Liturgisches Leben und Corona

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27.03.2021 00:35
avatar  Prinzipalin ( gelöscht )
#586 RE: Liturgisches Leben und Corona
Pr
Prinzipalin ( gelöscht )

Biffaro: "die Chance für die Kirchenmusik".
Da stimme ich dir zu. Grundsätzlich.
Allerdings nur, wenn nicht der Organist sagen muss" die Kirchenmusik bin ich" und nun überlegt, ob bzw. mit welchem Instrument denn eventuell die Gesangssolistin ersetzt werden könnte, in der Zeit, wo doch die Orgel "fortgeflogen" sein wird.
... und wo es verdammt schwer ist, den Chor, fast allesamt ältere Weiblein, sangesfreudig zu erhalten. "Schau, jetzt bin ich schon 80... irgendwann muss ich ja mal aufhören..."
klar tuts mir um die so erstaunlich bewegliche und glockenreine Stimme dieser Dame leid. Aber ich kann ihr ja das Singen nicht verordnen.
in einer solchen Situation hält sich mein Optimismus leider in Grenzen. Wenn Corona irgendwann vorbei ist, kann ich von vorne beginnen, einen Chor aufzubauen. Na Prost.

Das Singen lassen sich manche allerdings nicht verbieten: Als ich selber nicht gut bei Stimme war, schnell mal 711 Sanctus gespielt, damit es auch ohne Text erkennbar ist: Tralala tönte von unten herauf. Das nährt ja doch etwas die Hoffnung...
Wenigstens bleiben uns Pandemiepredigten erspart, und in den Fürbitten würde ich selber gerne unsere erste Beatmungspatientin erwähnt hören...


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27.03.2021 08:08
avatar  wohli
#587 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Zitat von Prinzipalin im Beitrag #586
... Wenn Corona irgendwann vorbei ist, kann ich von vorne beginnen, einen Chor aufzubauen. Na Prost.



Dem muss ich leider zustimmen - die NAK, die sich gerne als "singende Gemeinschaft" bezeichnet, ist natürlich auch seit einem Jahr quasi verstummt. Zwischendurch im Sommer gab es in unserer Gemeinde wenigstens durch die Möglichkeit eines Gesangquartetts eine gewisse Belebung, das wurde aber im Zuge der "2. Welle" wieder untersagt. Ein Chor generell wird "nach Corona" (was auch immer das sein soll) nicht mehr existieren, zu viele haben sich "abgeseilt" und nehmen, wenn überhaupt, nur noch virtuell teil. Auch der kräftige Gemeindegesang - und wer NAK-Gemeinden kennt weiß, dass der in der Regel auch in kleinen Gemeinden funktioniert(e) - wird vermutlich nicht wieder zurückkommen. Nach einem Jahr Abstinenz traut sich kaum jemand noch den Mund aufzutun, selbst das "Vaterunser" wird nur noch gemurmelt ...

Alles einfach nur traurig, aber eigentlich sollte man ja ...

LG Bernd


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27.03.2021 10:06 (zuletzt bearbeitet: 27.03.2021 10:09)
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#588 RE: Liturgisches Leben und Corona
Gast
( gelöscht )

Eigentlich war mein Post #583 gar nicht sooo optimistisch gemeint. Ich finde es, wie gesagt, extrem schade, dass die Gemeinschaft momentan so auseinanderbröselt - da ändern auch Online-Angebote nichts, die viele Ältere ohnehin nicht erreichen. Und "spatial distancing" (dieses ebenfalls furchtbare Wort ist lediglich noch nicht gefallen) hat als Folge immer auch "social distancing". Aber eben genau darin sehe ich als Perspektive, dass wieder ein größerer Bedarf für Gemeinschaft entstehen wird, und wie kann man die Menschen besser zusammenbringen als durch Musik, an der sie Faszination finden oder sogar selbst Teil davon werden, als Sänger oder Musiker?

Das Problem daran ist nur, wann das letztlich sein wird. Ich hatte in einem anderen Thread schon darauf hingewiesen ("CORONA für Musiker", #25), dass Singen durch die Krise empfindlichst stigmatisiert wurde. Meine Erfahrungen sind bislang dementsprechend leider so, dass im letzten Sommer trotz Hygienekonzepten und "politisch-moderater" Inzidenzwerte (die - nebenbei bemerkt - als blanke Kennziffern genommen, Schwachsinn sind) sich kaum jemand mehr in den Chor traute. Ich rechne ebenfalls damit, dass dieser Modus noch einige Zeit (Jahre?) so gehen wird. Und so leid es einem tut - man wird unter Umständen bestehende Strukturen (Chöre, vllt. sogar Gemeinden) inzwischen möglicherweise loslassen und tatsächlich einen kompletten Neuanfang machen müssen. Das schmerzt.

