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Liturgisches Leben und Corona
Gestern, am Vorabend des Hochfestes Peter und Paul, gab es am Eisenstädter Martinsdom ein kräftiges kirchenmusikalisches Lebenszeichen: die Missa in tempore belli, auch bekannt als „Paukenmesse“ von Joseph Haydn in wahrhaft fulminanter Aufführung. Nach dem Segen wurde der Schlusschor aus „Die Schöpfung“ musiziert, ebenfalls auf außergewöhnlichem Niveau.
Anlässlich des Doppeljubiläums (60 Jahre Diözese, 100 Jahre Burgenland) hat die Dommusik einen Zweijahres-Zyklus vorbereitet, in dem bis November 2021 an ca. 30 Terminen das sakrale Gesamtwerk Joseph Haydns dargeboten werden soll.
#304 RE: Liturgisches Leben und Corona
#306 RE: Liturgisches Leben und Corona
Mit einer Kammerbesetzung des Vokalparts ist man ja wohl ziemlich nah an den historischen Aufführungsbedingungen.
Als Studenten haben wir in einem philharmonischen Chor mit 80-100 Köpfen gesungen, in dem alle Wiener Klassiker 'rauf und 'runter musiziert wurden. Das vermittelte reichlich Erfahrung und Literaturkenntnis, zumal uns der Leiter, einer der Profs der MHS, reihum einteilte, Stimmproben zu halten oder zu korrepetieren. Aber wir dachten schon damals, dass das alles zu schwerfällig ist und haben die Messen Mozarts und Haydns einfach aus Spaß "heimlich" im Doppel- und Tripelquartett miteinander gesungen ...
In Ermangelung eines Orchesters musste dann immer einer den Klavierauszug in die Orgel dreschen.
Irgendwo in meinem Geräuscharchiv müssten sogar noch Tonbänder (!) von solchen Versuchen existieren. Aber ich habe kein Tonbandgerät mehr. Im Funkhaus gab es ein Studio, in dem noch eine Bandmaschine mit Schnittvorrichtung betriebsbereit gehalten wurde. Aber da das Bandarchiv irgendwann "eingespart" wurde, wird wohl auch diese Maschine in den Orkus gewandert sein. Und selbst wenn nicht - vermutlich gibt es keinen Tontechniker mehr, der so ein Ding richtig reiten kann ...
LG
Michael
#308 RE: Liturgisches Leben und Corona
#309 RE: Liturgisches Leben und Corona
Gestern, am 5. Juli gab es das erste Konzert in St. Sulpice nach Corona-bedingter Pause. Es gabe Texte, Bilder und Orgelimprovisationen zum Kreuzweg. Es waren immerhin schätzungsweise 70-80 Zuhörer da. M. Sophie-Veronique Cauchefer-Choplin hat sehr einfühlsam und stimmungsvoll und äußerst musikalisch improvisiert. Da ging es erfreulicher Weise nicht um das Zeigen der eigenen Virtuosität oder nach dem Motto, je schräger desto besser. War danach noch bei Ihr auf der Empore zur Abendmesse. Eine äußerst liebenswürdeige Dame. Erfreulich auch, wei man in Frankreich mit dem Virus umgeht, da wird einem mal wieder klar, was mit der "German Angst" gemeint ist. Heute Abend bin ich in N.D. d'Auteuil - kann es kaum erwarten!
Bei uns in Österreich steigt die Zahl der Infizierten derzeit wieder steil an; ich warte schon auf die Wiedereinführung diverser Maßnahmen.
Apropos Frankreich: Heute morgen erst hörte ich im Radiojournal, dass die Lage in Frankreich alles andere als gut sei. Darum muss ich nachfragen: Wie gehen denn die Franzosen mit Corona um - und was ist mit "German Angst" gemeint?
#311 RE: Liturgisches Leben und Corona
#312 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Gemshorn im Beitrag #310
Bei uns in Österreich steigt die Zahl der Infizierten derzeit wieder steil an; ich warte schon auf die Wiedereinführung diverser Maßnahmen.
Apropos Frankreich: Heute morgen erst hörte ich im Radiojournal, dass die Lage in Frankreich alles andere als gut sei. Darum muss ich nachfragen: Wie gehen denn die Franzosen mit Corona um - und was ist mit "German Angst" gemeint?
ALso auf den Straßen (die allerdings im Vergleich zu sonst relativ leer sind - so kennt man Paris gar nicht) kaum Leute mit Mundschutz. In den Restaurants manche mit, aber weniger als die Hälfte, was ich so gesehen habe. Bei den Bedienungen mit, aber nicht streng, manchmal unter der Nase, manchmal auch gar nicht. In der Kirche mit, allerdings halten sich auch nur die Hälfte dran. Und man wird nicht beäugt, wie in in Deutschland, wenn man ohne unterwegs ist.
Ich verstehe, danke.
Bei uns sehe ich nur noch sehr sporadisch Menschen, die einen Mundnasenschutz tragen - am ehesten noch beim Einkaufen. In den Kirchen trägt das bei uns niemand mehr, auch in der Gastronomie nicht.
Vom Abstandhalten will ich gar nicht reden; wenn ich an der Kassa den Atem des nächsten Kunden im Genick spüre, stört mich das nicht erst seit Corona - aber es kommt auch jetzt schon wieder vor. Den Abstand immer wieder einmahnen zu müssen, erlebe ich als extrem mühsam - auch "dank" der allfälligen Reaktionen.
#314 RE: Liturgisches Leben und Corona
Vielleicht keine populäre Aussage, aber der Zustand in den Wochen vor dem aktuellen "Lockerungs"-Chaos hatte wirklich auch seine guten Seiten. So entsprach die Menschen-Dichte und das Niveau der gegenseitigen Rücksichtnahme in Fußgängerzonen, Einkaufsmärkten, Restaurants etc. etwa dem, was ich ohnehin als angenehm empfinden würde. Mittlerweile bekommt man hingegen wieder die üblichen zivilisatorischen Beklemmungsgefühle, wenn man unterwegs ist.
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