Liturgisches Leben und Corona

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20.04.2020 17:15 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2020 17:16)
avatar  SJL
#61 RE: Liturgisches Leben und Corona
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SJL

Zitat von Gemshorn im Beitrag #60
Reduktion des Gemeindegesangs also... Ob das soviel Sinn macht?


Beim engagierten Singen fliegt ja mit hoher Wahrscheinlichkeit überproportional mehr "Spucke" durch die Gegend als beim murmeln eines Gebets. Daher reduziert eine Reduktion des Gemeindegesang sicherlich das Risiko einer Tröpfcheninfektion. Wer nicht singt, verteilt weniger Viren. Die Forderung ist also m.E. nachvollziehbar.


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20.04.2020 17:22
#62 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

So hätte ich es auch verstanden.
Ob in diesem Sinne aber nicht jeder Gesang zu viel ist, kann zumindest überlegt werden.
Aber wahrscheinlich ist es so wie mit den meisten der geltenden Maßnahmen: Auch eine Reduktion hilft - statistisch gesehen - weiter.


Auf Orgelsuche.

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20.04.2020 17:28
avatar  Orgelkater ( gelöscht )
#63 RE: Liturgisches Leben und Corona
Or
Orgelkater ( gelöscht )

Für die Kirchenmusiker erscheint also ein Lichtstreif am Horizont. Sobald der Gemeindegesang wieder erlaubt ist - unter welchen Voraussetzungen auch immer - sind auch die Proben der vielen Vokalgruppierungen schon etwas mehr in Sichtweite. Corona wird wahrscheinlich weniger als Krankheitserreger unseren Chören zusetzen als durch - salopp formuliert - seine sozialen Folgen.


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20.04.2020 17:28
avatar  SJL
#64 RE: Liturgisches Leben und Corona
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SJL

Zitat von Gemshorn im Beitrag #63
Auch eine Reduktion hilft - statistisch gesehen - weiter


Ja, darum geht es vermutlich. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es ohnehin nicht.

Vielleicht darf man bei der Orgel auch keine spuckenden Register verwenden


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20.04.2020 18:55
#65 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Es sei denn, man legt jeder Gedacktpfeife eine Atemschutzmaske an ...

Ich stell' mir den leicht irritierten Blick des Apothekers vor, wenn ich 58 Masken für die Orgel kaufen wollte ...

LG
Michael


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20.04.2020 21:06
avatar  wohli
#66 RE: Liturgisches Leben und Corona
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naja, Clemens hat ja bereits in der Bildergalerie gepostet, wie das aussehen könnte ... Falls du FFP3 brauchst, mache ich dir ein Angebot .... Im Moment könnte ich 4200 Stück gegen Vorkasse (!!!) für lächerliche 25.000€ erwerben ... Natürlich plus MwSt ...


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20.04.2020 21:19
#67 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Zitat von wohli im Beitrag #67
Natürlich plus MwSt ...


19 oder 7 Prozent? Davon hinge u. U. meine Kaufentscheidung ab ...
Wenn die FDP weitere Steuererleichterungen für Hochvermögende durchsetzt, kommen wir sicher ins Geschäft.
Ich verkauf' die Masken dann für einen Krügerrand pro Stück. Und vom Gewinn machen wir einen drauf .

LG
Michael


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20.04.2020 21:21
#68 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Der Thread war eigentlich für ein bestimmtes Thema gedacht, meine Herren.

In der Plauderecke ist so viel Platz, da könnt ihr gewiss einen eigenen Satire-Thread öffnen.

Hier bitte back to topic.


Auf Orgelsuche.

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20.04.2020 21:25
#69 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Na, so eine elegante Vorlage zum Blödeln muss man doch verwandeln.

Aber gut: Eh Du einen Elfmeter pfeifst, werden wir wieder gaaaaaanz seriös ....

