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Bärpfeifes Orgel
Hallo,
Zitat von Bärpfeife im Beitrag #33
Gibt's auch ein System, das sich beim Spielen eher wie eine mechanische Traktur anfühlt? Oder sind wir da wieder bei UHT angelangt?
hmm, wie welche? An der Ladegastorgel im Schweriner Dom ist je nach Manual angesicht von 10 m Traktur Schwerstarbeit zu leisten (wenn man nicht die Barkermaschine benutzt, die beim letzten Mal aber nicht ging), so dass man sich um den Druckpunkt gar nicht kümmern kann, während sich das obere Manual unsere kleinen II/P 16-19 leichter als ein Cembalo spielt.
Hier im Nordosten gibt es übrigens auch mechanische Orgeln mit Bakelit-Tasten, auch das ist historisch...
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Hallo Bärpfeife,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
Vor 1 1/2 Jahren stand ich vor den gleichen Problemen wie du, beschrieben im Faden "Meine Teuflische Hoffrichter-Orgel". Erschwerend kam bei mir dazu, daß die Orgel transportabel sein soll, also stabiler Unterbau für zuhause und Metallgestell für unterwegs. Die Tastaturen habe ich direkt bei UHT (Sebastian Luck) ausgesucht, kalibrieren lassen und gekauft. Den Spieltisch hat Hoffrichter gebaut, die 8/4/2 Abstrahlung hat Christoph Klug von Teufel konzipiert.
Unterm Strich kommt mich alles zusammen einige Tausend € günstiger als eine LIVE III von der Stange.
Leider steht die fertige Orgel dank Corona immer noch in Salzwedel.:cry2:
#49 RE: Bärpfeifes Orgel
Zum Thema Viscount Standard-Klaviaturen hat unser Mitforianer ahlborn einige interessante Beiträge verfasst, die ich hier verlinke, da sie etwas schwer zu finden sind:
Viscount Standardklaviatur: Grundsätzliches
Viscount Standardklaviatur. Tastengewichtung
Ahlborn kann auch etwas zur AWK-Klaviatur berichten, da er diese in seiner kleinen Orgel, die er meines Wissens vorrangig für Barockmusik angeschafft hat, verbaut hat. Wühl dich mal durch seine Beiträge!
In der von Clemens angesprochenen Hymmersive hättest du sowohl die Möglichkeit, die Viscount-Standardklaviaturen zu nutzen als auch die AWK-Option zur Verfügung.
Falls du dich für Instrumente der Fa. Hoffrichter interessierst, wäre in Süddeutschland die Fa. Kienle in Ditzingen eine erreichbarere (im Vergleich zu Salzwedel) Anlaufstelle.
Eine Alternative (dritter Spieltisch von oben) zur Hymmersive inklusive der Option auf Orgelbauerklaviaturen mit von dir spezifizierter Gewichtung ist von der Fa. Sonorgan zu bekommen.
Zitat
Die Manuale sind zweiarmige Holztastaturen, die in der Gewichtung und dem Druckpunkt nach Kundenwunsch eingestellt werden. Die Obertasten Holz schwarz, der Untertastenbelag je nach Wunsch aus Furnier oder Elfenbeinersatzstoffen.
In meinem Umfeld befindet sich gerade ein entsprechendes Instrument in der Entstehung und ich bin sehr auf das Ergebnis gespannt.
Noch zwei Anmerkungen generell zu Hauptwerk-Komplettorgeln:
- Lass dir vom Händler bei deinem Besuch erklären oder noch besser vorführen, wie du ein neues Sampleset in die Orgel bekommst. Es gibt einige Modelle, die über eine proprietäre Bedienoberfläche verfügen, in die die Orgel durch den Herstellersupport eingepflegt werden muss. Auch wenn Wippen mit dynamischer Beschriftung vorhanden sind, kann es aufwändig werden, diese für ein neues Sampleset einzurichten. Zum Lieferumfang der Orgel sollte eine vollständige Auflistung aller Bedienelemente mitsamt der dazugehörigen MIDI-Konfiguration für Hauptwerk enthalten sein. Diese brauchst du spätestens dann, wenn die AutoDetect-Funktion in Hauptwerk ein Element nicht richtig erkennt.
