Die Qual der Wahl

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11.03.2025 20:25
#46 RE: Die Qual der Wahl
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #45
Danke für den Tipp mit dem Katzentempel...

Prima, das freut mich ja (=


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11.03.2025 20:56
#47 RE: Die Qual der Wahl
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Entschuldigung, Gemshorn, ich erkenne keinen Widerspruch in sich:

Da die Mixtur für mich eine Aliquote ist, ob zu recht oder unrecht, benutzte ich den Begriff "Klangkrone" ohne Beziehung zur Mixtur, verwendete ihn also ganz funktionslos, allgemein. Somit ist dann der 2' eine gewisse "Klangkrone". Da steckt auch etwas Ironie dahinter, besonders wenn ich mir die "Übermacht" der 8- und 4-Füßer anschaue.

Danke aber fürs Mitdenken.

Orgelditi


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11.03.2025 22:08
#48 RE: Die Qual der Wahl
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Ich würde sagen, daß es auf die Orgel ankommt:
Ich habe schon Orgeln gespielt, bei denen höher als 4-Fuß dann nur noch die Mixtur 2 2/3 kam.
Eine "Klangkrone" kann auch schon 5 1/3 und 4 Fuß sein, wenn das Fundament ein 16er und ein 8 Fuß bilden und das Ganze dann eine Oktave höher gespielt wird.
Ich kenne als Aliquoten alle einchörigen "ungeradzahligen" wie Quinte, Terz, Septime und und None.
Mahrenholz unterscheidet diese von den gemischten Stimmen, in denen alle mehrchörigen Stimmen wie Terzian, Rauschpfeife, Sesquialtera, Kornett und Mixtur fallen. Die Mixturen bilden innerhalb der gemischten Stimmen eine eigene Gruppe für sich, da sie mehrchörig und repetierend sind. Darunter fallen dann auch die Sondererscheinungen wie Zymbel und Scharff.

Ich verstehe als Klangkrone alles, das an der jeweiligen Orgel den Klang nach oben hin abrundet. Das kann also der 5 1/3 und die 4 sein, aber auch der 2 2/3 und die 2, vor allem dann, wenn die Orgel ansonsten keine Mixtur hat. (Im norddeutschen Raum war mir das öfter begegnet).
Aber auch ein Kornett kann eine Klangkrone sein (v.a. das engere Kornett oder die Kornett-Mixtur)
Ich habe aber auch schon Orgeln erlebt, bei denen die Mixtur den Klang "nur" angefettet und es für das Empfinden einer Klangkrone noch die Zimbel oder das Scharff gebraucht hatte.

Wann ist also (für mich) ein Register X eine Klangkrone?: Es kommt auf die jeweilige Orgel an. Die jeweilige "Klangkrone" gibt dann den Glanz in die Orgel.

https://youtu.be/bG9Icr9oA0o?si=orGgSVhMC67Lb5Bo

Eine Anmerkung noch zu den Intonationsmöglichkeiten: Je mehr Möglichkeiten, um so mehr Zeit kann man verbringen, bis irgendwann die Möglichkeiten erschöpft sind und man nicht mehr weiterkommt oder einen Punkt erreicht hat, mit dem man dann doch zufrieden ist. Bei aller Liebe zur eigenen Disposition/Intonation denke ich mir schon manchmal, daß ich auch mit einem fertigen Set (z.B. HW) glücklich werden könnte.

Viele Grüße

Ippenstein


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12.03.2025 07:29 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2025 07:29)
#49 RE: Die Qual der Wahl
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Administrator

Die Behauptung, der 2' sei an der Studio die Klangkrone, grenzt meines Erachtens an Geschäftsschädigung. Es wird damit der Eindruck erweckt, als stünde keine Mixtur am Ende des Werkaufbaus, sondern eben ein 2'.
Unabhängig davon, welche Terminologie abseits aller Konventionen sich jemand (für sich?) zurecht gelegt hat: Mit einer solchen Behauptung werden die Leser dieses Forums in die Irre geführt.


