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Liturgisches Leben und Corona
#376 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo Michael,
entschuldige, dass ich dich korrigiere, aber laut aktueller Entgeltordnung für Vertretungsdienste der EKiR (die identisch zur Ordnung der EKvW ist) sind die Sätze deutlich höher, beinhalten jedoch auch die Fahrtkosten, die bis 30.06.2017 gesondert vergütet wurden.
Auch wenn es anders formuliert ist, macht es meiner Erfahrung nach keinen Unterschied, ob es einen fest angestellten Organisten gibt oder nicht - das wäre ja noch schöner, wenn ich als Vertretung erst einmal erfragen müsste, ob die Gemeinde einen angestellten Organisten hat und dann noch unterschiedlich bezahlt würde... Ich denke, das ist eher eine Motivation für die Gemeinden, sich um eine Besetzung ihrer Stellen zu bemühen anstatt sich dauerhaft von Vertretungen beorgeln zu lassen.
Viele Grüße
Trompetendulzian
#377 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
Zitat von Gemshorn im Beitrag #372
Kriegt ihr nicht einmal die Fahrtkosten ersetzt?
In der Aufwandspauschale sind die Fahrtkosten mit drin. Ich selbst spiele nur im Umkreis von ca. 15 km, also nur so, dass ich das mit dem Fahrrad machen kann.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #373
Ich will jetzt nicht wieder das Faß aufmachen, wer wieviel und wofür bekommt. Aber 15 Euronen sind schlicht sittenwidrig.
Na ja, wir spielen ehrenamtlich und bekommen die 15 Euro als Aufwandspauschale für Notenkauf, Fahrtkosten etc. Das ist kein Honorar! Aber für Leute, die im Call-Center arbeiten oder auch für Studierende, ist das auch finanziell lohnend, jedenfalls wenn der Weg kurz ist.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #375
Hier die Berechnungsgrundlage der rheinischen Kirche für einen ungeprüften Organisten, der einen normalen Gottesdienst beorgelt: Der Mindestlohn beträgt so um die 9,50 Euronen pro Stunde. Für einen Gottesdienst werden 2,5 Stunden angesetzt - damit sind der Dienst als solcher, die anteilmäßige Vorbereitungs- und Übezeit sowie An- und Abfahrt abgegolten. D.h. der Honorarsatz beträgt 23,75 Euro, hinzu kommen noch die Fahrtkosten.
Nun ja, wenn man die Liednummern 5 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes bekommt, entfällt ja die Vorbereitungs- und Übezeit ;-)
Wobei ich den Liedplan für mehrere Gemeinden selber erstelle, morgen verschicke ich die Pläne bis Ende des Kirchenjahres.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#378 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #376
Laut aktueller Entgeltordnung für Vertretungsdienste der EKiR (die identisch zur Ordnung der EKvW ist) sind die Sätze deutlich höher, beinhalten jedoch auch die Fahrtkosten, die bis 30.06.2017 gesondert vergütet wurden.
Ja, stimmt, ich hatte den Berechnungsmodus von 2016 noch im Kopf. Damals waren die Tarife auch noch nach Prüfung differenziert, während inzwischen (Notabene: bei Vertretungen!) nur noch zwischen "geprüft" und "ungeprüft" unterschieden wird. Wenn ich in meiner eigenen Gemeinde zusätzliche Dienste absolviert hatte, bekam ich dafür kein Fahrgeld, während ein auswärtiger mich vertretender Kollege es bekam.
Die neuen Tarife sind Bruttovergütungen. Wenn sie nach Steuerklasse VI versteuert werden müssen (und das ist gar nicht soooo selten), bleibt davon weniger als die Hälfte und je nach Jahressumme muss man damit rechnen, dass auch die Krankenkasse noch die Hand aufhält.
Trotzdem gut, dass man das geändert hat. Generell will die Landeskirche die Gemeinden dazu bringen (ohne es erzwingen zu können!), jedes noch so kleine Dienstverhältnis vertraglich zu regeln. Gerechnet werden die Dienste aufs Jahr. Da kommen dann Minijobs mit 10 Diensten p.A. heraus ...
Diese neuen Regelungen sind zwar von der Kirchenleitung erwünscht, aber nicht verpflichtend. Denn Gott ist mächtig, ein rheinisches Presbyterium ist allmächtig. Wenn eine Gemeinde Hilfskräfte heuert, ist es nach wie vor in ihr Belieben gestellt, in welcher Form sie das tut. Nur unter den Mindeststundenlohn mal 2,5 darf sie nicht gehen.
Und das ändert nichts daran, dass ich Zustände als höchst fragwürdig empfinde, in denen Organisten für einen Dienst weniger Stundenlohn netto (oder "Aufandsentschädigung" oder wie immer man es mit einem Feigenblatt versehen mag) bekommen als unsere (angemeldete) Haushaltshilfe.