- Achte auf die verbaute PC-Plattform. Der integrierte PC sollte meines Erachtens mindestens über einen Intel Core i5-Prozessor oder AMD Ryzen 5 Prozessor und 32 GB RAM verfügen. Außerdem sollte es eine Option zur Aufrüstung auf 64 GB geben, ohne dass du Speichermodule austauschen musst. Wenn das Mainboard vier Slots hat, sollten davon zwei mit jeweils einem 16 GB Modul bestückt und zwei weitere frei sein. Die Aufrüstung des Arbeitsspeichers sowie ggf. der SSD zu einem späteren Zeitpunkt solltest du selbständig durchführen dürfen, ohne dass der Besuch eines Technikers erforderlich ist. Mal ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel: Für ein Upgrade von 32 GB auf 64 GB werden in der Optionsliste der Mixtuur Intrada 680 € aufgerufen. Auf dem freien Markt zahlst du für die DDR 3 Speichermodule als Kit zu 2 x 16 GB gerade einmal um 300 €.
Viele Grüße
Trompetendulzian
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #50
Falls du dich für Instrumente der Fa. Hoffrichter interessierst, wäre in Süddeutschland die Fa. Kienle in Ditzingen eine erreichbarere (im Vergleich zu Salzwedel) Anlaufstelle.
Oder sie war es...
Bei Kienle in Ditzingen - das freundliche und kompetente Team ist mir in bester Erinnerung, weil ich vor Jahren mit unserem + PeterW dort auf Besuch war - hat es meines Wissens eine Umstrukturierung gegeben.
Vor Monaten habe ich dort angefragt wegen eines möglichen Forumstreffens, gerade im Hinblick auf die Marke Hoffrichter. Man hat abgewunken, weil Kienle künftig andere Schwerpunkte setzen möchte.
Im Zweifelsfall einfach anrufen oder anmailen - ich wollte nur meinen Wissensstand mit euch teilen.
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #49
Noch zwei Anmerkungen generell zu Hauptwerk-Komplettorgeln:Lass dir vom Händler bei deinem Besuch erklären oder noch besser vorführen, wie du ein neues Sampleset in die Orgel bekommst. Es gibt einige Modelle, die über eine proprietäre Bedienoberfläche verfügen, in die die Orgel durch den Herstellersupport eingepflegt werden muss. Auch wenn Wippen mit dynamischer Beschriftung vorhanden sind, kann es aufwändig werden, diese für ein neues Sampleset einzurichten. Zum Lieferumfang der Orgel sollte eine vollständige Auflistung aller Bedienelemente mitsamt der dazugehörigen MIDI-Konfiguration für Hauptwerk enthalten sein. Diese brauchst du spätestens dann, wenn die AutoDetect-Funktion in Hauptwerk ein Element nicht richtig erkennt. Achte auf die verbaute PC-Plattform. Der integrierte PC sollte meines Erachtens mindestens über einen Intel Core i5-Prozessor oder AMD Ryzen 5 Prozessor und 32 GB RAM verfügen. Außerdem sollte es eine Option zur Aufrüstung auf 64 GB geben, ohne dass du Speichermodule austauschen musst. Wenn das Mainboard vier Slots hat, sollten davon zwei mit jeweils einem 16 GB Modul bestückt und zwei weitere frei sein. Die Aufrüstung des Arbeitsspeichers sowie ggf. der SSD zu einem späteren Zeitpunkt solltest du selbständig durchführen dürfen, ohne dass der Besuch eines Technikers erforderlich ist. Mal ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel: Für ein Upgrade von 32 GB auf 64 GB werden in der Optionsliste der Mixtuur Intrada 680 € aufgerufen. Auf dem freien Markt zahlst du für die DDR 3 Speichermodule als Kit zu 2 x 16 GB gerade einmal um 300 €.
Werter Trompetendulzian,
vielen Dank für diese ausführliche Vorwarnung! Ich werde mir deine Hinweise ausdrucken und beim Händlerbesuch vorlesen oder ggf. auswendig vortragen - dann kann ich vielleicht überspielen, dass ich von dieser Materie keine Ahnung habe und relativ wenig von deinem Post wirklich verstanden habe... Wat is ne 'prekäre Bedienoberfläche' oder ne 'DDR' usw...?
Ich bin - dank Aeoline - gerade auf Noorlander-Menuett-Kurs gewesen - und schon werde ich unsicher, ob mich das Teil nicht doch technisch überfordert obwohl es so schön nach einer 'richtigen Orgel' ausschaut...
