Zitat von pvh im Beitrag #253

---

so etwas hatte ich auch schon überlegt, würde den Gottesdienst aber deutlich verlängern.

---

Bei der Tagesschau gibt es seit heute einen recht knappen Übersichtsartikel zum Thema Gemeindegesang.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #260

---

Wie fundiert das ist, sei dahingestellt.

---

Zitat

---

§ 5 Veranstaltungen

(1) Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sind untersagt. Für Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen gilt dies bis zum 31. August 2020.

(2) Auf Veranstaltungen im öffentlichen Raum findet § 2 Absatz 4 keine Anwendung. Sie sind nur unter folgenden Voraussetzungen zulässig:

1. Der Veranstalter erstellt nach Maßgabe von § 4 Absatz 1 ein Hygienekonzept;
2. der Veranstalter erhebt spätestens bei Beginn der Veranstaltung nach Maßgabe von § 4 Absatz 2 die Kontaktdaten der Teilnehmenden;
3. die Teilnehmenden befinden sich während der Veranstaltung auf festen Sitzplätzen;
4. in geschlossenen Räumen finden keine Aktivitäten mit einer erhöhten Freisetzung von Tröpfchen statt, insbesondere gemeinsames Singen oder der Gebrauch von Blasinstrumenten.
(...)

---

und

Zitat

---

§ 13 Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften

Auf rituelle Veranstaltungen der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind § 5 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 2 Satz 2 Nummer 3 nicht anzuwenden. Die Einhaltung des Abstandsgebots aus § 2 Absatz 1 ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen.

---

Es dürfen also mehr als 50 Leute in die Kirche kommen, sie dürfen sogar während des Gottesdienstes herumlaufen, sie dürfen aber nicht singen.

Gestern (Pfingsten) fand in meiner "Landgemeinde" Amsoldingen der erste Gottesdienst statt:

- Anwesend: 50 Personen
- Jede zweite Bank war gesperrt (Seilkordel - durchaus dekorativ)
- Gruppen (Ehepaare, Familien) konnten zusammen sitzen - Abstand zur nächsten Gruppe oder Einzelpersonen 2 m (CH-Vorschrift)
- Gemeindegesang ist generell verboten - wir haben aber keine Maskenpflicht (niemand trug eine Maske!)

Fünf Pfingstlieder haben wir folgendermassen integriert:
- nur gespielt in verschiedenen Variationen
- Strofen wurden durch Pfarrer rezitiert, dazu leise auf Orgel begleitet
- Mehrere Fürbitten, unterbrochen mit kurzen Variationen der Melodie

Die Besucher haben bei allen Liedern mit gesummt!

Ich spürte die Dankbarkeit und Freude der Besucher, wieder mal einen Gottesdienst zu feiern. Entsprechend waren auch die Reaktionen.

Ein Schreiner in der Region hatte die Idee, infolge Corona eine etwas spez. Corona-Hygiene-Box herzustellen (s. Foto).

Eine tolle Idee!

LG
Martin
|addpics|tjb-m-dbf9.jpg|/addpics|

Nur als allgemeiner Beitrag: Wir hatten bei uns am Pfingstsonntag folgendes musikalisches Programm (mit Mumpitz (=Mundschutz)):

Eingang: 3 Str. GL 347 "Der Geist des Herrn" (Gemeinde - Kantor - Gemeinde)
Gloria: GL 168,2
Antwortpsalm: Kv als Rahmen, Psalm durchgesungen
Sequenz: Lateinisch, Kantor
Halleluja: Gemeinde
Gabenbereitung: 3 Str. GL 351 "Komm, Schöpfer Geist" (Gemeinde - Kantor - Gemeinde)
Sanctus: 115 (Lux et origo)
Kommunion: Orgel + Communio "Factus est repente" - Kantor
N.d. Segen: GL 666,3 - Regina caeli

Der Gesang war trotz "Dämpfer" nicht zu verachten ...

Hallo,

hier im Norden ist Gemeindegesang nach wie vor nicht zulässig. Wir haben keinen festen Pastor, also müssen sich die Organisten/innen in den vergangenen Wochen auf mehrere Modelle einstellen:

Version 1 (häufigste):
Choralgebunde Orgelstücke zu Beginn, Gabenbereitung, Kommunion, choralgebunden gewissermaßen als Ersatz für die Gemeindelieder.
Als Nachspiele habe ich über Ostern und Pfingsten auch choralgebundene Stücke herausgesucht, damit möglichst viele Choräle wenigstens in dieser Form erklingen.
Antwortgesang und Halleluja-Ruf vom Kantor oder Organisten/in.

Version 2 (ein Pastor):
Choralgebunde Orgelstücke zu Beginn, Gabenbereitung, Kommunion, Nachspiel wie bei Version 1.
Kein gesungener Antwortgesang und Hallelujaruf.
Sakramentaler Segen am Ende (umrahmt von Orgelmusik nach Tantum ergo oder anderen Sakramentsliedern).

Version 3 (1 Gottesdienst am Pfingssonntag):
Chor bzw. Schola singt Gemeindelieder (weniger Strophen als üblich) und liturgischen Teile.
Erlaubt sind 5 Musiker inkl. Organist/in. Es war durchaus ein Drahtseilakt, die komplexen Vorgaben einzuhalten.

Version 4 (Fronleichnam):
Gottesdienst im Freien (Bierbänke!) mit Umrahmung durch Bläsergruppe.

Hier in der Region lag am Wochenende, wenn ich mich nicht verrechnet habe, die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter 50 Gottesdienstbesuchern 1 infizierte Person befindet, bei 0,3 Prozent, also nur in jedem 333. Gottesdienst eine. Die aktuelle Wahrscheinlichkeit ist sogar nochmal nur die Hälfte davon, jedenfalls so lange keine Touristen die Gottesdienste besuchen. Dennoch kann ich nicht verstehen, dass fast niemand einen Mund-Nasen-Schutz trägt (wird dringend empfohlen, ist nicht vorgeschrieben; ich würde ihn gerne in den Gängen und Fluren vorschrieben, am Platz nicht) und während der Gottesdienste nur zögerlich gelüftet wird.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

Hier eine interessante Studie ...