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Gemeinde singt leise oder gar nicht
#92 RE: Gemeinde singt leise oder gar nicht
Gestern war ich Gast in einer anderen Gemeinde, als ganz normale Gottesdienstbesucherin, nicht als Musikerin.
Und da ist mir aufgefallen, dass zwar viele Leute das Gesangsbuch in der Hand haben und auch den Mund bewegen, man aber fast nix hört. Ich habe ab zu und von einer Frau hinter mir was gehört und manchmal eine Männerstimme. Aber sonst fühlte ich mich singend allein auf weiter Flur.
Singen die Menschen verhalten oder haben sie durch wenig Übung eine zu "schwache" Stimme?
Oder sind es die Kirchenräume?
Das, Katja, ist auch meine Erfahrung in der Gemeinde, die ich Woche für Woche bediene: Offene Gesangbücher, also anscheinend Willen mitzusingen - und dennoch hört man nichts. Wenige Kilometer weiter ist eine burgenlandkroatische Gemeinde: Dort wird gesungen, dass es bis auf die Straße hörbar ist.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #92
Ich harmonisiere diese Stelle meistens d/A/E. Am gis im E-Dur-Akkord beißt sich das angedachte g.
Mit E-Dur hätte ich die Angst, dass die Singenden auf das gis als Melodieton ausweichen - es ist ja auch dann eine Abwärtsbewegung. Bei deinen Gemeinden scheint es wohl zu funktionieren?
#96 RE: Gemeinde singt leise oder gar nicht
#99 RE: Gemeinde singt leise oder gar nicht
Es wurden ja schon die "Lokomotiven" in der Gemeinde erwähnt, an die man sich als unsicherer Sänger dranhängen kann. Das kann aber auch nach hinten losgehen. Ich hatte in einer Landgemeinde regelmäßig eine solche Person, die sang alle Lieder mit maximaler Lautstärke und Inbrunst, dafür leider recht häufig nicht so, wie es in den Noten stand (die Klassiker: Pausen, wo keine sind, dafür die tatsächlichen Pausen nicht ausgezählt, Intonation, Melodieversionen...). Das kann für den Organisten eine Herausforderung sein. Und für die restlichen Omis war es eher Frust als Lust...
Das ist dann aber eher nicht die "Lokomotive" sondern eine Dampfwalze die alles platt macht.
Aber das ist genau das andere extrem was wir nicht haben wollen. Die Sänger die aus Überzeugung kräftig singen, aber leider total falsch.
Ein netter Zeitgenosse mit genau den oben genannten Qualitäten hatte ich mal in einem Vertretungsgottesdienst in einer Kapelle mit kleinem Portativ. Er saß neben mir und sang so überzeugt die Melodie und den Rhythmus falsch, dass es nur schwer war mit dem kleinen Instrument zu führen.
Nach dem Gottesdienst bot er mir seine Hilfe an: Wenn ich das nächste mal Vertretung machen würde, da würde er mir zeigen, wie das hier so gesungen wird, damit es besser mit der Orgelbegleitung gehen würde als heute... Zum Glück war es das erste und auch letzte mal das ich dort vertreten musste.
Wir müssen einfach damit leben, dass es halt eben alle Formen von Sängern gibt :-)
#102 RE: Gemeinde singt leise oder gar nicht
Zitat von Mixtura im Beitrag #101Zitat von Dirk im Beitrag #100
Wir müssen einfach damit leben, dass es halt eben alle Formen von Sängern gibt :-)
Aber das macht es auch spannend, oder? Man darf sich nur nicht frustrieren lassen.
Vor allem muss man sich immer klarmachen, dass man es nie allen gleichzeitig recht machen kann. Es wird immer jemanden geben, dem es zu laut/leise/langsam/schnell/... sein wird.
Sinnvoll ist es m.E., sich im Kollegenkreis mal wechselseitig mit fest verabredeten Registrierungen in der Live-Situation abzuhören. Die Orgeln klingen im Kirchenschiff oft erheblich anders, als man es vom Spieltisch aus erwartet. Da hilft es, wenn man die Lautstärke und Wirkung verschiedener Registrierungen aus Sängerperspektive einschätzen kann. OK, eigentlich eine Binsenweisheit. Dennoch gut investierte Zeit.
#103 RE: Gemeinde singt leise oder gar nicht
#104 RE: Gemeinde singt leise oder gar nicht
Selbst die Digitalorgel in der Heimkapelle klingt in einer Ecke erdrückend laut, während sie in der anderen Ecke nur die Qualität "gerade noch laut genug" erreicht. So viel zum vielbeschworenen Ideal "Intonation auf den Raum"; vielleicht sollte man künftig dazu sagen, für welche Region des Kirchenraums man intoniert.
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