🌷Auf Orgelsuche.

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12.03.2025 08:03 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2025 11:09)
avatar  SJL
#50 RE: Die Qual der Wahl
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SJL

Um nach diesem spannenden Exkurs mal wieder zu Klaus' Ausgangsfrage zurückzufinden:

Ich glaube, du wirst doch nach wenigen Minuten merken, welches Instrument dir am besten liegt. Da sind die vielen technischen Schattierungen doch eher von untergeordeter Bedeutung ("nice-to-have").

Das einzige, was ich wirklich zu Bedenken geben möchte, was ich selbst mehrfach unterschätzt habe: Die Qualität der Klaviaturen hat einen erheblichen Einfluss auf das Spielvergnügen. Hier würde ich nicht mehr sparen.

Wenn der Johannusklang wirklich plug-and-play gefällt, wäre vielleicht doch auch eine "Opus enhanced" eine Option, die man zumindest prüfen sollte. Oder vielleicht ist ja tatsächlich eine gekisselbachte Opus, aka Gloria Klassik, am Horizont? Die waren ja traditionell der Basis-Opus klanglich überlegen.

VG
Stephan


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12.03.2025 13:56
#51 RE: Die Qual der Wahl
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Administrator

Tja, du sagst es.
Ich fuhr nach Augsburg, um zwischen verschiedenen Ausführungen der Optimus zu wählen.
Nun bin ich mit dem Besichtigen fertig und werde wahrscheinlich eine Johannus nehmen.

Die Studio klingt wirklich erstaunlich gut. Subjektiv gefällt sie mir einen Deut besser als die Opus. Und sie wäre im charmanten Nautilus Teak verfügbar.
Leider - wir haben im Laufe des Vormittags extra nochmals angefragt - gibt es dafür keine Klaviaturoption (laut Gerd Kisselbach nur über einen Aufwand zwischen Mondlandung und Marsexpedition machbar).
Somit bin ich im Moment zwischen Opus und Studio hin- und hergerissen.


🌷Auf Orgelsuche.

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12.03.2025 15:29
#52 RE: Die Qual der Wahl
So

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12.03.2025 16:23 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2025 18:08)
avatar  Subbass
#53 RE: Die Qual der Wahl
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Sehr interessiert habe ich diesen Thread verfolgt und in Gemshorns Situation wäre für mich der Fall klar:
Wenn mir der Johannus-Klang zusagt und das Thema Klaviaturen eigentlich immer schon eine gewisse Relevanz hatte, würde ich zur Opus tendieren und mir mindestens die TP60 LW mit dem tollen Ivory Touch gönnen. Wichernkantor ist seit Jahren mit dieser Klaviatur zufrieden und ich bin es ebenso. Bei Johannus gibt's doch meistens Upgrade-Pakete, die Holzkern-Klaviaturen, geschweiftes Pedal und Pistons beinhalten. Dies sollte bei der Opus sicher machbar und somit auch bezahlbar sein.
Wenn ich mir zudem vor Augen halte, dass die Standard-Klaviatur von Viscount in den Concertos grundsätzlich besser ist als die in den Studios verbaute Fatar, solltest du dir gut überlegen, ob du dir mit diesem "Downgrade" einen Gefallen tust...

Zusammenfassung:
- Am Klang kann man jederzeit basteln. An der Hardware nicht.
- Lösung: Opus mit besseren Klaviaturen
- Auf Nautilus-Teak müsstest du verzichten. Aber das Echtholz-Furnier der Opus gibt's dann sicher auch in "Eiche mittel" ;-)

Ich bin sehr gespannt, wie die Entscheidung letztlich ausfällt.
Viel Erfolg und eine glückliche Hand!


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12.03.2025 18:17
avatar  SJL
#54 RE: Die Qual der Wahl
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SJL

Hallo Klaus,

Ach, du warst schon dort!

Woran machst du deine Aussage fest, dass dir die günstigere Studio sogar etwas besser gefällt also die Opus? Mich wundert das nur, weil ich eigentlich erwartet hätte, dass die Klangerzeugung weitestgehend identisch ist, und die Opus im Zweifel ein Plus an Ausstattung, Abstrahlung und Anmutung mit sich bringt.

