterik war, war mein Interesse an den weiteren Ausführungen erloschen. Pflichtbewusst las ich dennoch bis zum Ende - aber aus meiner Sicht nützten dann auch Formeln (für nicht vom Fach kommende Laien immer ungemein beeindruckend...) und populärwissenschaftliches Geschwafel nichts mehr; es war mir nicht mehr möglich, den esoterischen Eindruck loszuwerden und den Autor nach solchen Ausfällen noch ernst zu nehmen.
Es scheint auch im Bereich des Orgelbaus ein starkes Interesse daran zu geben, die Physik in Richtung Metaphysik zu transzendieren. Mit Wissenschaftlichkeit braucht man sich dann freilich nicht mehr zu brüsten.
DigitalPipes
(
gelöscht
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#50 RE: "Ars Organi" 71. Jg. Heft 3, Sep. 2023, S. 203-204
This kind of article keeps on missing the point. The digital organ is not a competitor of the piped one. If there is space and money, the pipe organ is always the best option (given that the organ builders know what they do). But where there is no space and little money, the DO is the natural alternative, if it is properly sized and installed. And no, a Neapolitan positive or a box organ is not suitable for congregational singing.
Habe die Diskussion rund um Intonation, Stimmtemperatur und Spreizung in einen eigenen Thread verfrachtet, bitte dort weiterdiskutieren: Intonation, Stimmtemperatur, Spreizung
#52 RE: "Ars Organi" 71. Jg. Heft 3, Sep. 2023, S. 203-204
Pipe coupling- Effekt:
Bei der Pfeifenorgel verschmelzen alle Töne, deren Grundtöne im Verhältnis 1:1, 1:2. 2:3, 3:4, 5:6 oder in einem Vielfachen davon stehen. Also Einklänge, Oktaven, Quinten, Quarten, große Terzen, kleine Terzen und deren Umkehrungen.
Überall wo solche Pfeifen dicht beieinander stehen, besteht die physikalisch bedingte Tendenz, im Laufe des Spiels ["rein zu ziehen".
Somit verändern sich diese Tonhöhen dynamisch in in jedem Moment des Musizierens, was die ungeheure Lebendigkeit eines Naturinstrumentes ausmacht,
#53 RE: "Ars Organi" 71. Jg. Heft 3, Sep. 2023, S. 203-204
Ich verweise auf meine Ausführungen, die Gemshorn in einen anderen Faden verlegt hat, die diese Generalaussage ad absurdum führen. Und mehr schreibe ich jetzt nicht mehr dazu.
Es gibt ganz andere Punkte, die die Pfeifenorgel lebendig machen, nämlich z.B. der Aspekt, daß keine Pfeife absolut sauber arbeitet, wenn sie mal in paar Jährchen auf dem Buckel hat. Und das Ergebnis dieses Mischmasch sorgt für Lebendigkeit, oder eine gewisse Windstößigkeit, oder das Baden in einem wunderbaren 3D-Klang usw...
Oder die Gravität einer 32er Zunge. Ich freue mich schon auf Weihnachten, wenn ich die Orgel im Nachbarort mal ordentlich ausfahren darf. Da wird man unten in der Kirche im Klang gebadet und wenn dann noch eben besagte 32er Zunge dazu kommt, dann gibt es mächtig was auf die Löffel. Ein Träumchen...
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