LG
Michael
#379 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von pvh im Beitrag #377
Nun ja, wenn man die Liednummern 5 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes bekommt, entfällt ja die Vorbereitungs- und Übezeit ;-)
Das stimmt so nicht. Irgendwann mussten die Choralsätze ja mal erarbeitet werden. Ich hatte als Orgelschüler ab dem 2. Lehrjahr von Woche zu Woche einen Orgelbuch-Satz nebst improvisiertem Vorspiel auf. Und damit war es nicht getan. Dieses wachsende Repertoire musste ja "auf Stand" gehalten werden.
Auch Literatur, die man spielen will, übt man zweckmäßigerweise vorher nochmal, auch wenn sie zum eigenen Repertoire gehört.
In meinen Lehrjahren gab es noch keine Zuschüsse zu den Unterrichtskosten bzw. deren Gesamtfinanzierung durch Landeskirche/Bistum. Da musste Orgelunterricht aus dem Familienbudget finanziert werden. Vermutlich käme ein Verlustgeschäft heraus, wenn ich diese Vorleistungen auf die Vertretungshonorare umlegen würde, die ich bisher bezogen habe ...
LG
Michael
#380 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #378
Damals waren die Tarife auch noch nach Prüfung differenziert, während inzwischen (Notabene: bei Vertretungen!) nur noch zwischen "geprüft" und "ungeprüft" unterschieden wird.
Das habe ich nach meinem Umzug seinerzeit von Hannover nach Münster genau andersherum erlebt: In Hannover wurde auch bei Vertretungen sehr genau nach Prüfungsart (keine, D, C, B, A) differenziert, in Münster haben hingegen zumindest bis 2015 alle Vertretungen denselben Betrag bekommen.
Die Neuregelung ab 2017 in der EKiR und der EKvW habe ich auch nur mitbekommen, weil ich einmal in einem Nachbarkirchenkreis eingesprungen bin und mich darüber gewundert habe, dass die Überweisung deutlich höher ausfiel als gewohnt. Ein sanfter Hinweis auf die von mir im Nachgang recherchierten landeskirchlichen Regelungen hat dann dazu geführt, dass auch "mein" Kirchenkreis die entsprechenden Sätze zahlt und rückwirkend nachberechnet hat.
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #378
Die neuen Tarife sind Bruttovergütungen. Wenn sie nach Steuerklasse VI versteuert werden müssen (und das ist gar nicht soooo selten), bleibt davon weniger als die Hälfte und je nach Jahressumme muss man damit rechnen, dass auch die Krankenkasse noch die Hand aufhält.
Das stimmt. Zum Glück gibt es den Übungsleiterfreibetrag.
Viele Grüße
Trompetendulzian
#381 RE: Liturgisches Leben und Corona
Tja, das liebe Geld ...
Ich bekam einen Anruf - wir würden gern die Kirche mit Orgelmusik beleben, zumindest eine schöne Orgelmesse im Monat, die Leute anzieht. Man hätte eine schöne Orgel ...
Tja, ja, äh, seit 15 Jahren hat keiner mehr was dran gemacht, 3 Tasten/Töne taten nix bzw. nur pffff ...
Auf mein Angebot, nach der Reparatur für 40€ hinzufahren - 20km 1 Strecke - und Literatur zu spielen ... Naja, eigentlich zahlen sie in der Pfarre nur 12€ für die Messe ...
Mein Hinweis, schauen Sie mal auf die Handwerkerpreise und denken Sie dran, das ist brutto inklusive Fahrtkosten und Vorbereitung ...
Was soll ich sagen, die Antwort lässt noch auf sich warten ... Ob der Hinweis was bewirkt?
Für blöd verkaufen lass ich mich nicht mehr, war doch vor kurzem ein Handwerker 10 Minuten lang da - inklusive Fahrzeit kostete das 90€.
Wie heißts so schön: Der Vergleich macht Sie sicher ...
Mehr ist dazu nicht zu sagen - dann gibt es eben keine schöne Musik von mir, Corona hin oder her, Orgelleidenschaft hin oder her ...
#382 RE: Liturgisches Leben und Corona
Wenn man mitbekommt, was Karaoke-"Sängerinnen" so dafür bekommen, dass sie während der Trauung ein "Ave-Maria" oder das Cohen"-Halleluja" in ein schlecht gepegeltes Mikrophon röcheln, ist das Angebot von 12 Euronen schlicht eine bodenlose Unverschämtheit. Aber offenbar gibt es immer noch Gutwillige (oder Dumme), die sich damit abspeisen lassen.
Wenn ich zu einer Trauung als Klangkulissenschieber gebeten werde, antworte ich auf die Frage, was ich dafür verlange, immer: "Soviel wie die Gesangssolistin."