VG Stephan


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12.03.2025 18:45 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2025 18:45)
avatar  Aeoline
#55 RE: Die Qual der Wahl
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Zitat von SJL im Beitrag #54
...Mich wundert das nur, weil ich eigentlich erwartet hätte, dass die Klangerzeugung weitestgehend identisch ist, und die Opus im Zweifel ein Plus an Ausstattung, Abstrahlung und Anmutung mit sich bringt.

So meine ich das auch in Erinnerung zu haben vom letzten Forumstreffen: Die Klangerzeugung ist identisch - der "Mehrwert" kommt über bessere Abstrahlung, Ausstattung und Optionsmöglichkeiten (äh - was ist das für ein weißer Schimmel?)

Vielleicht kommt das Gefühl, die Studio würde besser klingen durch das leichtere, "dünnere" Gehäuse oder einfach dadurch, dass man weiß, dass die Studio günstiger ist.

Wie dem auch sei: Ich leihe mir den weisen Spruch von @Wichernkantor aus: "Wer klingt, hat Recht" - und das gilt hier in allererstem Sinne in den Ohren, dem Bauch und dem Herzen von Gemshorn.



VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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12.03.2025 18:54
avatar  mvn
#56 RE: Die Qual der Wahl
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mvn

Als langjähriger, überzeugter Fan der Concertos (2014-2025) haben mich die Klangmöglichkeiten der neuen Johannus Studio positiv überrascht.

Das hat sich dann an meinem Standort zu Hause noch gesteigert.

Ich vermute, Klaus hat ein ähnliches "Hörempfinden" wie ich. Deshalb verwundert mich sein "kleiner Deut" nicht.

Mittlerweile hat mir mein Händler noch einen Link der Software Intonat gesandt. NEU können damit auch die Studios, wie die anderen vielfältig programmiert werden.
Die Verbindung via MIDI-Anschlüsse (IN-OUT) funktioniert, die Verbindung ist stabil.

Diese Möglichkeiten muss ich mir noch sorgfältig erarbeiten - schnell sind da unbedarft Fehler gemacht. Sämtliche veränderte Einstellungen lassen sich aber immer auf die Werkseinstellung zurück setzen.

Die Standard-Klaviaturen der Viscount sind für mich immer noch besser. Mittlerweile ist die "Weichheit" der Johannus-Klaviatur aber besser geworden. Zudem kann die Anschlag-Dynamik neu eingestellt werden.

Wichtig sind die Möglichkeit der Lautstärke jedes Tons in jedem Register anzupassen. Da sind einige "Ausreisser" in verschiedenen Registern in beide Richtungen vorhanden.

LG
Martin


2014 - 2020 Gloria Concerto 234 DLX
2020 - 2025 Gloria Concerto 350 Trend
2025 - ......... Johannus Studio 260


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12.03.2025 19:36
avatar  pvh
#57 RE: Die Qual der Wahl
pv
pvh

Hallo,

interessant!

Was mich an den beiden (zweimanualigen) Modellen von Johannus (Studio und Opus 260) stört, ist dass sie keine freie Terz haben. Da ich nach wie vor zu Hause vor allem für den Einsatz im Gottesdienst übe, sollten die Register der Orgel unserer Gemeinde schon vorhanden sein. Insofern wäre eine "Gloria-Version" dieser Modelle wünschenswert.

Was für mich auch ein Argument wäre: Die Optimus ist 4 cm schmäler, 17 cm niedriger und einen Tic weniger tief als die Studio (?) - jedenfalls wenn da keine Tippfehler drin stecken (v.a. bei der Studio). Wäre bei mir tatsächlich ein Argument.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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12.03.2025 20:30
#58 RE: Die Qual der Wahl
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Zu #49
Liebes Gemshorn,

es tut mir leid, dass Du mich falsch verstanden hast.
(Ippenstedt hat seine Ansicht, der ich zustimmen kann, in #48 ausführlich begründet, wofür ich ihm hier herzlich danke.)
Warum aber schießt Du gleich mit solchen scharfen Geschützen wie Geschäftsschädigung und Irreführung der Forumsmitglieder? Ich wiederhole: Du hast mich falsch verstanden.

