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Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Orgelfan im Beitrag #733
Schon Kant hat gesagt, "Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bemühen". ...
Wann wachen die Menschen endlich auf.
Indeed. Nachdem mantraartig "Impfen nützt - impfen schützt" monatelang in 20min-Takt aus allen Medien abgesondert wurde wird nun leider trotz allem immer deutlicher: Geimpfte und Genesene seien Teil der Infektionsentwicklung in Deutschland (Zitat des Noch-Gesundheitsministers, der sich nun kurz vor seinem Abgang erlaubt endlich mal Tacheles zu reden - um dann das Feld und die Baustelle vermutlich dem Jecken KL zu überlassen). Mittlerweise hat man den Eindruck, dass genau der oben erwähnte Verstand bei vielen spätestens mit der BoosterImpfung weggeblasen wurde ...
PS: Ich bin weder Querdenker noch Impfgegner und auch kein AfD-Wähler. Allerdings erlaube ich mir Kant ernst zu nehmen. Übrigens ist Samuel Hahnemann da noch "kantiger" als Kant mit seinem "Aude sapere" ...
PPS: Es wäre schön, wenn in diesem Thread man sich wieder mehr mit dem eigentlich im Titel Benannten beschäftigt würde, getreu dem Motto "Schuster, bleib bei deinen Leisten" (Volksmund):
Ideen, Vorschläge, Hilfe und Anregungen zu geben, um auch in diesen Zeiten unserer originären Aufgabe gerecht zu werden ...
Wir Schweizer denken eher etwas pragmatisch:
- "Normale Gottesdienste": ohne Zertifikatspflicht ( 2G oder 3G) - max. 50 Besucher inkl. Mitwirkende - damit musste bisher niemand abgewiesen werden.
- "Feiertags Gottesdienste" (Reformationssonntag, Ewigkeitssonntag, Heiliger Abend, Weihnachten) - mit Zertifikatspflicht (2G oder 3G) - max. Besucher je nach Kirchengrösse (ca. 100 bis 300). Interessente wissen im Voraus, ob sie teilnehmen können.
- Auch die CH-Fallzahlen steigen exponentiell - Spitäler kommen an Leistungsgrenzen - Booster-Impfung verzögert sich...
Bin sehr gespannt, wie sich die Situation entwickelt! Da haben wir Experten, die Modelle seit Monaten voraussagen und Politiker, die immer wieder erstaunt sind über die aktuelle Entwicklung...
LG
Martin
(
gelöscht
)
#738 RE: Liturgisches Leben und Corona
Oh, wir Deutschen denken da gar nicht sehr viel anders: Reguläre Gottesdienste sind ebenfalls (noch) ohne Zertifikatspflicht (das hinge mit dem Grundrecht der Religionsausübung zusammen), für Kasualien wird bei uns "3G" verlangt, und wenn sich abzeichnet, dass es in der Kirche "voll" werden könnte, wird um Voranmeldung gebeten - dann reduziert sich die Besucherzahl bereits von selbst. Gesungen werden darf bei uns noch, aber es wurden gerade bereits die ersten Veranstaltungen (zum 1. Advent) abgesagt. Mal sehen, wie es weitergeht...
Mir persönlich, macht es nicht (mehr) viel aus, ob im Gottesdienst tatsächlich Lieder gesungen werden oder ob ich stattdessen mal eine längere Choralbearbeitung oder eine Improvisation über ein zeitlich-liturgisch passendes Thema einbringen darf. Der Gesang ist über die letzten Jahrzehnte ohnehin leider immer schwächer geworden. Mir ist inzwischen tatsächlich sogar eher wichtig, dass die Musik in Qualität, Dauer und Stellenwert dem gesprochenen Wort nicht übermäßig nachsteht.
