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Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
#31 RE: Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
Zitat von Untersatz im Beitrag #29
Ich habe 0,1s Pink Noise durch eines dieser hochpreisigen Hall-Plugins gesendet und den Hall berechnen lassen (mit einem Grand-Church Preset, um Kirchenhall zu simulieren).
Das habe ich 4x gemacht, das Ergebnis gemittelt, und danach den Pink Noise am Anfang weggeschnitten, sodass ich nur noch das Echo hatte.
Und dieses Echo hab ich auf meine Raspberries geladen und da in ein Impulse-Response-Plugin. Und das klingt ebenfalls gigantisch.
Wenn ich mich richtig an meine Physikvorlesungen erinnere, ist das eigentlich genau der richtige Weg, wenn es um Faltungshall geht. Die Impulsantwort auf den kurzen Peak ist dann die Greensche Funktion des Operators, der die Hallerzeugung beschreibt, und mit dieser kann man durch Faltung mit konkreten Geräuschen den jeweils richtigen Hall berechnen. Ich denke also, der Ansatz sollte sich auf jeden Fall lohnen.
Zitat von geris im Beitrag #30
Wenn ich mir eure "wissenschaftlichen" Abhandlungen über Schall, Hall, Echo, Akustik etc. durchlese, kommen mir erhebliche Zweifel daran, ob eine neue Orgel den erhofften akustischen Zugewinn bringt oder ob es nicht viel sinnvoller ist, bei der vorhandenen Orgel in eine externe Abstrahlung zu investieren.
Aber das ist hier OT
Ist das nicht sogar ziemlich on topic? Ich denke, das ist neben der Intonation der einzelnen Stimmen und der vorhandenen Rechenkapazität das andere wichtige Thema bei der Tonerzeugung. Und zumindest bei der Sonus 60 habe ich schon Aufnahmen von beiden Enden des Spektrums gehört ("wirklich toll" und "total schauderhaft") -- bei im Prinzip gleichem Basisinstrument; das zeigt, wie viel da zu holen sein kann.
Zitat von Regal acht im Beitrag #31
Die Impulsantwort auf den kurzen Peak ist dann die Greensche Funktion des Operators, der die Hallerzeugung beschreibt, und mit dieser kann man durch Faltung mit konkreten Geräuschen den jeweils richtigen Hall berechnen.
Ich habe gestern ja mangels Zeit nur oberflächlich recherchiert und auch nur oberflächlich rumgespielt.
Aber ein Punkt ist auch in einem Forum genannt worden und ich habe dann sogar ein kleines wissenschaftliches Paper dazu gefunden, dass es eine weitere Methode gibt, nämlich den Frequency-Sweep.
Also kein kurzer Knall, sondern ein langgezogenes, von tiefen Tönen aufsteigendes Signal.
Da war mir aber gestern Abend noch unklar, wie man dieses mehrere Sekunden dauernde Sweepen dann vom Hall trennt, der ja während es noch Sweept schon einsetzt. Daher waren meine ersten Experimente eben mit 0,1 s Pink Noise.
Ich wollte dazu aber nochmal tiefer recherchieren, weil man wohl wie ich es gestern gelesen habe, mit einem Frequency Sweep den Hall über das gesamte Frequenzspektrum besser abbilden kann als mit einem Knall oder mit Pink/White Noise (der zwar lt. Definition auch das gesamte Frequenzspektrum enthält, aber eben auf einmal).
#33 RE: Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
Zitat von geris im Beitrag #30
... erhebliche Zweifel daran, ob eine neue Orgel den erhofften akustischen Zugewinn bringt oder ob es nicht viel sinnvoller ist, bei der vorhandenen Orgel in eine externe Abstrahlung zu investieren.
LG
Gerd
Gerade wenn Du die Ausführungen von Paolo über Physis noch zusätzlich berücksichtigst ... So wie ich das verstanden habe, basiert die hohe Authentizität seiner YouTube-Beispiele vor allem auf einer verbesserten digitalen Raumakustik. Und dass plötzlich die Cantus im YT-Video superb klingt, macht ja auch nachdenklich.
Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #33
Und dass plötzlich die Cantus im YT-Video superb klingt, macht ja auch nachdenklich.
Um welches Video handelt es sich?
#36 RE: Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
#37 RE: Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
Mir ist noch eine ganz andere Sache im Zusammenhang mit dem Hall aufgefallen und zwar geht es um das Routing der Concerto 234 bei externer Abstrahlung mit vier Kanälen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es einen eigenen Thread wert wäre. Letztendlich hängt dies davon ab, wie gross das Interesse an diesem Aspekt ist.
Ich benutze die vier Kanäle der externen Abstrahlung folgendermassen: 1 links vorn. 2 recht vorn. 3 links hinten. 4 rechts hinten. Die vorderen beiden Kanäle sind trocken, die beiden hinteren Kanäle bekommen ihr Signal von einem Digitalhall.
