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Das neue Gotteslob 2013
#316 RE: Das neue Gotteslob 2013
Ich bin hier nur Laie:
- Schott Kantorale
- Freiburger Kantorenbuch (carus)
- Münchener Kantorenbuch
Es gibt in diesem Thread zwar von versierten Vorrednern schon diverse Hinweise - dennoch:
Was sind hier die Unterschiede?
Welches das "Beste"?
Und welches ist für den Nebenamtlichen zu empfehlen?
Zum Schott-Kantorale kann ich noch nichts sagen; ich kenne nur die Proben aus dem Internet.
Das Freiburger Kantorenbuch (carus) verwendet anglikanische Chants (eigentlich mehrstimmige Psalmodiemodelle), die hier auf Sologesang mit Orgelbegleitung eingerichtet sind; in Dur-Moll-Tonalität, drum leicht ins Ohr gehend.
Das Münchener Kantorale umfasst mehrere Bände (für die drei Lesejahre, dazu besondere Anlässe und Heiligengedenken); enthält auch vertonte Hallelujaverse sowie Gesangsvorschläge für die übrigen Teile der Messe. Eine Neuausgabe (in Hinblick auf das GOTTESLOB 2013 inklusive Österreich-Teil) wird vorbereitet.
#318 RE: Das neue Gotteslob 2013
Ohne die anderen Werke zu kennen: Das Freiburger Kantorenbuch hat sowohl den Kehrversen als auch der Psalmodie einen gut klingenden Orgelsatz unterlegt - jedenfalls auf den Probeseiten, die Carus verschickt hat. Die haben mir ausnehmend gut gefallen. Wäre ich in der Situation, ein solches Buch zu beschaffen, würde ich mich unbesehen für das Freiburger entscheiden - auch wenn es, wie ich vermute, wohl wieder das teuerste ist - da aus der Apotheke Carus ...
LG
Michael
Das SCHOTT-Kantorale in Händen kann ich nur so wenig sagen:
Schmitz versteht sein Handwerk. Die Orgelbegleitsätze sind einfach und relativ überraschungsfrei harmonisiert - was kein Fehler ist. Das Kantorale bezieht seine Kehrverse und Hallelujarufe bereits aus dem neuen Gotteslob. Die Psalmodien selbst sind ebenfalls recht einfach gehalten und leicht selber zu harmonisieren, wenn gewünscht. Ich bereue den Kauf nicht.
Zum Freiburger Kantorenbuch kann ich nur sagen: Ein Taschenbuch, das nicht offen bleibt, wenn man es auf das Orgelnotenpult legt. Geht gar nicht...
Also von dem Freiburger Kantorenbuch kann ich nur abraten. Nicht nur, dass die Halleluja-Verse nicht enthalten sind. Abgesehen vom Computer-Notenbild sind die Gesänge vielleicht ganz hübsch, aber für Laien viel zu schwer. [sad] Ich werde mir auch dass SCHOTT-Kantorale bestellen (müssen), da ich mich selber begleiten muss und kein professioneller Sänger bin...
Zitat von Schwarzspieler
Also von dem Freiburger Kantorenbuch kann ich nur abraten. Nicht nur, dass die Halleluja-Verse nicht enthalten sind. Abgesehen vom Computer-Notenbild sind die Gesänge vielleicht ganz hübsch, aber für Laien viel zu schwer. [sad] Ich werde mir auch dass SCHOTT-Kantorale bestellen (müssen), da ich mich selber begleiten muss und kein professioneller Sänger bin...
Also, schwierig finde ich die Sachen jetzt nicht wirklich, obwohl ich auch nur C-Musiker bin.
Vorher angucken ist natürlich Pflicht, aber nach den ganzen neo-modalen Sachen (habe vorher mit dem umfangreichen Münchener Kantorale gearbeitet) war ich begeistert von dem Freiburger Kantorenbuch, d.h. Sätzen mit schöner dur-moll-tonaler Klanglichkeit...
Martin
#323 RE: Das neue Gotteslob 2013
Das Fehlen der Halleluja-Gesänge im "Freiburger" ist natürlich ein Manko. Aber die unterlegten Harmonien zur Psalmodie klingen halt sehr gut - erheblich besser als das spröDe Quint-Quart-Geklingel, das oft zu hören ist. Sie sind bei den Angelsachsen abgeguckt, die das einfach "Drauf" haben.
Die Formatprobleme halte ich für sekundär, da lösbar. Ich spiele seit Erscheinen des EG aus der GroßDruckausgabe für Bayern/Thüringen. Die ist knapp 6 cm dick und bringt rund ein Kilo auf die Waage. Auf Notenpulten mit schmalem Auflagebrett war das im Neuzustand des Buches stets ein Stabilitätsrisko - aber wozu gibt es Wäscheklammern? Inzwischen ist das Buch 20 Jahre alt und verhält sich erheblich kooperativer.
