Liturgisches Leben und Corona

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03.05.2020 11:36 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2020 11:36)
#166 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Zitat von Wichernkantor im Beitrag #162

Ich kann weder mit der panischen Angst der Corona-Hysteriker , noch mit den apokalyptischen Visionen der "Freiheitshelden" viel anfangen.



LG
Michael

Sehr richtig, ich wünsche mir vor allem mehr Augenmaß - daß z.B. im Speyrer Dom heute nur 50 Personen zum Gottesdienst kommen dürfen ist in meinen Augen auf Grund der Größe dieser Kirche einfach nur lächerlich!


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03.05.2020 11:42 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2020 11:43)
#167 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #163
Zitat von Clarinette 8 im Beitrag #161
Tatsächlich gibt es ernstzunehmende Hinweise, dass der Atemausstoß beim
Singen wesentlich größere Sicherheitsabstände erfordert, als 2 m.

... und dass ein Singen mit Maske strapaziös für Herz und Kreislauf ist. Ich will mir gar nicht vorstellen, wozu das führen könnte.

Da ist die Aussicht, nach drei Liedern bereits einen nassen Fetzen vor Mund und Nase hängen zu haben, vergleichsweise harmlos.

Vom klanglichen "Output" ganz zu schweigen...

Das erinnert mich an einen Ausspruch von Father John, der früher in Himmerod Organist war und einmal, als er sich wieder über die zu lasch singenden Mönche ärgerte, zu mir sagte: "Die Mönche im Chorgestühl bringen den Mund nur beim Gähnen auf" - da wäre die Ansteckungsgefahr also eher gering


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03.05.2020 12:17
#168 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Clarinette 8:

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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03.05.2020 14:59
#169 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Die österreichischen Bischöfe haben heute Früh ein Papier veröffentlich, das aber sehr allgemein gehalten ist; vermutlich folgen bald diözesane Regelungen.

Hier die Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz zum Nachlesen.


Auf Orgelsuche.

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03.05.2020 17:09 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2020 17:20)
#170 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Zitat von Clarinette 8 im Beitrag #167
Ich wünsche mir vor allem mehr Augenmaß - daß z.B. im Speyrer Dom heute nur 50 Personen zum Gottesdienst kommen dürfen ist in meinen Augen auf Grund der Größe dieser Kirche einfach nur lächerlich!


Ja, das wäre das Gebot der Stunde. Statt einer bundes- oder länderweiten "ordre de mufti" den lokalen Situationen angepasste Lösungen, erstellt von Leuten, die mit Augenmaß und Verstand abschätzen können, was sinnvoll ist und was deutscher Verordnungswahn.
Ich war gestern früh (kurz nach 7.00 Uhr) in einem Lebensmittelmarkt mit mindestens 3.000 qm Fläche. Um 7.15 wurde durchgesagt, dass die Bude voll sei ...
Im Mittelgang kam es zu längeren Staus in beide Richtungen. An der rund 20 Meter langen Fleischtheke beobachtete ich Landfriedensbruch-ähnliche Ausschreitungen einschließlich Nahkampf.
Dort die StVO und den Corona-Bußgeld-Katalog angewandt, und das Ordnungsamt der Stadt Wetzlar würde im Geld ersaufen ...
Aber die Buchhändlerin meines Vertrauens (kleiner, pfiffig und betont serviceorientiert geführter Laden in einer umgebauten Doppelgarage) durfte einige Wochen lang nicht öffnen. Da sie, wie gesagt, pfiffig drauf ist, fand sie eine kreative Lösung, ihre Kundschaft dennoch mit gewohntem Diensteifer zu beliefern. Aber ich bin keine Petze ...

LG
Michael


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03.05.2020 21:58
#171 RE: Liturgisches Leben und Corona
Se

Wir hatten heute zwei statt sonst nur einen Sonntagsgottesdienst mit 25 bzw. 23 Teilnehmern. Ohne Mundschutz und unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes. Teilnahme "auf eigene Gefahr". Gesungen wurde zum Eingang, Kyrie, Gloria, Psalm, Halleluja, Sanctus, Agnus, Schluß. Credo gesprochen. Hatte ich mir schlimmer vorgestellt.