Aber es wird, wie gesagt, um so mehr Bedarf da sein, auch wenn der Anfang sicher schwer wird. Darum: Nicht zu sehr an Bisherigem, Gewohntem, Tradiertem kleben, sondern an dem, was aktuell möglich ist, orientieren und sich auf nach Neuem machen, wenn die Zeit da ist. Auch die Orgelmusik im Gottesdienst wird ihren stilistischen Schwerpunkt verlagern (was sie - im Rückblick - ohnehin zu jeder Zeit getan hat) - aber das ist ein anderes Thema.


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27.03.2021 10:12
#589 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Was geschieht eigentlich, wenn die Gemeinden ungehorsam sind und trotz bischöflichen Verbotes singen?


Auf Orgelsuche.

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27.03.2021 10:30
avatar  ( gelöscht )
#590 RE: Liturgisches Leben und Corona
Gast
( gelöscht )

Wenn die Frage ernst gemeint ist: Ich bin kein Kirchenrechtler, aber: Erst mal gar nichts, denke ich. Zunächst liegt das sicher im Ermessen der Gemeindeleitung (Pfarrer, Kirchengemeinderat,...), wie reagiert wird. Man wird wohl einen "dezenten" Hinweis an die Leute geben. Wenn die Gemeindeleitung mitmacht und der Gesang derart "militant" gehandhabt wird, dass der Vorfall "nach oben" gemeldet wird, wird die Gemeindeleitung "zurecht gewiesen" werden; im Extremfall würden wohl die Gottesdienste eingestellt werden, weil die Kirche die in der Corona-Verordnung unseres Bundeslandes geforderte Einhaltung der Hygieneanforderungen (in deren aktuellem Stand sie sich selbst Singverbot verordnet hat), nach eigener Einschätzung nicht mehr einhalten könne. Die Polizei kommt jedenfalls nicht...


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27.03.2021 10:30 (zuletzt bearbeitet: 27.03.2021 10:43)
avatar  Prinzipalin ( gelöscht )
#591 RE: Liturgisches Leben und Corona
Pr
Prinzipalin ( gelöscht )

Wo kein Kläger, da kein Richter...
Blöd nur, wenn man dann womöglich wegen eines Kirchenclusters in allen Medien ist....
Ich wollt grad sagen: alle unsere ortsansässigen Polizisten sind definitiv keine Kirchengeher...
... Aber vor allem würd ich mir Vorwürfe machen, wenn ich denke, dass Infektionen vermeidbar gewesen wären...

Es gibt Kollegen, die packen tatsächlich sogar zur Christmette wieder alles zusammen, wenn die Höchstzahl weit überschritten wird, und sogar Leute auf die Empore geschickt werden.

War halt dann eine Sehr Stille Nacht😁...

Ich hab halt immer das Barcelona-Duett Mercury- Montserrat Caballe vor mir.... 💦

Und andererseits gibt's Priester, die soger die Liturgie unterbrechen, um jemanden im Plenum freundlich drauf hinzuweisen, dass Maskenpflicht und die Maske wieder aufzusetzen sei.

Das ist ja das Problem: es ist überall eine andere Situation. Und es wird überall anders gehandhabt.
Erst gestern haben einige bei uns festgestellt: man bräuchte klare Vorgaben , was wir haben, ist schwammig. zb: "Liturgie so kurz als möglich". Also was jetzt?
Besser wäre (nur mal eine Idee😇). "In Gegenden mit Inzidenz - Wert ab.... darf die Palmsonntagsliturgie auf Palmsegnung, Passion und Segen beschränkt werden". Manche Priester trauen sich da einfach nichts zu kürzen...


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27.03.2021 10:45
#592 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Liturgie so kurz wie möglich.
Finde ich gar nicht so schlecht – auch abseits der Pandemie.

Derzeit scheint diese Weisung für alle Bestandteile der Liturgie Geltung zu beanspruchen – außer für die Predigt.
Derzeit erlebe ich an verschiedenen Orten, dass die eingesparte Zeit (kürzere oder gar keine Gesänge, weniger Verlautbarungen am Ende des Gottesdienstes...) beherzt in die Länge der Predigt refundiert wird.


Auf Orgelsuche.