LG
Michael


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20.04.2020 22:24
#70 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Zitat von Orgelkater im Beitrag #64
Für die Kirchenmusiker erscheint also ein Lichtstreif am Horizont. Sobald der Gemeindegesang wieder erlaubt ist - unter welchen Voraussetzungen auch immer - sind auch die Proben der vielen Vokalgruppierungen schon etwas mehr in Sichtweite. Corona wird wahrscheinlich weniger als Krankheitserreger unseren Chören zusetzen als durch - salopp formuliert - seine sozialen Folgen.

gottesdienste mit einschränkungen sind in sichtweite, chorproben dagegen sehe ich lange nicht: https://www.nzz.ch/international/coronav...chgl-ld.1551851 Daraus: "Die wichtigsten Ansteckungswege fasst der Arzt und Epidemiologe Allerberger so zusammen: «Après-Ski und Chöre.»".


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21.04.2020 10:14
avatar  Positiv
#71 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Wie es nach meiner Einschätzung aussieht, dürfte das normale Messeerleben ab 4. Mai bei uns wieder starten und ich werde auf der Orgelempore mit Abstand meine Aufgaben erfüllen. Katholischerseits war die letzte Messe noch am 15.03. abends als alle anderen schon die Türe geschlossen hielten. Am 13.03. hatten wir im gefüllten großen Wohnzimmer noch eine evangelische Chorprobe für den Ostermontag. Ich habe es offensichtlich gesund überstanden. Mittlerweile habe ich von einer Chorprobe in den USA gelesen, bei denen von 60 Sängern 45 angesteckt wurden und zwei starben. Da ist mir das gemeinsame Singen mit oder ohne Mundschutz vorerst vergangen.

Mittlerweile sind die Preise für Webcams um 400 % gestiegen und auch ich habe Freude an Meetings über zoom.us oder Skype gefunden. Es wäre ein Gewinn, wenn diese Art der Kommunikation zukünftig selbstverständlicher würde. Für ein erstes Zusammenspiel mit Instrumenten oder Ansingproben ginge das auf jeden Fall. Wir hätten mit dieser Variante der Gemeinsamkeit wieder mehr Zeit mit den Nachbarn zu reden, da sich der umweltschädliche Aufenthalt in Verkehrsmitteln zeitlich reduzieren würde. Oder ist meine Telefonstrahlung etwa auch nicht CO2 neutral? Ein Sakralorgelforumsonlinemeeting als Ersatz für das Forumstreffen im Mai?


Michael


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21.04.2020 10:23
#72 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Das mit den Webcams habe ich von einem Freund gehört, der im Ausland für eine Computerfirma arbeitet, derzeit aber Homeoffice in seinem Elternhaus in Österreich macht. Für heute bat er mich um eine alte Webcam (die ich glücklicherweise auch nach Jahre noch nicht entsorgt hatte), damit er an einer Zoom-Konferenz teilnehmen kann.

Kennt ihr die virtual choir Projekte von Eric Whitacre? Da gibt es Videos auf YT, wo eine riesige Anzahl an (exzellenten) Sängern per Dirigatvideo ihre Stimme zuhause per Videoaufnahme eingesungen haben. Später wurde das ganze computergestützt zusammengeschnitten und zu einer einzigen großen Chordarbietung verschmolzen. Klingt beeindruckend.

Beispiel Lux aurumque:


Auf Orgelsuche.

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21.04.2020 16:59
avatar  mvn
#73 RE: Liturgisches Leben und Corona
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mvn

Im Monat Mai finden in den evang. ref. Kirchgemeinden in der CH normalerweise die Konfirmationen statt für die Schulabgänger - meistens mehrere - ja nach Grösse der Kirchgemeinden.

Das sind festliche, traditionelle Familien- und Verwandtschaft-Anlässe
Eine meiner Kirchgemeinden hat sich nun für eine pragmatische Lösung entschieden:

Am 17. Mai findet eine "Kleingruppen-Konfirmation" statt - 5 - 6 Gruppen à max. 5 Personen (Lockout-Auflage) - Dauer ca. 15 Minuten / pro Gruppe).