Die tollen Sample-Orgeln für Live III (Norden, Dresden, Bätz, Amsterdam) habe ich bis jetzt im HW-Programm nicht gefunden...
Am kommenden Mittwoch werde ich aller Voraussicht nach in Augsburg aufschlagen - und dann hoffentlich wesentlich mehr wissen!
Vielen Dank an euch alle - und Verzeihung, dass ich heute nicht jeden Post (wie es sich eigentlich gehört!) beantworten konnte. Muss das alles noch mal in Ruhe durchlesen.
VG an dieses unglaublich hilfsbereite Forum! Jetzt brauch ich erst mal ein Bier
Bärpfeife
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #49
Der integrierte PC sollte meines Erachtens mindestens über einen Intel Core i5-Prozessor oder AMD Ryzen 5 Prozessor und 32 GB RAM verfügen. Außerdem sollte es eine Option zur Aufrüstung auf 64 GB geben,...
Deswegen hatte ich bei dem Preis für die Menuett bereits "den dicken PC" reingerechnet. Mit einem i7 Advanced-Prozesser und 64GB. Das sollte Bärpfeife m.E. gleich so kaufen - und nicht wieder in einem Jahr, wenn er richtig Spaß an Hauptwerk gefunden hat, nachbasteln müssen. Das mit dem Nachkaufen von Speichermodulen kann gelingen - muss aber nicht.
Bei Kisselbach liegt der Aufpreis bei ca. 700€ für die 64GB und den Advanced-Prozessor.
VG
Aeoline
Abseits der vielen hochinteressanten Alternativen, die in diesem Thread (teils mit beachtlichem technischen Know-How) aufgezeigt wurden, möchte ich doch festhalten, dass Bärpfeife von der LiVE III ausgegangen ist.
Wenn ich mich kurz in die Rolle des Fragestellers versetze, fühle ich mich von der Fülle an Informationen schon jetzt wie „erschlagen“. Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, jemanden, der unkompliziert auf einer möglichst gut klingenden Orgel musizieren will, mit vielen technischen Details zu belasten, mit denen er sich bewusst nicht auseinandersetzen möchte.
Mir (Achtung: Bin wieder in meiner Rolle) wäre das jedenfalls schon zu viel des Guten - und mir kommt vor, in den Rückmeldungen unseres neuen Kollegen eine ähnliche Befindlichkeit herausgelesen zu haben.
Ohne die Schwarmintelligenz der Community „ausbremsen“ zu wollen: Vielleicht ist es gut und richtig, auf Alternativen hinzuweisen und Kritikpunkte zu benennen - dann aber auf eventuell aufkommende Rückfragen gezielt zu antworten?
Zitat von Bärpfeife im Beitrag #51
...Wat is ne 'prekäre Bedienoberfläche'...
Eine proprietäre Bedienoberfläche ist eine Software, die vom Hersteller der Orgel quasi der eigentlichen Hauptwerk-Software vorgeschaltet wird. Du musst also Hauptwerk nicht per Maus und Tastatur starten und bedienen, sondern Du schaltest nur die Orgel ein und bekommst eine modellspezifische Benutzeroberfläche vorgesetzt, mit der Du indirekt die Hauptwerk-Software steuerst und damit die Orgel.
Noorlander und Mixtuur machen das m.E. sehr schön.
Zum Beispiel die kleine Avanti von Noorlander hat rechts und links im Gehäuse je einen Touchscreen verbaut, auf dem die Register"schalter" als anzutippende Schaltflächen dargestellt werden. Die Hintergrundfarbe des Displays kann (wenn ich mich recht erinnere...) an die Gehäusefarbe angepasst werden.
Auf diesem Bild sieht man das sehr schön.
Das finde ich sehr aufgeräumt, übersichtlich und leicht zu bedienen. Die Setzer sind auch drauf und auf dem linken Display gibt es eine "Taste" für die Einstellungen der Orgel - ähnlich wie bei den meisten anderen Digitalorgeln auch.
VG
Aeoline
Hallo Aeoline,
ich habe mittlerweile bezüglich meiner ev. Hauptwerk-Orgel noch mehr nachgedacht als bisher - und dabei folgenden Gedankengang entwickelt:
1. Die große Stärke von Hauptwerk ist ja dessen Möglichkeit, zahllose Orgeln in klanglich hervorragender Weise digital abzubilden.