#739 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
heute im Gottesdienst trugen - trotz Stufe Gelb in der Region - 3/4 keine Masken und auch beim Singen wurden keine Masken aufgesetzt. Ich denke, dass viele einfach uninformiert sind, auch weil sich die Regeln ja häufig ändern und sich auch noch zwischen Werktag und Sonntag unterscheiden. Letzteres ist zwar korrekt (Anzahl der Gottesdienstbesucher bezogen auf die Fläche der Kirche), trägt aber nur zur Verwirrung vieler Leute bei. Im Grunde müssten die Zelebranden jeweils ansagen, welche Regeln gelten, weil auch der Einlassdienst oft überfordert ist. Ich bin es durch meinen Beruf gewohnt, immer auf dem Stand zu sein und sehr genau die Regeln zu kennen und zu beachten, aber die ehrenamtlichen Küster und Einlasshelfer?
@Biffaro: Auf die Möglichkeit einer heftigen 4. Welle, also die jetzige Entwicklung, wurde von Seiten der Wissenschaft ja schon im Sommer nachdrücklich hingeweisen. Tatsächlich verstehen viele Leute einfach nicht, dass auch Geimpfte krank werden können und lassen alle Vorsicht sausen. Die Impfungen bieten aber ja eigentlich einen super Schutz, deutlich besser und zielgenauer als die üblichen Grippeimpfungen, jedenfalls bei den bisherigen Covid19-Varianten. In Hamburg und im Nordosten sind die Inzidenzen bei Ungeimpften knapp 10x höher als bei Geimpften. Dass regelmäßige Auffrischungen notwendig sein werden, kennt man ja auch von der Grippeschutzimpfung her. Dennoch habe ich beruflich natürlich lieber mit Ungeimpften zu tun, die aufpassen und sich regelmäßig testen (lassen), als mit Geimpften, die 3 x pro Woche Party machen.
Da Erklärungen mit Wahrscheinlichkeiten von den meisten Leuten inkl. Freuden und Bekannten nicht verstanden werden*, versuche ich jetzt, das Ganze mit einer "Winterreifenmetapher" zu erklären: Also etwa:
* Wenn man feststellt, dass an allen Unfällen im Winter Autos mit Winterreifen beteiligt waren, heißt das dann, das Winterreifen keinen Nutzen für die Fahrsicherheit bringen?
* Wenn man Winterreifen hat, kann man dann bei Schnee und Eis so schnell fahren wie im Sommer, muss man seine Fahrweise also nicht anpassen?
* Winterreifen fahren sich ab und altern, so dass man regelmäßig neue kaufen muss.
* usw.
Diese Metapher funktioniert erstaunlich gut. Bei vielen Leuten, die eher ihren Bauchgefühlen folgen als rational abwägen und entscheiden (auch weil sie das häufig gar nicht können), ist das vielleicht hilfreich.
Ich beneide die Entscheidungsträger derzeit nicht, die aktuell persönliche Gesundheit, Freiheitsrechten, Folgen für Wirtschaft und Bildung u.a. bei ihren Entscheidungen abwägen müssen. Insbesondere die Komplexität und die gegenseitigen Abhängigkeiten sind da schon erheblich.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
* Es gibt auch viele Studien dazu, dass Menschen sich aufgrund alter "Programmierungen" schwer tun, rational auf der Basis der Abwägung von Wahrscheinlichkeiten zu handeln.
In den Monaten, inzwischen: Jahren der Pandemie habe ich eines gelernt: Unsere Bischöfe sind die besseren Gesundheitsexperten. Sobald eine neue staatliche Regelung in Kraft trat, wurde diese hinsichtlich der Schärfe von einer bischöflichen Rahmenordnung eifrig überboten.
Ich finde das großartig.
In besonderer Weise wurde man der pandemische Kompetenz der Oberhirten ansichtig im Umstand, dass bischöflicherseits alles getan wurde - bis hin zur Absage von Gottesdiensten im letzten Jahr - um eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus im Gottesdienst zu unterbinden. Die Demontage des Allgemeinen Gesangs (nach Wiederaufnahme des liturgischen Betriebs) war ein besonderes Glanzstück der höchst pastoralen Anordnungen.
Bis heute widerstehen die hochwürdigen Herren der gewiss satanischen Versuchung, eine 2G-Regelung auch für Gottesdienste in Betracht zu ziehen; man wolle schließlich niemanden von der Feier ausschließen, heißt es. Zugleich liest man jedoch in noch jeder Rahmenordnung den Satz: "Wer sich krank fühlt, bleibt zuhause."