Ich habe mir gestern mal den Schott (soweit bei Herder digital zugänglich) angeguckt - da sind schöne Intonationen zu den Kv und Hallelujarufen drin - aber die unbegleitete Psalmodie erfordert dann halt doch wohl den geübteren liturgischen Kantor. Ich muss gestehen, solcherlei selten wirklich schön gehört zu haben. Oft sind die Leutchen beim solistischen a-cappella-Singen aufgeregt, tremolieren oder sinken - oder haben keine mikrophongeeigneten Stimmen (oder alles zusammen). Dann doch lieber ein paar stützende Akkorde drunter, die Leute fühlen sich sicher und die Tonhöhe "steht".
Dieselben Probleme haben übrigens die bayerischen Lutheraner mit ihrem Introitus, der in der liturgisch korrekten Form (lt. kgl. Agende von 1832, gültig bis zur Wiederkunft des Herrn) a cappella vom Liturgen und der Gemeinde im Wechsel zu singen ist. Um das durchzudrücken, gibt es in keinem der offiziellen Orgelbücher Begleitsätze zur Psalmodie. Die Organisten behelfen sich mit eigenen Harmonisierungen. Und dann hört man bisweilen pro Silbe einen Akkord - ich nenne das "Silbenmorsen". Es klingt grauenhaft kakophon. Dem Organisten im Heimatort meiner Frau habe ich dann mal ein Privatissimum gegeben, wie man Psalmodie unaufdringlich und diskret unterlegt und ihm Harmoniemodelle für alle Psalmtöne aufnotiert. Erst vor ein paar Jahren hatte das hohe kgl. bayer. ev. luth. Oberkonsistorium ein Einsehen und publizierte dann einen Nachtrag zum - ansonsten vorbildlichen - Orgelbuch (bzw. Zusatzblätter zur sog. "Orgelbox" mit Harmonisierungen für sämtliche Introituspsalmodien. Selten war eine Publikation sinnvoller ...
LG
Michael
#325 RE: Das neue Gotteslob 2013
Mittlerweile habe ich eine recht ausführliche Antwort von Hrn. Praßl auf meine Fragen nach dem Wie und Warum mancher Melodiefassungen des Österreichteils erhalten.
Ich fasse in aller Kürze zusammen: Es gibt (oftmals nur wenige Noten betreffende) Melodievarianten zwischen Ost- und Westösterreich. Das wusste ich bereits, schließlich war doch genau dies der Ausgangspunkt meiner Fragen... Man habe sich für jeweils eine der beiden Varianten entschieden. Aha...
Aus meiner Sicht leider oft für jene, die vom Urtext der Komponisten weiter entfernt ist als die andere. Zudem entfernt man dich durch diese Wahl in einigen Fällen von einem großregionalen Konsens, der uns melodische Einheit mit etlichen Bistümern Deutschlands gebracht hätte, etwa bei "Rosenkranzkönigin" oder "Erhebt in vollen Chören".
Leider scheine ich mit meinem Anliegen nur auf verschlossene Türen zu stoßen. Schade. [sad]
Resummee: Wie gut, dass es Computer, Notensatzprogramme und Drucker gibt... :S
#327 RE: Das neue Gotteslob 2013
In "fortschrittlichen" und auch in freikirchlichen Kreisen (das ist sehr oft nicht dasselbe ...) ist das Gesangbuch eh out. Ein Freund von mir hat bei der letzten Kirchenrenovierung vor ein paar Jahren die Liedtafeln entfernen und einen Beamer installieren lassen. Damit kann die Küsterin dann zu jedem Zeitpunkt Liedverse mit oder ohne Noten, Bilder, Gebetstexte etc. an die Stirnwand werfen. Da die Kirche mit 200 Plätzen eher klein, übersichtlich und schlicht ist, geht das gut und wird nicht als Stilbruch empfunden.
Das EG gibt es als kompletten Text- und Notensatz auf CD und in dieser Gemeinde macht man reichlich Gebrauch davon. Es scheint zu funktionieren.
LG
Michael
Hallo zusammen,
die beiden großen Kirchen haben je einen Rahmenvertrag mit der VG Musikedition geschlossen, der die Verwendung von Liedern etc. im Gottesdienst abdeckt. Bei der evangelischen Kirche ist das Beamen enthalten, bei der katholischen explizit nicht. Allerdings kann eine Gemeinde, die das tun möchte, einen entsprechenden Zusatzvertrag abschließen. Alle Infos dazu gibt es auf der Internetseite der VGM – http://www.vg-musikedition.de
Viele Grüße,
fawe
Ich durfte gestern zum ersten mal eine Messe aus dem neuen GL begleiten. Ja, im Bistum Essen wird es schon verwendet.
Leider hatte der Liturg das Schubert Heilig ausgesucht. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass das nicht in den Stammteil gehört. Und dann noch "Gut, Blut und Leben". Hoffentlich nicht zu oft. Da stehen wirklich schöne Lieder drin und dann gleich beim ersten mal meine persönlichen Anti-Hits. Und selbst das Erzbistum Köln hat die bessere Textvariante.....
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