Aber - um den Bogen zum Thema des Threads zu schlagen: In coronaren Zeiten ist der Markt für diese "Virtuosen" offenbar kräftig eingebrochen. Ich kann darüber nicht so recht traurig sein. Dieser Tage hatte ich eine Hochzeit zu beorgeln, da wollte das Brautpaar richtige (und sehr passend gewählte) Choräle (vom Pfarrer gesungen) und anständiges Orgelspiel statt Auszüge aus der Hitparade. Hat Spaß gemacht ...
LG
Michael
#384 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
neue Variante, die ich bisher noch nicht erlebt habe (evangelisch-lutherische Dorfkirche):
Gemeinde singt vor und nach dem Gottesdienst vor der Kirche ein Lied (NGL, aber inhaltlich sehr gut passend, eines zur Abrahamgeschichte aus dem EG), begleitet vom Pastor auf der Westerngitarre, dazwischen in der Kirche gibt keinen Gesang, aber die übliche Orgelmusik, wobei der Organist die normalen Orgelsätze der Choräle spielt (Pastor: "Herr xy spielt 2 Strophen des Chorals...").
Angesichts dessen, dass bei uns überkonfessionell Gemeindegesang nicht zulässig ist, keine dumme Lösung für den Herbst.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Die neue Richtlinie für Österreich ist da:
Ab 21. September Mund-Nasen-Schutz während des gesamten Gottesdienstes (ausgenommen beim Kommunionempfang), Gesangreduktion auf Gloria, Psalm, Halleluja, Sanctus.
Wieder ohne Zeitlied, wieder 3 von 4 Gesängen in den ersten 5 Minuten des Gottesdienstes...
#386 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
auch im Nordosten gibt es neuen Regeln:
* Ministranten/innen sind wieder zugelassen, diese dürfen aber nur mit einziehen und keinen Dienst an Buch, Gabenbereitung etc. leisten. Weihrauch geht auch unter bestimmten Bedingungen.
* Streng genommen dürfen Organisten/innen und Kantoren/innen die Sakristei auch weiterhin nicht betreten.
* Es darf wieder ("verhalten") gesungen werden, wenigstens ein bisschen und unter strengen Bedingungen: einzelne, liturgisch bedeutsame Gesänge (Kyrie, Gloria, Antiphon zum Antwortpsalm, Halleluja, Sanktus) sind wieder möglich, wenn sonst nichts gesungen wird (auch keine gesungenen Dialoge). Insgesamt darf der Gesang 6 Minuten nicht überschreiten.
Dieser Gesang ist aber nur erlaubt, wenn maximal ein Viertel der möglichen Kirchenbesucher da sind und 2,5 m Abstand eingehalten wird oder (bei 1,5m Abstand) alle durchgängig eine "korrekt sitzende" Maske tragen.
Das bedeutet bei uns realiter, dass Singen nur in schwach besuchten Werktagsgottesdiensten möglich ist.
* (Chor-, Solo-)Sänger/innen und Instrumentalisten/innen müssen stets 2,5 m Abstand einhalten.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Gleiche Zuständ' (im Österreichischen ein hinreichend pejoratives Vokabel) wie bei uns, was den Gesang betrifft.
Der Eiertanz um das Ordinarium und die Kehrverse ist beschämend.
Es sind die Propriumsteile, die den Charakter der Messe bestimmen. Vielleicht sollten die Herren aus der KiMuKo einmal fragen, ob die Gemeinde zu Weihnachten lieber ein Sanctus, welches zigmal im Jahr gesungen wird, singen möchte - oder vielleicht doch ein Adeste fideles...
An solchen Verordnungen merkt man vor allem eines: Die Praxisferne der Verordnenden.
#388 RE: Liturgisches Leben und Corona
Vorsicht, Realsatire!
Zitat von pvh im Beitrag #386
Dieser Gesang ist aber nur erlaubt, wenn maximal ein Viertel der möglichen Kirchenbesucher da sind und 2,5 m Abstand eingehalten wird oder (bei 1,5m Abstand) alle durchgängig eine "korrekt sitzende" Maske tragen.
Singen mit aufgesetzter (ABC-)Schutzmaske war in meiner Rekrutenzeit eine beliebte (inzwischen verbotene) Übung zur Kräftigung der Lungen. Das wurde dann geübt, "bis es klappte" (d.h. bis die Ausbilder sich müde gebrüllt hatten).
Das "künstlerische Ergebnis" dürfte dieser Übung entsprechen - vorausgesetzt, der "korrekte" Sitz der Masken wurde durch Fachkräfte überprüft.
*Satiremodus aus*
LG
Michael
Hallo,
Zitat von Gemshorn im Beitrag #385
Gesangreduktion auf Gloria, Psalm, Halleluja, Sanctus.
Wieder ohne Zeitlied, wieder 3 von 4 Gesängen in den ersten 5 Minuten des Gottesdienstes
bis zum Halleluja in nur 5 Minuten? Bei uns hieße das S-Bahn-Messe, passt zwischen zwei Haltestellen... ;-)
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
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