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27.03.2021 10:47
avatar  Prinzipalin ( gelöscht )
#593 RE: Liturgisches Leben und Corona
Pr
Prinzipalin ( gelöscht )

🙄Da wurde dann ja der Sinn dahinter erkannt... 🙄


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27.03.2021 10:53
avatar  ( gelöscht )
#594 RE: Liturgisches Leben und Corona
Gast
( gelöscht )

Zitat von Prinzipalin im Beitrag #591
... würd ich mir Vorwürfe machen, wenn ich denke, dass Infektionen vermeidbar gewesen wären...

Singen bedeutet ja nicht automatisch, dass es Infektionen gibt - das hängt ganz von der aktuellen Situation ab (Anzahl Personen, Raumgröße, Verhalten) und letztlich gibt es eine Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt eine infektiöse Person im Gottesdienst sitzt - da müsste man eigentlich klar differenzieren. Nur, das tut eben niemand...

Zitat von Prinzipalin im Beitrag #591
Es gibt Kollegen, die packen tatsächlich sogar zur Christmette wieder alles zusammen...

Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung: Als wir in 2020 trotz niedriger "Inzidenzen" (also eigentlich bei weniger "Angst") mit ein paar Bläsern auf der Empore im Gottesdienst spielen wollten (natürlich unter Einhaltung aller Pflichtabstände), machte der Organist auf der Treppe kehrt und ich musste kurzerhand einspringen.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #592
beherzt in die Länge der Predigt refundiert werden.

Bei mir liegt seit dem "Singverbot" immer eine Uhr auf dem Notenbrett und ich nehme mir die Zeit für die Predigt dann auch für meine Choralbearbeitungen und Improvisationen heraus. Bislang kein Widerspruch...


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27.03.2021 11:12
avatar  wohli
#595 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #592

Derzeit erlebe ich an verschiedenen Orten, dass die eingesparte Zeit (kürzere oder gar keine Gesänge, weniger Verlautbarungen am Ende des Gottesdienstes...) beherzt in die Länge der Predigt refundiert wird.


Ich wusste gar nicht, dass du schon mal bei uns warst ...


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28.03.2021 23:32
avatar  pvh
#596 RE: Liturgisches Leben und Corona
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Gemshorn im Beitrag #589
Was geschieht eigentlich, wenn die Gemeinden ungehorsam sind und trotz bischöflichen Verbotes singen?

so etwas?
https://www.spiegel.de/panorama/wut-in-d...73-b7c3b9b68cb5

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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29.03.2021 08:33
#597 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Wie immer: Ein paar Durchgeknallte bringen die ganze Innung in Verruf. Das gilt auch für alle anderen weltanschaulichen und politischen Überzeugungen.
In meinem Wohnort gibt es einen "christlichen" Fundi, der sich konsequent weigert, Schutzbestimmungen gegen Corona einzuhalten. Ihn schütze Gott selber, weil er den richtigen Glauben habe. Ersteres wünsche ich ihm ja. Aber die Kirchengemeinde und die Landeskirchliche Gemeinschaft im Ort haben ihm dennoch vorsichtshalber Hausverbot für alle Veranstaltungen erteilt. Damit zieht er jetzt durch die regionale Bibelfundi-Szene, um zu "beweisen" wie "böse" und "unchristlich" die Kirche sei ...

Da kann man nix machen - außer "nicht mal ignorieren".

LG
Michael


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29.03.2021 08:40
#598 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #589
Was geschieht eigentlich, wenn die Gemeinden ungehorsam sind und trotz bischöflichen Verbotes singen?

Zitat von pvh im Beitrag #596
so etwas?
https://www.spiegel.de/panorama/wut-in-d...73-b7c3b9b68cb5


Hä? In der Kirche zu singen ist wohl etwas anderes als einen Journalisten zu verprügeln.


Auf Orgelsuche.

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29.03.2021 08:47
#599 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #598
Hä? In der Kirche zu singen ist wohl etwas anderes als einen Journalisten zu verprügeln.


Um Martin Luther zu zitieren: "Das ist gewisslich wahr."

LG
Michael


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29.03.2021 11:02
avatar  pvh
#600 RE: Liturgisches Leben und Corona
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Gemshorn im Beitrag #598
Hä? In der Kirche zu singen ist wohl etwas anderes als einen Journalisten zu verprügeln.


sicher; aber Augangspunkt waren Verstöße gegen die lokalen Corona-Regeln und dann passierte eben so einiges. Man sieht , wo das je nach Umständen hinführen könnte.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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