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05.05.2020 21:40
#172 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Die Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz wurden heute publiziert:
https://www.kirchenmusikkommission.at/ho...ab-15.-mai-2020

Schöne Aussichten - aber wenigstens ist man dem Rat gefolgt, nicht allein Antwortpsalm, Halleluja und Sanctus zu den wichtigsten Positionen zu erheben. Die Feste im kirchlichen Jahreslauf leben in der Wahrnehmung der Gläubigen ja nicht in diesen Gesängen, sondern vor allem in den Propriumsteilen und den tradierten „Zeitliedern“.


Auf Orgelsuche.

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06.05.2020 15:41 (zuletzt bearbeitet: 06.05.2020 15:43)
#173 RE: Liturgisches Leben und Corona
tr

Ich wurde heute auf die Risikoeinschätzung der Musikhochschule Freiburg aufmerksam gemacht. Diese ist sicherlich auch für Orgelunterricht, Ensembles im Gottesdienst etc. hilfreich.

Die Checkliste der hannoverschen Landeskirche, zu finden auf der Seite Umgang mit dem Corona-Virus im kirchlichen Leben, führt unter anderem die Punkte Belüftung der Räume und Desinfektion aller Gegenstände, die in Kontakt mit Mitwirkenden gekommen sind auf. Ob das bedeutetet, dass wir Organisten die Manuale und Registerzüge vor und nach dem Spielen desinfizieren müssen?

Viele Grüße
Trompetendulzian


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06.05.2020 17:08
#174 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Zitat von trompetendulzian im Beitrag #174
Ob das bedeutetet, dass wir Organisten die Manuale und Registerzüge vor und nach dem Spielen desinfizieren müssen?


In der Rahmenordnung der Österr. Kirchenmusikkommission heißt es dazu:

Zitat
2. Der Umgang mit der Orgel

Keinesfalls sollten die Tasten der Instrumente direkt mit Desinfektionsmittel besprüht, sondern allenfalls nur mit leicht angefeuchteten Tüchern abgewischt werden (Gefahr der Beschädigung), wenn verschiedene Organistinnen bzw. Organisten das Instrument bespielen, was aber nicht notwendig ist, wenn immer dieselbe Person an der Orgel sitzt. Alle Organistinnen bzw. Organisten müssen jedoch vor und nach dem Spielen die Hände gründlich waschen bzw. desinfizieren.



Auch wenn's Zusatzarbeit bedeutet: Ich fände es besser, der Organist nimmt eine allfällige Desinfektion vor. Fachfremde Personen beschädigen aufgrund ihrer Unkundigkeit möglicherweise das Instrument.


Auf Orgelsuche.

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06.05.2020 20:53
#175 RE: Liturgisches Leben und Corona
tr

Zitat von Gemshorn im Beitrag #175

Auch wenn's Zusatzarbeit bedeutet: Ich fände es besser, der Organist nimmt eine allfällige Desinfektion vor. Fachfremde Personen beschädigen aufgrund ihrer Unkundigkeit möglicherweise das Instrument.

Das ist auf jeden Fall sinnvoll. Ich denke, an jeder von mehreren Organisten bespielten Orgel sollte dann ein Spender mit geeigneten Desinfektionstüchern und einer Anleitung, was (und was nicht) abzuwischen ist, bereitgestellt werden. Der Mehraufwand sind ja bei sehr großen Instrumenten geschäzt vielleicht gerade einmal fünf Minuten.

Mal ehrlich: Wer hat sich in Vor-Coronazeiten vor dem Orgelspielen immer die Hände gewaschen, wenn er nicht gerade auf dem Weg zur Orgel ohnehin die sanitären Einrichtungen aufgesucht hat?


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07.05.2020 07:40 (zuletzt bearbeitet: 07.05.2020 07:42)
avatar  wohli
#176 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Nun ja - der Prozentsatz derer, die sich in der Vergangenheit an einer Orgel mit einer infektiösen Krankheit angesteckt hat ist sicherlich exorbitant ... In eurem Fall wäre das sogar ein Fall für die Berufsgenossenschaft. Ich sehe da allerdings im Fall der Fälle schon arge Beweisnöte auf euch zukommen, falls Tuberkulose, Rattenpest oder HIV nach dem sonntäglichen Orgelspiel diagnostiziert würde ... ("Herr Doktor, es kann nur die Orgel gewesen sein ...")