Folgendes Phänomen ist mir bisher nur beim Pedal aufgefallen. Ich habe das EXT.OUT.ROUTING bei allen Pedalregistern auf POLY 4 gesetzt. Bei den meisten Registern habe ich die gewünschte Mischung aus trockenen und verhalltem Signal. Aber nicht auf allen Tasten. Bei jeder vierten Taste ist dies anders (Es-G-H-d-fis-b-cis'-f'). Da höre ich nur das trockene Signal. Also keine hinteren Kanääle, der Hall ist einfach weg.
Um es noch verwirrender zu machen. Es gibt bei den Registern Ausnahmen. Auf die Posaune 16' habe ich das Waldhorn 16' gelegt und auf die Trompete 8' Bassoon 16'. Beim Waldhorn wie bei den meisten anderen Registern wieder der eben beschriebene Effekt. Doch sobald das Bassoon dabei ist ist alles ok und ich habe ich den Hall wieder auf allen Tasten. Keine Ahnung, was beim Bassoon anders ist, das Routing ist jedenfalls das gleiche (POLY 4).
Es hört sich schon 'interessant' an, wenn bei Pedalläufen teilweise Hall da ist und teilweise nicht. Man hat das Gefühl, einige Pfeifen würden in einem anderen (total trockenen) Raum stehen.
Irgendwie kapiere ich das nicht. Ich habe es in diesem Thread beschrieben, weil es mir ohne Hall wahrscheinlich gar nicht so direkt aufgefallen wäre.
P.S. Wenn ich das Bassoon solo benutze, dann habe ich den Effekt auch, aber immer eine Taste tiefer als bei den anderen Registern. Dort ist also nicht das d ohne Hall, sondern das des. Bei den Manualregistern ist mir bisher noch nichts aufgefallen. Ich schaue mir das aber mal etwas genauer an.
Liebe Grüsse, Mike
Hallo Mike,
ich habe mir das POLY4 Routing auch schon mal genauer angeschaut, zwar auf meiner Sonus 40, aber das sollte keinen Unterschied machen zur Concerto 234.
Beim Poly4 Routing werden die Töne eines Registers ja nacheinander auf die 4 externen Kanäle gelegt (geroutet).
Z.B. wenn ich im HW das Prinzipal 8 spiele, höre ich folgendes:
tiefes C auf Kanal1, C# auf Kanal 2, D auf 3, D# auf 4. Geht man weiter chromatisch hoch, dann wiederholen sich die Kanäle wieder: E auf 1, F auf 2, F# auf 3, G auf 4, usw... H auf 4.
Aber, das nachfolgende C0 wird nicht auf Kanal 1 ausgegeben, sondern auf 2. C#0 auf 3, D0 auf 4, D#0 auf 1, usw. Mit diesem Sprung (immer von h nach c) wird verhindert, dass Oktaven aus dem gleichen Lautsprecher kommen, was ja eines der Ziele des Poly4 Routings ist. Die meisten Dur und Moll Akkorde erklingen dann über zwei verschiedene Kanäle/Lautsprecher. Leider kommt z.B. bei F-Dur, G-Dur, b-moll weiterhin alles aus dem gleichen LS...
Schaut man sich ein anderes Register an, so beginnt diese 4er-Zelle woanderst, oder hat sogar ne andere Reihenfolge. Ein Chromatischer Lauf der 8' Rohrflöte im HW, beginnend mit dem tiefen C, klingt bei mir über folgende Kanäle: 2,4,1,3,2,4,1,3,.... und wieder der Oktavsprung von H nach C0....usw...
Unterm Strich werden damit, wenn man nur eine Taste drückt, die 3 Töne der drei 8' Register im HW aus drei verschiedenen Lautsprecher kommen, was ja der Sinn und Zweck des POLY4 Routings ist, möglichst alles gleichmäßig auf die 4 LS verteilen.
Ich weis nicht wie Du Deinen Hall genau erzeugst, aber falls Du nur die Kanäle 1+2 Deinem Hallgerät fütterst (was ich annehme), dann wird es zu manchen gedrückten Tasten/Registern gar kein Signal auf Kanal 1 oder 2 bekommen, da diese speziellen Töne gerade auf Kanal 3 oder 4 anliegen. Wenn man mehrere Register zieht, und Akkorde spielt, dann wird einem das wahrscheinlich gar nicht mehr auffallen. Aber monophon und mit nur einem Register gespielt, hört man die "Ausfälle" bestimmt. Und man hört es in Reinform auch nur, wenn man den DO-internen Hall ganz auf Null regelt, sonst hat man auf allen 4 Kanälen immer noch mehr oder weniger Gesamthall mit drauf, egal über welchen der 4 Kanäle Kanal gerade das trockene Signal geroutet wird.
Hoffe das bringt etwas Licht in Dein Problem.
