Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Liturgisches Leben und Corona
#61 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Gemshorn im Beitrag #60
Reduktion des Gemeindegesangs also... Ob das soviel Sinn macht?
Beim engagierten Singen fliegt ja mit hoher Wahrscheinlichkeit überproportional mehr "Spucke" durch die Gegend als beim murmeln eines Gebets. Daher reduziert eine Reduktion des Gemeindegesang sicherlich das Risiko einer Tröpfcheninfektion. Wer nicht singt, verteilt weniger Viren. Die Forderung ist also m.E. nachvollziehbar.
Für die Kirchenmusiker erscheint also ein Lichtstreif am Horizont. Sobald der Gemeindegesang wieder erlaubt ist - unter welchen Voraussetzungen auch immer - sind auch die Proben der vielen Vokalgruppierungen schon etwas mehr in Sichtweite. Corona wird wahrscheinlich weniger als Krankheitserreger unseren Chören zusetzen als durch - salopp formuliert - seine sozialen Folgen.
#65 RE: Liturgisches Leben und Corona
#67 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von wohli im Beitrag #67
Natürlich plus MwSt ...
19 oder 7 Prozent? Davon hinge u. U. meine Kaufentscheidung ab ...
Wenn die FDP weitere Steuererleichterungen für Hochvermögende durchsetzt, kommen wir sicher ins Geschäft.
Ich verkauf' die Masken dann für einen Krügerrand pro Stück. Und vom Gewinn machen wir einen drauf .
LG
Michael
#69 RE: Liturgisches Leben und Corona
#70 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Orgelkater im Beitrag #64
Für die Kirchenmusiker erscheint also ein Lichtstreif am Horizont. Sobald der Gemeindegesang wieder erlaubt ist - unter welchen Voraussetzungen auch immer - sind auch die Proben der vielen Vokalgruppierungen schon etwas mehr in Sichtweite. Corona wird wahrscheinlich weniger als Krankheitserreger unseren Chören zusetzen als durch - salopp formuliert - seine sozialen Folgen.
gottesdienste mit einschränkungen sind in sichtweite, chorproben dagegen sehe ich lange nicht: https://www.nzz.ch/international/coronav...chgl-ld.1551851 Daraus: "Die wichtigsten Ansteckungswege fasst der Arzt und Epidemiologe Allerberger so zusammen: «Après-Ski und Chöre.»".
Wie es nach meiner Einschätzung aussieht, dürfte das normale Messeerleben ab 4. Mai bei uns wieder starten und ich werde auf der Orgelempore mit Abstand meine Aufgaben erfüllen. Katholischerseits war die letzte Messe noch am 15.03. abends als alle anderen schon die Türe geschlossen hielten. Am 13.03. hatten wir im gefüllten großen Wohnzimmer noch eine evangelische Chorprobe für den Ostermontag. Ich habe es offensichtlich gesund überstanden. Mittlerweile habe ich von einer Chorprobe in den USA gelesen, bei denen von 60 Sängern 45 angesteckt wurden und zwei starben. Da ist mir das gemeinsame Singen mit oder ohne Mundschutz vorerst vergangen.
Mittlerweile sind die Preise für Webcams um 400 % gestiegen und auch ich habe Freude an Meetings über zoom.us oder Skype gefunden. Es wäre ein Gewinn, wenn diese Art der Kommunikation zukünftig selbstverständlicher würde. Für ein erstes Zusammenspiel mit Instrumenten oder Ansingproben ginge das auf jeden Fall. Wir hätten mit dieser Variante der Gemeinsamkeit wieder mehr Zeit mit den Nachbarn zu reden, da sich der umweltschädliche Aufenthalt in Verkehrsmitteln zeitlich reduzieren würde. Oder ist meine Telefonstrahlung etwa auch nicht CO2 neutral? Ein Sakralorgelforumsonlinemeeting als Ersatz für das Forumstreffen im Mai?
Michael
Das mit den Webcams habe ich von einem Freund gehört, der im Ausland für eine Computerfirma arbeitet, derzeit aber Homeoffice in seinem Elternhaus in Österreich macht. Für heute bat er mich um eine alte Webcam (die ich glücklicherweise auch nach Jahre noch nicht entsorgt hatte), damit er an einer Zoom-Konferenz teilnehmen kann.