2. Wenn ich nun wie bei Noorlanders 'Menuett' (mein bisheriger Favorit) mit den 'orgeligen' Manubrien arbeite - und dann von einer Orgel in die andere switche müsste ich ja jedesmal in irgendeiner Form die Beschriftungen ändern oder müsste auswendig wissen, dass hinter dem Prinzipal 8' von Orgel A nun die Mixtur von Orgel B und das Krummhorn von Orgel C und so weiter sitzt.
3. Deshalb erscheint mir mittlerweile die Funktionalität der Manubrien etwas zweifelhaft und der Grundidee von HW geradezu entgegengesetzt zu sein. Auf den Monitoren hingegen hat man die jeweilige Disposition finger-gerecht vor sich und benötigt lediglich einen Touch für's 'Ziehen' eines Registers.
4. Bin auf diesem Gedankengang zu Noorlanders 'Sonnette' mit den beiden fest eingebauten Monitoren gelangt (besonders die weiße gefällt mir).
5. Und wenn der PC dahinter 'richtig fett' ist, dann habe ich wahrscheinlich jahrelang keine Nachrüstprobleme.
6. Gegenüber der LIVE III hätte ich rund 10.000 € gespart.
7. Funktionalität geht vor überflüssiger 'Schönheit'.
8. Aber ich habe doch gestern erst... - Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an?
Ist dieser Gedankengang o.k.?
LG Bärpfeife
Wie das mit der Beschriftung bei der Menuett ist, ist wirklich eine gute Frage.
Sonst könnte man sicher auch mit weniger spezifischen Registerbezeichnungen arbeiten.
Also 1 Begriff, der dann bei einer Orgel Montre und bei der anderen das Principal darstellt.
Bei Johannus Live fand ich es beeindruckend, wie sich die Beschriftung je nach Set ändert.
Inwieweit es sowas bei dem Menuett gibt, weiss ich nicht.
Da man in der Praxis ja auch Setzer verwenden kann stört es dann evtl nicht so sehr den unrealistischen Touchscreen statt den Manubrien zu haben.
Was das fehlen von Norden, Dresden usw bei Hauptwerk angeht, gibt es ja mehr, als genug vergleichbare Instrumente.
In der Größenordnung von Norden wäre da z.B. Stade, Groningen, oder Zwolle und bei Silbermann gibt es eine Riesige Auswahl.
Auch andere Barockorgeln gibt es in sämtlichen Stilen, französisch, Italienisch, thüringisch, Norddeutsch usw.
Zitat von Levanzau im Beitrag #57
Bei Johannus Live fand ich es beeindruckend, wie sich die Beschriftung je nach Set ändert.
Ich auch! Genau dieses Konzept hat mich ja zuerst zur LIVE III gebracht.
Selbstverständlich ist sie für mich noch nicht 'aus dem Rennen' - sie hat aber seitens Hauptwerk+Noorlander starke Konkurrenz bekommen.
LG Bärpfeife
Zitat von trompetendulzian im Beitrag #49
Zum Thema Viscount Standard-Klaviaturen hat unser Mitforianer ahlborn einige interessante Beiträge verfasst, die ich hier verlinke, da sie etwas schwer zu finden sind:
Viscount Standardklaviatur: Grundsätzliches
Viscount Standardklaviatur. Tastengewichtung
Ahlborn kann auch etwas zur AWK-Klaviatur berichten, da er diese in seiner kleinen Orgel, die er meines Wissens vorrangig für Barockmusik angeschafft hat, verbaut hat. Wühl dich mal durch seine Beiträge!
I will be very happy if I can offer help in keyboards questions. In particular, both AWK and Viscount standard keyboards offer (via software) to choose two key different contact points where the sound starts. It is a little-known feature (not mentioned in the user manual), but very useful.
#60 RE: Bärpfeifes Orgel
Zitat von Aeoline im Beitrag #54
Das finde ich sehr aufgeräumt, übersichtlich und leicht zu bedienen. Die Setzer sind auch drauf und auf dem linken Display gibt es eine "Taste" für die Einstellungen der Orgel - ähnlich wie bei den meisten anderen Digitalorgeln auch.
Mir gefällt dies auch, allerdings hast du bei dieser Lösung keine Chance, selbst ein neues Sampleset einzurichten (ich habe es beim letzten Forentreffen erfragt) sondern musst zwangsläufig den Hersteller via Fernwartung darum bitten (und dafür bezahlen).
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