Viele Grüße,
Wolfgang
PS: Ich experimentiere auch gerade mit externem Hall, wobei ich nur ein einziges Stereosignal verarbeiten kann (mit der Raspberry PI). Deshalb nutze ich die Routingeinstellung "Gen(1+2) Rev (3+4)" und nutze die Kanäle 3+4 nicht, da dort eh nur den DO-Hall drauf liegt, den ich gar nicht haben will, und der ganz weg ist, wenn ich den Rev-Regler auf Null drehe.
Was ich mit den beiden übrigen Boxen nun mache, weis ich noch nicht genau. Am liebsten würde ich das generierte Signal der Raspberry auf alle vier Boxen legen, 2x Links, 2x rechts. Weis aber noch nicht wie ich das meinem Verstärker beibringen kann.
Macht es Sinn, an einen Verstärkerausgang zwei Boxen, statt nur eine anzuschließen?
Solange der Widerstand nicht zu niedrig wird durch diese Parallelschaltung, sollte das doch möglich sein ?
Hast Du Mike, oder jemand aus dem Forum, Erfahrung damit ?
Viele Grüße,
Wolfgang
Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #36
Video Cantus 2.31
Vergleichsvideo Cantus 230 (sorry weihnachtlich)
Vielen Dank, ich komme erst jetzt zum Reinschauen.
Klingt gut, die neue Cantus; die alte übrigens auch...
Aber was haben diese Videos mit der Frage nach dem Physishall zu tun? (Sorry, habe irgendwie den Anschluss verpasst, wie es scheint)
Zitat von Windlade im Beitrag #40
Macht es Sinn, an einen Verstärkerausgang zwei Boxen, statt nur eine anzuschließen?
Solange der Widerstand nicht zu niedrig wird durch diese Parallelschaltung, sollte das doch möglich sein ?
Das geht auf jeden Fall, und zwar mit einer Signalweiche.
Für Cinch nimmst Du zB diese hier: https://www.amazon.de/SIENOC-Stecker-Dual-Buchse-Audio-Kabel-2x-RCA-auf/dp/B01N1WOSS9/ref=cm_cr_arp_d_product_top?ie=UTF8
Die habe ich auch im Einsatz, nur "andersherum". Weil ich mit meinem Signalwitch mir ja die Möglichkeit offen halten wollte, auch bei Bedarf mit dem internen Hall der Orgel weiterzuspielen. Darum laufen bei mir zwei Signale (von denen allerdings immer nur eins genutzt wird) in 1 Lautsprecher. Das ist aber eigentlich Zweckentfremdung. Gedacht sind sie genau für das was Du damit vorhast.
VG
Stephan
#43 RE: Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
Dann sieht es wohl so aus, dass man bei der vierkanaligen externen Ausgabe nicht einmal einen Stereoraum hat, sondern lediglich 4 definierte Schallquellen (die möglichst nicht in den Raumecken stehen, damit es ein wenig Durchmischung gibt) und den Rest erledigt dann die natürliche Akkustik diese Raumes.
Für Kirchen also durchaus geeignet und je mehr Kanäle, desto besser. Solange da kein Hall berechnet werden muss, solange klappt das hinreichend gut. (Da wird es auch kein Problem sein, wenn die Werke eher punktförmig zugeordnet werden, es ist doch hinreichend Abstand da und der Raum ist gross genug.)
Das würde auch erklären, warum ich (noch bevor ich mich mit Hall versuchte) seltsame Sprünge hatte (auch bei Wing, Double Wing etc.). Es war mit der Akkustik des realen Raumes zum Teil mehr Ping-Pong als Orgel im Raum.
Auf STANDARD umschalten bringt auch nichts, denn dann habe ich auf 1+2 das trockene Signal und auf 3+4 den internen Hall und regle ich diesen auf Null, dann kommt von hinten nichts mehr. Es sieht fast so aus, als wenn ich von vier vorhandenen Kanälen bei Verzicht auf den internen (Mono-)Hall, lediglich zwei sinnvoll nutzen kann. Schade, denn das geht meilenweit an dem vorbei, was ich eigentlich will.
Liebe Grüsse, Mike
#44 RE: Physis-Hall ist m. E. nur Mono!
@Gemshorn: geris machte in #30 eine entsprechende Bemerkung ob man nicht besser einen neuen Hall anstatt einer neuen Orgel kaufen solle. Dazu fiel mir das 2.31 Video von der Cantus ein.
Die klingt unfassbar gut im Vergleich zu allem, was ich von der Cantus bisher gehört hatte (einschließlich Video von der 230, womit ich nichts über den Künstler sagen will). Ursache für den sehr guten Klang der 2.31 erscheint mir hauptsächlich der Hall. Plötzlich wirkt das Prinzipal quasi dreidimensional und sehr natürlich... Was ist da passiert?
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