Kennt ihr die virtual choir Projekte von Eric Whitacre? Da gibt es Videos auf YT, wo eine riesige Anzahl an (exzellenten) Sängern per Dirigatvideo ihre Stimme zuhause per Videoaufnahme eingesungen haben. Später wurde das ganze computergestützt zusammengeschnitten und zu einer einzigen großen Chordarbietung verschmolzen. Klingt beeindruckend.
Beispiel Lux aurumque:
Im Monat Mai finden in den evang. ref. Kirchgemeinden in der CH normalerweise die Konfirmationen statt für die Schulabgänger - meistens mehrere - ja nach Grösse der Kirchgemeinden.
Das sind festliche, traditionelle Familien- und Verwandtschaft-Anlässe
Eine meiner Kirchgemeinden hat sich nun für eine pragmatische Lösung entschieden:
Am 17. Mai findet eine "Kleingruppen-Konfirmation" statt - 5 - 6 Gruppen à max. 5 Personen (Lockout-Auflage) - Dauer ca. 15 Minuten / pro Gruppe).
Vorgesehen Liturgie:
Kurzes Orgeleingangsspiel - kurze Ansprache - Überreichung der Konfirmationszeugnisse - kurzes Orgelausgangsspiel
P.S. Die Konfirmation hat die Bedeutung, dass die "Religionsverantwortung", die die Eltern für ihre Kinder anlässlich der Taufe übernommen haben, nun auf die Jugendlichen in vollem Umfang übergeht.
Ich bin gespannt, wie diese "Klein-Massen-Abfertigung" ankommt - und vor allem, wie die Jugendlichen reagieren.
Mir als Organist bleibt nun die Aufgabe, für diesen sehr speziellen Anlass die richtige Orgelliteratur auszuwählen. Was würdet ihr spielen?
LG
Martin
#74 RE: Liturgisches Leben und Corona
Ja, der Mai ist der klassische Konfirmationsmonat. Bei uns sind alle Konfirmationen bis zur Normalisierung der Lage verschoben - wann immer das sein mag.
Prekärer ist die Lage bei Ereignissen, die sich nur schwer verschieben lassen - wie Trauerfeiern. In zwei eng befreundeten, kirchlich sehr engagierten Familien ist kurz vor und an Ostern eine Oma gestorben (nicht an Corona). Beides Großfamilien mit weiter Verzweigung und Vernetzung hier in der Umgebung. Normaler Weise wären das Trauerfeiern gewesen, bei denen die jeweiligen Wohnortkirchen die Menschen kaum gefasst hätten. Jetzt gab es Beisetzungen mit abgezähltem Teilnehmerkreis, zu dem nicht einmal die Enkel gehörten. Einer meiner Freunde war stinksauer und hat dem in einem Brief an den Superintendenten und den Präses Luft gemacht. Er wirft den Kirchen vor, dass ihre "Lobbyarbeit" für Gottesdienste offenbar schlechter ist als die von Autohäusern und Baumärkten für ihre Öffnung.
Ich kann ihn grundsätzlich verstehen. Wohin driftet eine Gesellschaft, in der man sich zwar seit heute wieder einen neuen SUV kaufen kann, aber nicht einmal den Toten die ihnen gebührende Ehre erweisen darf?
Ich denke, da geht es mehr an die Grundfesten unserer Gesellschaft als bei Quadratmetergrößen von Kaufhäusern und offenen oder geschlossenen Fitness-Studios ...
Und ich würde mir wünschen, dass das in nachcoronaren Zeiten, die hoffentlich bald kommen, öffentlich ausdiskutiert wird.
LG
Michael
Ich rechne damit, dass nach der Krise eine Prozessflut durchs Land rollen wird... Vieles, was in der Krisensituation beklatscht wurde, wird nach Entspannung der Lage inkriminiert werden. Es beginnt ja schon.
In Österreich soll es mit den Gottesdiensten ab Mitte Mai wieder losgehen*) - unter weiterer Beachtung der Abstandsvorschriften. Große Kirchen sind da im Vorteil, an den Domen hätte man wohl auch die vergangenen Wochen eine stattliche Anzahl von Menschen gefahrlos zu den Liturgien zulassen können; eine intelligente Sitzplatzlogistik und ein paar Orderdienste, und vieles wäre möglich gewesen. Aber die Kirchen waren bei uns unter den Ersten, die geschlossen haben. Es ist nicht leicht, den Gedanken abzuweisen, dass dieser "vorauseilende Gehorsam" den Hintergrund hatte, einem staatlichen Eingriff zuvor zu kommen.
*) Quelle: https://religion.orf.at/stories/3001700/
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!