Nochmals: In Ehrfurcht ziehe ich meinen Hut vor so viel virologischer Kompetenz.
Wer nun denkt, aus meinen Zeilen ein gewisses Maß an Ironie herausgelesen zu haben, dem rufe ich fröhlich zu:
Wie wahr!
#741 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #741
Für mich gelten diese 3 G(ehirnbenutzer)-Regeln:
1. Lass' Dich impfen.
2. Sei vorsichtig.
3. Lass' Dich nicht hysterisieren - von wem auch immer.
LG und coronafreie Zeit
Michael
Eben konnte ich mich für die 3. Impfung (Booster) in der CH anmelden und habe einen definitiven Termin erhalten. Als Angehöriger einer vulnerablen Gruppe ist das toll für mich!
Die beiden ersten Impfungen sind bei mir ohne "Begleiterscheinungen" verlaufen. Ich fühle mich geschützt - trotz Einhalten grundsätzlicher Schutzmassnahmen - muss mir überhaupt keine Sorgen, Fragen und Gedanken machen - für mich eine ideale Ausgangslage...
LG
Martin
#743 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #741
Für mich gelten diese 3 G(ehirnbenutzer)-Regeln:
1. Lass' Dich impfen.
2. Sei vorsichtig.
3. Lass' Dich nicht hysterisieren - von wem auch immer.
o^ (= Daumen hoch).
Die Brennpunkte der Infektion scheinen derzeit auch eher Clubs und Bars und weniger Gottesdienste und Wochenmärkte zu sein. Allerdings habe ich beruflich (vermutlich) viel mit Clubbesucher*innen zu tun. Daher arbeite ich mit CO2-Ampel und versuche mit Dauerlüftung (ein paar gekippte Fenster) den C02-Anstieg auf unter ca. 500-600 ppm zu halten. Wenn es höher geht, mache ich Stoßlüftung. Das geht alles ganz ruhig und ohne Panik und Hektik!
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#744 RE: Liturgisches Leben und Corona
Habe heute auch meinen Booster - Termin bekommen, grade noch rechtzeitig vor Ablauf der 6 Monate. Die Termine werden jetzt richtig eng. Also rechtzeitig Termin holen. Denn ich gehe davon aus, dass der Impfschutz nach Ablauf der 6 Monate nach der 2t Impfung erlischt. Unsere Politiker - Pappnasen sind ja zu unfähig das Volk richtig vorzubereiten und zu sensibilisieren.
Zitat von pvh im Beitrag #743
Die Brennpunkte der Infektion scheinen derzeit auch eher Clubs und Bars und weniger Gottesdienste und Wochenmärkte zu sein.
Eher, aber nicht ausschließlich. Mir hat Mitte Oktober ein Kirchenchorsänger seine Viren ins Gesicht geblasen. Zum Glück hat bei mir die Impfung "gehalten" aber die Empore dieser Gemeinde war zwischenzeitlich fast leer.
In meinen Gemeinden wird inzwischen das durchgängige Tragen einer FFP-2-Maske vor Messbeginn vom Pfarrer dringend empfohlen und von nahezu allen umgesetzt.
LG, Ulrich, bereits geboostered mit den gleich heftigen Nebenwirkungen wie die Erstladung.
Ganz schwieriges Thema. Meine Thesen:
1. Ist es sinnvoll, das öffentliche Leben erneut einzuschränken? Ja. Bei der unterirdischen Impfquote (inkl. Booster-Impfung). Fun Fact: Was wir hier landläufig als Lockdown bezeichnen, ist ja eher ein Witz.
2. Ist es populär, das zu tun? Nein.
3. Ist es sinnvoll, auch und gerade für die Kirchen, den Rahmen des gesetzlich möglichen voll auszuschöpfen? Nein.
4.Warum nicht? Die gesetzlichen Vorgaben kranken daran, dass sie das Ergebnis von ängstlichen Politikern sind. Die a) wiedergewählt werden wollen, und b) wiedergewählt werden wollen. Sie sind interessengeleitet, und daher eher sowas wie der kleinste gemeinsame Nenner, als der große Wurf. Der gesetzliche Rahmen bildet also eher diese unsichere Gemengelage ab, als dass er ein relevanter Indikator für den tatsächlichen Zustand des pandemischen Treibens ist.