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07.05.2020 08:23
#177 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Wohli, was sagst Du als Fachmann denn zum Infektionsrisiko durch die Geräuscherzeuger der "Kirchenband"?

Ich hielte es - rein prophylaktisch - für angebracht, die Sakralklampfen durch Eingießen eines Liters Brennspiritus vor jedem Gebrauch zu desinfizieren. Und in die Felle der "Bass drum" sollte man kreuzförmige Schlitze schneiden, damit sie die Viren nicht so weit in den Raum schleudern können. Den Hi-Hat sollte man zu diesem Behufe unbedingt in dämmende Decken hüllen.
Und die Verstärker sollte man kurz mit 380 Volt Drehstrom betreiben, auf dass die dadurch entstehenden Dämpfe verschmorender Kondensatoren und durchbrennender Trafospulen die Viren im Gehäuse effektiv vernichten.




LG
Michael


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07.05.2020 08:44
avatar  wohli
#178 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Das entspräche der DINNorm EN2020-CoV-16a1212 und ist damit systemrelevant.


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07.05.2020 08:58
#179 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Endlich mal eine Norm, die sogar mir einleuchtet ...

LG
Michael


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08.05.2020 08:01
avatar  wohli
#180 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Zitat von Wichernkantor im Beitrag #178
Wohli, was sagst Du als Fachmann denn zum Infektionsrisiko durch die Geräuscherzeuger der "Kirchenband"?

LG
Michael



Die tatsächliche infektiöse Gefahr, die von Musikinstrumenten ausgeht, wird oftmals unterschätzt. Medizinhistorische Untersuchungen bestätigen, dass selbst länderübergreifende Geschehen gut dokumentiert sind. So z.B. das des Franzosen Léon B. (1862-1897) und des Engländers Percy W. (1903-1946). Beide waren Organisten und beide (!) sind von der Tuberkulose dahingerafft worden. Eine derart eindeutige - 100%ige (!) - Übereinstimmung muss selbst den größten Skeptiker und Verschwörungstheoretiker verstummen lassen. Die Tatsache, dass der erste bereits sechs Jahre vor der Geburt des zweiten verstarb, zeigt wie heimtückisch diese Infektionen sind.

Diese Phänomene machen auch vor anderen Instrumentengattungen nicht halt. So sei beispielhaft noch die Korrelation zwischen dem Pianoforte und der Syphilis erwähnt. Bedeutende Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Franz Sch. oder Robert Sch. wurden Opfer derselben.

Es verdichtet sich der Verdacht, dass der im ausgehenden 18. Jahrhundert - übrigens auch medizinisch Bewanderte*) - viel zu früh an bis dato unbekannter Ursache verstorbene Österreicher Wolferl Amadé M. Opfer dieser Instrumentenart wurde. Glaubhaften Berichten zufolge soll dieser bereits im Kleinkindalter (!) an einem Vorgängermodell besagten Pianofortes von seinem Vater zu täglicher Fingerübung daselbst genöthigt worden seyn.

Wenn skrupellose Lokalpolitiker ob ihres eigenen Vorteils der Wiederwahl willen dem Volke sagen wonach dem die Ohren jücken und dabei ihre Schutzbefohlenen der Gefahr für Leib und Leben aussetzen, darf dennoch nicht vergessen werden:

Nach der Spahndemie ist vor der Spahndemie!**)

*) Das fälschlich ROEMHELD zugeordneten Syndrom (aerogene Gase im Gedärm drücken aufs Herz) beschreibt M. bereits Siebzehnhundertwasweißich seinem geliebten Schwesterherz N. wie folgt: "Wenn's Arscherl brummt, ist's Herzl g'sund!"

**) Treffen sich zwei Virologen. Fragt der eine den anderen: Woran arbeitest du gerade? Darauf der andere: An der 3. Welle der aktuellen Pandemie - die 2. ist leider nichts geworden. Sagt der eine: Aber die 1. Welle hat es doch eigentlich gar nicht gegeben!! Der andere: Da kannst du mal sehen, wie heimtückisch und gefährlich das Virus ist ...

DISCLAIMER
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.


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