Vorgesehen Liturgie:
Kurzes Orgeleingangsspiel - kurze Ansprache - Überreichung der Konfirmationszeugnisse - kurzes Orgelausgangsspiel

P.S. Die Konfirmation hat die Bedeutung, dass die "Religionsverantwortung", die die Eltern für ihre Kinder anlässlich der Taufe übernommen haben, nun auf die Jugendlichen in vollem Umfang übergeht.

Ich bin gespannt, wie diese "Klein-Massen-Abfertigung" ankommt - und vor allem, wie die Jugendlichen reagieren.

Mir als Organist bleibt nun die Aufgabe, für diesen sehr speziellen Anlass die richtige Orgelliteratur auszuwählen. Was würdet ihr spielen?

LG
Martin

2014 - 2020 Gloria Concerto 234 DLX
2020 - ......... Gloria Concerto 350 Trend


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21.04.2020 17:17
#74 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Moderator

Ja, der Mai ist der klassische Konfirmationsmonat. Bei uns sind alle Konfirmationen bis zur Normalisierung der Lage verschoben - wann immer das sein mag.

Prekärer ist die Lage bei Ereignissen, die sich nur schwer verschieben lassen - wie Trauerfeiern. In zwei eng befreundeten, kirchlich sehr engagierten Familien ist kurz vor und an Ostern eine Oma gestorben (nicht an Corona). Beides Großfamilien mit weiter Verzweigung und Vernetzung hier in der Umgebung. Normaler Weise wären das Trauerfeiern gewesen, bei denen die jeweiligen Wohnortkirchen die Menschen kaum gefasst hätten. Jetzt gab es Beisetzungen mit abgezähltem Teilnehmerkreis, zu dem nicht einmal die Enkel gehörten. Einer meiner Freunde war stinksauer und hat dem in einem Brief an den Superintendenten und den Präses Luft gemacht. Er wirft den Kirchen vor, dass ihre "Lobbyarbeit" für Gottesdienste offenbar schlechter ist als die von Autohäusern und Baumärkten für ihre Öffnung.

Ich kann ihn grundsätzlich verstehen. Wohin driftet eine Gesellschaft, in der man sich zwar seit heute wieder einen neuen SUV kaufen kann, aber nicht einmal den Toten die ihnen gebührende Ehre erweisen darf?

Ich denke, da geht es mehr an die Grundfesten unserer Gesellschaft als bei Quadratmetergrößen von Kaufhäusern und offenen oder geschlossenen Fitness-Studios ...

Und ich würde mir wünschen, dass das in nachcoronaren Zeiten, die hoffentlich bald kommen, öffentlich ausdiskutiert wird.

LG
Michael


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21.04.2020 20:31
#75 RE: Liturgisches Leben und Corona
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Administrator

Ich rechne damit, dass nach der Krise eine Prozessflut durchs Land rollen wird... Vieles, was in der Krisensituation beklatscht wurde, wird nach Entspannung der Lage inkriminiert werden. Es beginnt ja schon.

In Österreich soll es mit den Gottesdiensten ab Mitte Mai wieder losgehen*) - unter weiterer Beachtung der Abstandsvorschriften. Große Kirchen sind da im Vorteil, an den Domen hätte man wohl auch die vergangenen Wochen eine stattliche Anzahl von Menschen gefahrlos zu den Liturgien zulassen können; eine intelligente Sitzplatzlogistik und ein paar Orderdienste, und vieles wäre möglich gewesen. Aber die Kirchen waren bei uns unter den Ersten, die geschlossen haben. Es ist nicht leicht, den Gedanken abzuweisen, dass dieser "vorauseilende Gehorsam" den Hintergrund hatte, einem staatlichen Eingriff zuvor zu kommen.

*) Quelle: https://religion.orf.at/stories/3001700/


Auf Orgelsuche.

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