Vor diesem Hintergrund sind die Kirchen m.E. bestens beraten, die Regelungen im Sinne des Schutzes des Lebens (gerade der Schwächsten) zu verschärfen.
5. Grundsätzlich stelle ich fest, dass die Entscheidungsschwäche für weitere Maßnahmen auch daher rührt, dass alle sich gewünscht haben, dass es nun endlich vorbei sein möge. Wir sind hier aber nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses.
Ich habe in meinem näheren Umfeld alles erleben müssen: Corona-Tote und schwere Corona-Verläufe (auch von Geimpften). Das damit einhergehende Leid überwiegt den Schaden weiterer, ernsthafter (sic!) Beschränkungen des öffentlichen Lebens für mich bei weitem.
Beste Grüße
Zitat von pvh im Beitrag #739
Auf die Möglichkeit einer heftigen 4. Welle, also die jetzige Entwicklung, wurde von Seiten der Wissenschaft ja schon im Sommer nachdrücklich hingeweisen.
Ja, aber es wurde trotzdem von einer "Herdenimmunität" gefaselt [siehe hier], die mit unseren SARS-CoV-2 Vakzinen jedoch nie erreichbar war, weil die Verbreitung des Virus damit gar nicht signifikant eingedämmt wird. So bin ich, wie wohl viele andere Menschen, davon ausgegangen, dass wir diesen Winter zwar wieder eine "Welle" kriegen, allerdings wg. der Impfungen mit deutlich niedrigeren Infektionszahlen - dem ist leider nicht so, wie wir jetzt wissen - im Gegenteil, es ist schlimmer denn je, weil die Maßnahmen gegen die Ungeimpften das Problem nicht lösen können. Das Gleichnis von den Winterreifen ist zwar hübsch, aber ich denke, es ist ja unbestritten, dass die Impfstoffe wirksam sind, sonst hätten wir eine noch weitaus Hospitalisierung und auch Lethalität zu beobachten. (Und so richtige "Corona-Leugner" kenne ich in meinem Umfeld gar nicht.)
Zitat von Gemshorn im Beitrag #740
In Ehrfurcht ziehe ich meinen Hut vor so viel virologischer Kompetenz.
Ja, das ist leider auch meine Beobachtung über die letzten 1 1/2 Jahre Pandemie: Die Kirche (bzw. deren selbsternannte "Experten") will es mit ihren eigenen Regularien irgendjemandem immer ganz besonders "recht" machen...
Zitat von Geigenprinzipal im Beitrag #746Nicht die Impfquote, sondern die hohen Infektionszahlen sind das Problem - der Rest (d.h. dass dann die Fallzahlen der Erkrankungen und Impfdurchbrüchen ansteigen) ist Statistik.
Ja. Bei der unterirdischen Impfquote (inkl. Booster-Impfung).
Zitat von Geigenprinzipal im Beitrag #746So ist es - aber man kann inzwischen genau hinschauen, was sein muss, was sein kann und was eben nicht.
Das damit einhergehende Leid überwiegt den Schaden weiterer, ernsthafter (sic!) Beschränkungen des öffentlichen Lebens für mich bei weitem.
#750 RE: Liturgisches Leben und Corona
Letztlich kann jede Statistik so gedreht werden, wie man sie braucht, wenn man die Parameter entsprechend definiert. Wenn lt. RKI vollständig geimpfte mit positivem Coronanachweis nicht als Impfdurchbrüche (was für ein verniedlichendes Wort, früher nannte man so was Impfversager) gelten, wenn sie keine Symptome haben aber positiv getestete Ungeimpfte ohne Symptome als Corona-Fälle gezählt werden, weiß man woher die die hohen Inzidenzen bei Ungeimpften kommen ... Kant lässt grüßen und wird noch mal mein bester Freund ...
Übrigens: Mit PCR-Test kann man "alles in fast jedem" nachweisen. Deshalb hat deren Erfinder die Nutzung für diagnostische Zwecke ja auch abgelehnt ...
PS: Dass Corona durchaus richtig fies sein kann ist mir durchaus bewusst
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