Für Deine Orgelwahl wünsch ich Dir jedenfalls aufrichtig eine für Dich gute Entscheidung.
Und ich versichere Dir, dass ich weiß, dass Du mit beiden Orgeln, Studio oder Optimus, Deine Klangkrone haben wirst.

Orgelditi


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12.03.2025 20:32
#59 RE: Die Qual der Wahl
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Administrator

Zitat von SJL im Beitrag #54

Woran machst du deine Aussage fest, dass dir die günstigere Studio sogar etwas besser gefällt also die Opus? Mich wundert das nur, weil ich eigentlich erwartet hätte, dass die Klangerzeugung weitestgehend identisch ist, und die Opus im Zweifel ein Plus an Ausstattung, Abstrahlung und Anmutung mit sich bringt.

Wenn ich es nur wüsste... es klingt irgendwie gefälliger. Ich kann dir kaum sagen, was es ist. Vielleicht möchten jene aushelfen, die ebenso empfinden - es ist keine Einzelmeinung, wie ich inzwischen weiß.
Die Opus ist natürlich trotzdem gut. Mit den onboard-Intonationswerkzeugen sollte man da sogar noch mehr herausholen können.

Zu den Spezifikationen: Studio und Opus verwenden die gleichen Samples und Sets. Während die Studio 2.1-Abstrahlung mit 5 Lautsprechern hat, besitzt die Opus 4.1 mit 9 Lautsprechern.

Abgesehen vom Klang ist es mir unendlich leid, dass es das schöne Nautilus Teak nicht auch für die Opus gibt. Und/oder dass Johannus sich beharrlich weigert, ein Klaviatur-Upgrade für die Studio anzubieten.


🌷Auf Orgelsuche.

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12.03.2025 20:39
#60 RE: Die Qual der Wahl
So

Der wesentliche Unterschied zwischen einer 2.1 (hier: Studio) und einer 4.1 Abstrahlung (Opus) ist, dass z.B. der Direktschall der schönen Pfeifenanblasgeräusche für unsere Hörverarbeitung viel klarer von den Raumreflexionen getrennt erfassbar und genießbar ist.

Die Abstrahlung entspricht mehr der Realität
auf der Orgelbank: der Hall kann subjektiv "nach hinten" und nach den Seiten verschwinden". Er hat zeitlichen und räumlichen Abstand vom Direktschall.
(Besser natürlich noch mit externen, stärker räumlich getrennten Lautsprechern)
(wobei moderne Hallprogramme viel mehr die Richtung des.Reflexionsschalls berücksichtigen und simulieren. Es geht keineswegs einfach um ein mehr oder weniger....)

Kommen die Direkt- und Hallinformationen aus den gleichen Kanälen, dann gibt es jede Menge unvermeidbarer technisch-physikalischer und psychoakustischer Interferenzen. Hall und Direktschall "verkleben" miteinander....

(wie z.B. bei den Anfängen von HW- Samplesets vor deutlich über 10 Jahren....)

Man hat dann mehr das Gefühl "eine interaktive CD" zu spielen als ein reales Instrument.

Es geht also bei Mehrkanalabstrahlung in erster Linie überhaupt nicht um wuchtiger oder lauter, sondern um klarer trennbar, entscheidend räumlicher, "echter" in Bezug auf Front und Rear.

Damit werden die Ambiente -Einstellungen variabler und vor allem wesentlich durchhörbarer (!) ...
auch, falls man möchte, bei ausladendem großem Hallraum.

Eine Opus kann somit - wie im obigen verlinkten Hörbeispiel - auch einmal eine größere Orgel in einem gewaltigen Raum bei hoher DURCHHÖRBARKEIT abbilden.


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